CGI (Unternehmen)
CGI Inc. (bis Februar 2019 CGI Group)[2] ist ein kanadischer multinationaler IT-Dienstleister mit Hauptsitz in Montreal, Kanada. Das Unternehmen wurde 1976 in Québec von Serge Godin und André Imbeau gegründet und wird bis heute durch Serge Godin geführt. CGI ist spezialisiert auf Management- und Technologieconsulting, Systemintegration sowie Infrastruktur- und Business Process-Outsourcing und Application Management.
CGI Inc. | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft (Kanada) |
ISIN | CA39945C1095 |
Gründung | 1976 |
Sitz | Kanada, Montreal (Québec) |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | circa 76.000 (2020)[1] |
Umsatz | 12,164 Mrd. CAD (2020)[1] |
Branche | IT-Dienstleistungen, Unternehmensberatung und Outsourcing |
Website | www.cgi.com |
Das Unternehmen ist an den Börsen in Toronto und New York gelistet. In Toronto gehört die Aktie zum S&P/TSX 60-Index. CGI beschäftigt etwa 77.500 Mitarbeiter in 40 Ländern und 400 Niederlassungen.[1]
Name
CGI steht ursprünglich für den französischen Namen Conseillers en Gestion et Informatique, den man übersetzen kann mit Berater für Management und EDV. Als Englisch zur Unternehmenssprache wurde, hat sich das Unternehmen als offizielle englische Bezeichnung das Backronym Consultants to Government and Industry gegeben (Berater für Regierung und Industrie).[3]
Wirtschaftliche Entwicklung, Mitarbeiter
Überblick der wirtschaftlichen Entwicklung der CGI weltweit:[4]
Jahr | Umsatz | Mitarbeiter |
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2020 | 12.164 Mrd. CAN$ | 76.000 |
2019 | 12.111 Mrd. CAN$ | |
2018 | 10.683 Mrd. CAN$ | 72.500 |
2017 | 10.683 Mrd. CAN$ | 70.000 |
2016 | 10.683 Mrd. CAN$ | 68.000 |
2015 | 10.287 Mrd. CAN$ | 65.000 |
2014 | 10.499 Mrd. CAN$ | 68.000 |
2013 | 10.084 Mrd. CAN$ | 68.000 |
2012 | 4.772 Mrd. CAN$ | 34.000 |
Der weltweite Umsatz von CGI verteilt sich wie folgt[5]:
- 53 % Management von IT und Business Prozessen (Outsourcing), davon
- IT Services 43 %
- Business Process Services 10 %
- 47 % Systems Integration und Consulting
Geographische Verteilung Kunden, Branchen
Die geographischen Umsätze nach Kunden teilen sich wie folgt auf:[5]
- 28 % Vereinigte Staaten
- 16 % Kanada
- 15 % Frankreich
- 13 % Vereinigtes Königreich
- % Schweden 8
- % Finnland 6
- 14 % restliche Welt
Die Umsätze nach Branchen teilen sich wie folgt auf:[5]
- 32 % Regierung, Öffentliche Verwaltung
- 24 % Industrie, Handel, Vertrieb
- 22 % Finanzbranche
- 15 % Telekommunikation, Energie, Versorgung
- % Gesundheitswesen 7
Geschichte global
CGI wurde 1976 von den damals 26-jährigen Unternehmern Serge Godin und André Imbeau gegründet – anfangs mit einem einzigen Kunden. In den ersten zehn Jahren entwickelte CGI eine Strategie, ein Geschäftsmodell sowie eine Reihe von Management-Prinzipien, die für das Unternehmen bis zum heutigen Tag maßgebend sind. CGI entwickelte sich in den ersten Jahren von einem reinen Beratungshaus hin zu einem Unternehmen für Beratungs- und Systemintegrationsdienstleistungen.
Mitte der 1980er Jahre erkannte CGI den wachsenden Outsourcing-Markt und entwickelte eine Strategie, sich dort zu positionieren: 1986 begann das Unternehmen, Outsourcing-Unternehmen zu erwerben, und wurde zur Finanzierung in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. CGI konnte nun seinen Kunden End-to-End IT-Dienstleistungen einschließlich Technologie- und Managementberatung, Systemintegration und IT-Outsourcing-Services anbieten.
