Carmerau
Carmerau, polnisch Spórok, ist eine Ortschaft in der Gemeinde Colonnowska im Powiat Strzelecki in der Woiwodschaft Opole. Der Ort hat 667 Einwohner und ist der kleinste Ort in der Gemeinde.
Carmerau Spórok | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Opole | ||
Powiat: | Strzelce Opolskie | ||
Gmina: | Colonnowska/Kolonowskie | ||
Geographische Lage: | 50° 38′ N, 18° 17′ O | ||
Einwohner: | 667 (2006) | ||
Postleitzahl: | 47-175 Kadłub | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OST | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geografie
Carmerau ist von Waldgebieten umgeben und liegt 15 Kilometer nordwestlich von Groß Strehlitz (Strzelce Opolskie) am Vogelbach – einem Zufluss des Himmelwitzer Wassers.
Geschichte
Die Colonie Carmerau wurde im Zuge der Friderizianischen Kolonisation vom preußischen Minister Johann Heinrich von Carmer (1720–1801) gegründet und nach ihm benannt. Der ältere Teil der Siedlung wurde 1764 mit 20 Siedlerstellen angelegt, wo Österreicher ansässig wurden, von denen die meisten den Ort aber wieder verließen. 1776 folgte ein neuer Teil mit 10 Kolonistenstellen. Bald darauf machte das Patrimonialgericht Schloss Groß Strehlitz seinen Gebietsanspruch geltend, worauf der nördliche Teil des alten und der ganze neue Ortsteil an selbiges fiel und fortan Gräflich Carmerau genannt wurde. Der beim Oppelner Kreise verbliebene Ortsteil trug den Namen Königlich Carmerau (im Besitz des Königlichen Domänenamtes Oppeln).[1] In Königlich Carmerau bestand eine katholische Schule. Die Bevölkerung beider Ortsteile war größtenteils katholischer Konfession und nach Sczedrzik eingepfarrt. Die wenigen Protestanten gehörten dem Kirchspiel Malapane an.
Die Kreisgrenze zerschnitt Carmerau entlang der Hauptstraße in zwei bis 1939 eigenständige Landgemeinden. Erst zum 1. April 1939 wurde die Gemeinde Karmerau [Königlich] in den Landkreis Groß Strehlitz eingegliedert und mit Karmerau Gräflich zur Gemeinde Karmerau zusammengeschlossen.[2]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien 1921 stimmten von den 124 Wahlberechtigten in Königlich Karmerau 59 Einwohner für Deutschland und 64 für Polen. Von den 211 Wahlberechtigten in Gräflich Karmerau stimmten 71 Einwohner für Deutschland und 139 für Polen. Königlich Karmerau und Gräflich Karmerau verblieben nach 1922 in der Weimarer Republik.
1945 kam der Ort als Spórok unter polnische Verwaltung. Seit 1950 liegt der Ort in der Woiwodschaft Opole. 1982 wurde in Carmerau eine römisch-katholische Kirche erbaut – eine Filialkirche der Parochie Krasiejów (Krascheow). Mit dem Inkrafttreten der Friedensregelung des Zwei-plus-Vier-Vertrags im Jahr 1991 wurde Święciny auch völkerrechtlich Teil Polens. Dies war allerdings bereits zuvor mit dem Görlitzer Abkommen bzw. dem Warschauer und dem Moskauer Vertrag von den deutschen Einzelstaaten bestätigt worden.
Am 14. November 2008 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Namen Carmerau.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen beider Carmerau:[3]
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Verkehr
Carmerau hatte einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Kluczbork.
Wappen
Alte Siegel der Gemeinde Carmerau (Kreis Groß Strehlitz) zeigen zwei Häuser und links, rechts und dazwischen je eine Fichte.
Fußnoten
- Vgl. Felix Triest:Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865
- Vgl. territorial.de abger. am 6. April 2009
- Quellen der Einwohnerzahlen: