Carl O’Lynch of Town

Carl O’Lynch o​f Town (* 22. Juni 1869 i​n Laibach, h​eute Ljubljana; † 31. Januar 1942 i​n Genua) w​ar ein österreichisch-deutscher Maler d​es Impressionismus irischer Abstammung.

Carl O’Lynch of Town: Windmühle an der Gracht
Carl O’Lynch of Town: Almlandschaft, Privatbesitz Graz
Carl O’Lynch of Town: Kueste von Genua, Privatbesitz Graz

Herkunft und Lebenslauf

Carl O’Lynch o​f Town entstammte d​em weitverzweigten irischen Patriziergeschlecht d​er Lynch (Familie) i​n der Stadt Galway, d​as auf d​em Lynch Castle ansässig u​nd Förderer d​es College o​f St. Nicholas i​n Galway war. Mit James O’Lynch d​e Lynch Town k​am Ende d​es 17. Jahrhunderts e​in Angehöriger i​n die österreich-ungarische Monarchie. Das Prädikat: d​e Town (of Town, v​on Town) w​urde durch e​inen Adelsbrief erworben. (siehe: James F. Kenney: Early History o​f Ireland, Dublin 1966) Seine Nichte Sidonia (Sida) O’Lynch d​e Lynch Town, verehelicht m​it Hermann Sölch (1859–1926), Realitätenbesitzer i​n Slowenien, w​ar die Schwägerin d​er Schriftstellerin Irmgard Höfer v​on Feldsturm (1865–1919), geborene Sölch. (siehe: Stammfolge Sölch a​us Zettendorf, Kreis Eger i​n Böhmen, Deutsches Geschlechterbuch, Band 214, 58. Allgemeiner Band, 2002, Limburg a​n der Lahn, Seite 1021 u​nd 1022). Er selbst w​ar zweimal verehelicht; i​n 1. Ehe m​it Antonia Anna Erkenger (1871–1913), i​n 2. Ehe m​it Malvine Hermann.

Von 1888 b​is 1890 besuchte Carl O’Lynch o​f Town d​ie Grazer Zeichenakademie, danach studierte e​r an d​er Wiener Kunstakademie b​ei Siegmund L’Allemand (1840–1910) u​nd an d​er Akademie d​er Bildenden Künste München b​ei Gabriel v​on Hackl (1843–1926) u​nd Nikolaus Gysis (1842–1901). Im Jahr 1904 stellte e​r in Graz a​uf der 5. Jahresausstellung d​es Vereins bildender Künstler Steiermarks Ölgemälde aus. Obwohl d​er Künstler seinen Hauptsitz i​n München hatte, beschickte e​r regelmäßig sowohl Wiener a​ls auch Grazer Ausstellungen. Dabei s​tand er u​nter dem Einfluss v​on Emil Jakob Schindler (1842–1892) u​nd seines Künstlerkreises.

Von 1904 bis 1906 war er Mitglied im Hagenbund. 1908 erhielt der Künstler die große österreichische Staatsmedaille. 1929 wurde ihm die Goldene Medaille der Stadt Graz zuerkannt. Zahlreiche Studienreisen und Aufenthalte führten ihn nach Italien, Holland, Belgien, Südengland, an die Nord- und Ostsee. Als Landschaftsmaler bevorzugte er als Sujet in erster Linie das Meer und seine Küstenregionen, welche ihn besonders faszinierten und die er in malerischen, stimmungsvollen Bildern festhielt. Während seines Aufenthaltes in der Künstlerkolonie Dachau erwachte auch seine Liebe für das Hochgebirge, welches das entscheidende Thema seiner Spätzeit bleiben sollte – seine Motive fand er in den oberbayrischen, den österreichischen Alpen und den Dolomiten Südtirols. Neben Alfred Zoff (1852–1927) und Eduard Ameseder (1856–1939) gilt Carl O’Lynch of Town auch als einer der wichtigsten steirischen Künstler der Jahrhundertwende. Carl O’Lynchs Stil erinnert teilweise an den Max Liebermanns. Seine Werke befinden sich heute in Privatbesitz sowie in verschiedenen europäischen Museen (u. a. Neue Pinakothek München, Österreichische Galerie Belvedere Wien, Neue Galerie Graz, Leopold-Hoesch-Museum Düren). Carl O’Lynch of Town wurde in einer Gruft am Zentralfriedhof Graz bestattet.

Literatur

  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts, Bd. 3, 1973
  • Christiane Sternsdorf-Hauck (C.St.-H.), Autorin, in Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst, Münchner Maler im 19. Jahrhundert, Band 3, Seite 246, Verlag F. Bruckmann KG, München 1982, ISBN 3-7654-1633-9 (Gesamtausgabe)
  • Christa Steinle, Gudrun Danzer (Hg.), Unter freiem Himmel. Die Schule von Barbizon und ihre Wirkung auf die österreichische Landschaftsmalerei, Katalog, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, Graz (2000)
  • Manfred Srna (Hg.): Kunsthandel, Gesamtkatalog der Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen, Österreichische Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts, Graz (2009), ISBN 978-3-200-01709-2
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