Carl Baron Manteuffel-Szoege
Carl Baron Manteuffel-Szoege (* 20. Juli 1872 auf Schloss Gaicken in Kurland; † 3. April 1948 in Traunstein, Bayern) war ein deutscher Autor und deutsch-baltischer Baron auf Katzdangen sowie Kreismarschall in Hasenpoth in Kurland.
Leben
Herkunft
Seine Eltern waren Karl Georg Baron Manteuffel gen. Zoege (1846–1895) aus der Familie Manteuffel gen. Zöge und Alice Alexandrine geb. von Fölkersahm.
Werdegang
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Mitau ging er nach Deutschland und studierte in Bonn Nationalökonomie. 1890 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn.[1] Er promovierte 1899 in Halle zum Dr. phil. und erhielt später auch den Ehrentitel Dr. h.c. der Medizin von der Universität Dorpat.
Zurück in Kurland wurde er in den kurländischen Landtag von Mitau gewählt und später auch Kreismarschall in Hasenpoth. Zu seinem Majorat gehörten 14 Güter. Hier führte er soziale Reformen im Zusammenleben mit den Letten auf seinen Gütern durch. Im Russisch-Japanischen Krieg wurde von der Kurländischen Ritterschaft eine Kolonne des Roten Kreuzes in die Mandschurei geschickt. Die Leitung übertrug die Ritterschaft an Baron Manteuffel-Szoege und Baron Hahn. Für seinen Einsatz erhielt Manteuffel-Szoege den Russischen Orden des Heiligen Georg.
Die Revolution in Russland im Jahre 1905 traf auch ihn und seinen Güter. Ein Großteil seiner Gutshäuser wurde zerstört. Unter diesem Eindruck begann Manteuffel-Szoege nun Deutsche aus dem Gouvernement Wolhynien anzusiedeln.
Kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges wurde auch er als Deutscher nach Wjatka in Sibirien verbannt. Er konnte 1917 nach Japan fliehen und über die Vereinigten Staaten und Schweden nach Deutschland gelangen. Er trat in das Kaiserlich Deutsche Heer ein und diente im 2. Garde-Regiment zu Fuß.
Nach Ende des Krieges durch die Erste Lettische Republik enteignet, ließ er sich in Deutschland nieder und arbeitete als Autor. Er besuchte oft den deutschen Kaiser Wilhelm II. in Doorn.
Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Sonderführer in Königsberg, Ostpreußen ausgebildet. Nach Kriegsende befand er sich bis 1946 in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.
Manteuffel-Szoege ist in der Familiengruft auf Schloss Pappenheim beigesetzt.
Werke
- Deutschland und der Osten. München-Berlin 1921.
- Meine Siedlungsarbeit in Kurland. 1941. (Online (Memento vom 2. November 2014 im Internet Archive))
- Erlebte Lieder. 1934.
Literatur
- Georg Baron v. Manteuffel-Szoege: Karl Wilhelm Baron v. Manteuffel gen. Zoege. In: Jahrbuch des baltischen Deutschtums 1957, S. 47–56.
- Siegfried Boström: Balten sind wir gewesen. Türmer, Berg (Starnberger See) 1983, ISBN 3-87829-077-2, S. 141–164.
- Carola L. Gottzmann, Petra Hörner: Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs. De Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019338-1, S. 886.
Weblinks
Einzelnachweise
- Kösener Korpslisten 1910, 19, 638