1996 waren bereits mehrere Weltmarktführer unter den CGI-Kunden. 1998 wurde Bell Sygma Übernommen, was fast zur Verdopplung der Firmengröße führte. 2001 kam es zur Übernahme von IMRGlobal – für CGI der Beginn eines internationalen Netzwerks zur Erbringung von Serviceleistungen. 2004 wurde unter anderem American Management Systems (AMS) erworben. CGI nannte dies „Build & Buy“-Wachstumsstrategie, die bis heute organisches Wachstum („Build“) mit Übernahmen („Buy“) kombiniert. Im Jahr 2010 erwarb CGI Stanley Inc. einschließlich deren Tochterunternehmen Oberon und Techrizon. Durch die Übernahme verdoppelte sich die Größe des US-Geschäfts von CGI nahezu.
Mit der Fusion CGIs mit dem anglo-holländischen Wirtschafts- und Technologiedienstleister Logica vollzog CGI 2012 die bis dahin größte Akquisition. Die Übernahme erhöhte die Anzahl der Mitarbeiter von 31.000 auf 68.000 Fachleute und vergrößerte damit CGIs Präsenz, Dienstleistungsfähigkeit und Expertise in Amerika, Europa und Asien. Dadurch wurde CGI der fünftgrößte unabhängige IT- und Geschäftsprozessdienstleister der Welt.
Geschichte in Deutschland
In Deutschland ist CGI seit 2004 durch die Übernahme der Mehrheit an American Management Systems (AMS) vertreten. Durch die Logica-Übernahme erreichte die deutsche Gesellschaft die heutige Mitarbeiter- und Kundenzahl und das heutige Leistungsportfolio. Die CGI-Firmengeschichte geht damit in Deutschland letztendlich auf die britisch-niederländische LogicaCMG und die französische Unilog SA zurück, die bereits verschiedene deutsche Unternehmen erworben hatten, die teilweise älter als CGI waren (wie die 1964 gegründete Integrata und die aus dem Krupp-Konzern hervorgegangene VSS). Nach der Übernahme durch Logica wurde 2015 die heutige Rechtsform als CGI Deutschland BV & Co. KG geschaffen.
Vorgeschichte von Logica und Unilog
Unilog war 1968 in Frankreich unter dem Namen Informatique et Entreprise gegründet und 1983 umbenannt worden. 1998 hatte das Unternehmen mit Integrata eines der ältesten deutschen Trainings-, Beratungs- und Softwarehäuser übernommen, ein Jahr später die Schweizer GDI und anschließend die deutschen VSS, ehemals (Krupp) Atlas Datensysteme. Nach der Gründung einer Niederlassung in London 2001 kaufte sie noch den deutschen IT-Dienstleister Avinci AG, ehe sie 2006 selbst von der LogicaCMG übernommen wurde.
LogicaCMG selbst war 2002 entstanden durch Verschmelzung von Logica (60 %) und CMG (40 %). Die britische Logica war ein IT-Serviceunternehmen, gegründet 1969, das seit 1983 an der London Stock Exchange notiert war und 1999 in den FTSE 100 Index eintrat, die Liste der 100 wichtigsten dort gehandelten Aktien. 1995 hatte das Unternehmen Niederlassungen in Tschechien und Neuseeland gegründet, 1997 in Indien, 1999 in Brasilien. 1997 akquirierte Logica insgesamt sieben Unternehmen: Delog Conseil, Quaesor, Administra Cim/Hardi, Carnegie Group, Aeths Communication Systems, DDV Group und FCC Folprecht. 2002 folgte die Übernahme der deutschen PDV Unternehmensberatung GmbH (Hamburg).
Die britisch-niederländische CMG bestand seit 1964 und war durch IT-Consulting und Telekommunikationsleistungen bekannt geworden. Sie hatte 1992 das erste SMS-Center an einen Netzbetreiber geliefert, 1998 die erste Niederlassung in Frankreich gegründet, 1999 CMG Wireless Data Solutions als eigenständige Firma ausgelagert und ein Jahr später mit Admiral plc eine gelisteten „Public Company“ gekauft.
Nach der Verschmelzung von Logica und CMG hatten die deutschen Gesellschaften unter „Logica“ firmiert. Nach Übernahme der nordIT 2008 und Verkauf der Integrata im Folgejahr wurde sie dann 2012 durch CGI übernommen.
Einzelnachweise
- CGI auf einen Blick. (PDF; 234 kB) CGI, Mai 2018, abgerufen am 18. Juni 2018.
- CGI Group name change to CGI. Abgerufen am 4. März 2019.
- CGI – Our history. (PDF; 77 kB) CGI, November 2013, abgerufen am 28. Februar 2015 (englisch).
- Finanzbericht CGI. 11. November 2020, abgerufen am 11. November 2020.
- CGI Investoren Profil. Abgerufen am 14. Mai 2017.