C/1999 A1 (Tilbrook)
C/1999 A1 (Tilbrook) ist ein Komet, der im Jahr 1999 beobachtet werden konnte.
C/1999 A1 (Tilbrook)[ i ] | |
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Eigenschaften des Orbits (Animation) | |
Orbittyp | langperiodisch |
Numerische Exzentrizität | 0,9959 |
Perihel | 0,731 AE |
Aphel | 355 AE |
Große Halbachse | 178 AE |
Siderische Umlaufzeit | ~2375 a |
Neigung der Bahnebene | 89,5° |
Periheldurchgang | 29. Januar 1999 |
Bahngeschwindigkeit im Perihel | 39,3 km/s |
Geschichte | |
Entdecker | J. Tilbrook |
Datum der Entdeckung | 12. Januar 1999 |
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Entdeckung und Beobachtung
Der Komet wurde am Abend des 12. Januar 1999 (Ortszeit) vom Amateurastronomen Justin Tilbrook in Clare nördlich von Adelaide in Südaustralien mit einem 200 mm-f/6-Reflektor entdeckt. Es war seine zweite Kometenentdeckung, etwa 1 ½ Jahre nach seiner letzten. Er hatte in diesem Zeitraum insgesamt 130 Stunden nach Kometen gesucht.[1] Der Amateurastronom und Kometenentdecker Don Edward Machholz hatte bereits am 9. Dezember 1998 und noch einmal am 3. Januar 1999 den Himmel in der Nähe des Kometen abgesucht, dabei muss er ihm aber entgangen sein.
Tilbrook war sich sofort sicher, dass es sich nicht um einen bereits bekannten Kometen handelte. Er kontaktierte zwei andere australische Astronomen, um seine Entdeckung bestätigen zu lassen, und informierte dann die IAU,[2] die die Entdeckung schon am nächsten Tag offiziell bestätigte.[3]
Obwohl er der Erde relativ nahe kam, war der Komet nur ein schwaches Objekt mit einer Helligkeit von etwa 10 mag zum Zeitpunkt seiner Entdeckung. Während er sich weiter nach Süden bewegte, so dass er für Beobachter in nördlichen Breiten der Nordhalbkugel nie sichtbar wurde, nahm seine Helligkeit rasch weiter ab. Die letzte Positionsbestimmung erfolgte bereits am 25. Februar am Observatorio Astronómico Los Molinos in Uruguay.[4] Ein Versuch, den Kometen im März noch einmal aufzufinden, blieb erfolglos, seine Helligkeit muss zu dieser Zeit schon unter 13 mag gelegen haben.
Für seine Kometenentdeckung erhielt Justin Tilbrook (zusammen mit drei anderen Kometenentdeckern) den Edgar Wilson Award 1999.[5]
Umlaufbahn
Für den Kometen konnte aus 68 Beobachtungsdaten über einen Zeitraum von 43 Tagen eine elliptische Umlaufbahn bestimmt werden, die um rund 89° gegen die Ekliptik geneigt ist.[6] Seine Bahn steht damit nahezu senkrecht zu den Bahnebenen der Planeten. Im sonnennächsten Punkt der Bahn (Perihel), den der Komet zuletzt am 29. Januar 1999 durchlaufen hat, befand er sich mit etwa 109,3 Mio. km Sonnenabstand im Bereich der Umlaufbahn der Venus. Bereits am 25. Dezember 1998 war er der Erde bis auf etwa 45,3 Mio. km (0,30 AE) nahegekommen. Nennenswerte Annäherungen an die anderen kleinen Planeten fanden nicht statt.
In der Nähe des absteigenden Knotens seiner Umlaufbahn bewegte sich der Komet Tilbrook um den 2. Januar 1999 in geringer Nähe zur Erdbahn, und zwar in nur etwa 10 Mio. km (0,068 AE) Abstand dazu. Die Erde hatte diese Stelle ihrer Bahn allerdings bereits drei Wochen zuvor am 11. Dezember 1998 passiert.
Nach den (mit relativ großen Ungenauigkeiten behafteten) Bahnelementen der JPL Small-Body Database und ohne Berücksichtigung nicht-gravitativer Kräfte hatte seine Bahn einige Zeit vor der Passage des inneren Sonnensystems eine Exzentrizität von etwa 0,9955 und eine Große Halbachse von etwa 160 AE, so dass seine Umlaufzeit bei etwa 2023 Jahren lag. Durch die Anziehungskraft der Planeten, insbesondere durch relativ nahe Vorbeigänge am Saturn am 8. Dezember 1998 in etwa 8 ⅔ AE und am Jupiter am 8. Januar 1999 in etwa 4 ¾ AE Abstand, wurde die Bahnexzentrizität auf etwa 0,9960 und die Große Halbachse auf etwa 182 AE vergrößert, so dass sich seine Umlaufzeit auf etwa 2460 Jahre erhöht. Diese Angaben besitzen allerdings aufgrund der wenigen Beobachtungsdaten eine hohe Unsicherheit, die bei den Umlaufzeiten in der Größenordnung von ±45 bzw. ±60 Jahren liegt.[7]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Comets Discovered from South Australia. Astronomical Society of South Australia, abgerufen am 2. Juni 2016 (englisch).
- A Tale of Discovery – Tilbrook Strikes Again! Astronomical Society of South Australia, abgerufen am 2. Juni 2016 (englisch, mit Bild von J. Tilbrook und dem Kometen).
- D. W. E. Green: IAUC 7084: 1999 A1; C/1998 P1. IAU Central Bureau for Astronomical Telegrams, abgerufen am 2. Juni 2016 (englisch).
- C/1999 A1 (Tilbrook). IAU Minor Planet Center, abgerufen am 3. Juni 2016 (englisch).
- J. Shanklin: The comets of 1999. In: Journal of the British Astronomical Association. Bd. 119, Nr. 6, 2009, S. 317–339, bibcode:2009JBAA..119..317S (PDF; 4,07 MB).
- C/1999 A1 (Tilbrook) in der Small-Body Database des Jet Propulsion Laboratory (englisch).
- A. Vitagliano: SOLEX 12.1. Abgerufen am 9. Juli 2020 (englisch).