Carolin Widmann
Carolin Widmann (* 1976 in München) ist eine deutsche Violinistin. Sie spielt eine Violine von Giovanni Battista Guadagnini aus dem Jahr 1782.
Leben
Ihre Ausbildung erhielt Carolin Widmann bei Igor Ozim in Köln, Michèle Auclair in Boston und David Takeno in London. Als Solistin arbeitete sie mit den Dirigenten Sir Roger Norrington, Sylvain Cambreling, Heinz Holliger, Riccardo Chailly, Sir Simon Rattle, Wladimir Jurowski, Daniel Harding und Esa-Pekka Salonen sowie mit den Komponisten Pierre Boulez, Péter Eötvös, Erkki-Sven Tüür, Wolfgang Rihm, Salvatore Sciarrino, Enno Poppe und Rebecca Saunders zusammen, von denen viele Werke eigens für sie geschrieben wurden.[1] Sie spielt mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, Orchestre de Paris, Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, Sydney Symphony Orchestra oder Los Angeles Philharmonic Orchestra zusammen. Seit Oktober 2006 ist sie Professorin für Violine an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.[2] Sie war an der Uraufführung von gefaltet, einem „Choreografischen Konzert“ von Sasha Waltz und Mark Andre beteiligt, mit der die Internationale Stiftung Mozarteum ihre „Mozartwoche 2012“ eröffnete.[3] Von 2012 bis 2015 leitete sie die Sommerlichen Musiktage Hitzacker, das älteste Kammermusikfestival Deutschlands. Seit 2017 gehört sie dem Kuratorium der Ernst von Siemens Musikstiftung an.[4]
Carolin Widmann ist die Schwester des Komponisten und Klarinettisten Jörg Widmann.
Auszeichnungen
- 1998 Prix du President des „Concours International Yehudi Menuhin“, Boulogne-sur-Mer
- 1999 Internationaler Violinwettbewerb „Georg Kulenkampff“, Köln
- 2001 Internationaler Jeunesses Musicales- Wettbewerb, Belgrad
- 2004 Belmont-Preis der Forberg-Schneider-Stiftung für Bemühungen um die zeitgenössische Musik
- 2006 Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik (für das Debütalbum „Reflections“)
- 2009 Praxisstipendiatin in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo[5]
- 2010 Diapason d’or (für „Phantasy of Spring“), Preis der deutschen Schallplattenkritik (Kategorie Kammermusik, für „Phantasy of Spring“)
- 2013 Artist of the Year bei den International Classical Music Awards
- 2014 Schneider-Schott-Musikpreis Mainz[6]
- 2017 Bayerischer Staatspreis für Musik (Kategorie Professionelles Musizieren)
- 2020 Musikpreis der Stadt Duisburg[7]
Diskografie
- 2006: Reflections I, Werke für Violine solo von Pierre Boulez, Salvatore Sciarrino, Jörg Widmann und Eugène Ysaÿe; Debütalbum. Label Telos MR
- 2008: Robert Schumann: Violin Sonatas, Nr.1, 2, 3. Carolin Widmann (Violine), Dénes Várjon (Piano).[8]
- 2009: Phantasy of Spring , mit Carolin Widmann (Violine) und Simon Lepper (Piano); ECM recorfs
- 2009: Erkki-Sven Tüür: Strata; Nordic Symphony Orchestra, Leitung Anu Tal, Solisten Carolin Widmann und Jörg Widmann;
- 2012: Franz Schubert: Fantasie C-Dur, Rondo h-moll, Sonate A-Dur, mit Alexander Lonquich (Piano) und Carolin Widmann
- 2012: Wolfgang Rihm: Coll’Arco. SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Leitung Eivind Gullberg Jensen, Carolin Widmann (Violine)
- 2013: Morton Feldman: Violin and Orchestra (composed 1979), Frankfurt RSO-Pomarico, Carolin Widmann
- 2015: Julian Anderson: In lieblicher Bläue, London Philharmonic Orchestra, Leitung Vladimir Jurowski, Carolin Widmann
- 2016: Mendelssohn, Schumann: Violinkonzerte; Chamber Orchestra of Europe, Carolin Widmann
- 2016: Edward Elgar: Klavierquintett a-Moll op. 84, mit Martin Helmchen, Carolin Widmann, David McCarroll, Pauline Sachse, Marie-Elisabeth Hecker[9]
- 2017: Pascal Dusapin: Violinkonzert „Aufgang“; mit Carolin Widmann und Orchestre National des Pays de la Loire, Leitung Pascal Rophe; Label BIS
- 2019: Peter Ruzicka: ... Inseln, Randlos... für Violine, Kammerchor & Orchester; mit Carolin Widmann, Sergei Nakariakov, Giuliano Sommerhalder, Vocalconsort Berlin, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks; Label Neos
Weblinks
- Carolin Widmann bei Discogs
- Die Geigerin Carolin Widmann Musik und Fragen zur Person auf Deutschlandfunk Zwischentöne vom 22. März 2020
- Homepage Carolin Widmann
Einzelnachweise
- Biografie auf carolinwidmann.com
- Biografie bei der Künstleragentur Askonas Holt (englisch)
- Frauen in Flügeln in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 29. Januar 2012, S. 22
- Homepage der Stiftung, Kuratorium, abgerufen am 6. Oktober 2020.
- Villa Massimo | Carolin Widmann. Abgerufen am 21. August 2019.
- Carolin Widmann erhält Schneider-Schott-Musikpreis musik-heute.de, 26. Juni 2014.
- NMZ.de Personalia 202006. Abgerufen am 30. September 2020.
- Rezension der Schumann-CD auf musicweb-international.com (englisch)
- Deutschlandfunk: Elgars Spätwerke - Funkensprühender Elan. Abgerufen am 2. Oktober 2020.