Burkersdorf (Frauenstein)
Burkersdorf ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Frauenstein im Landkreis Mittelsachsen.
Burkersdorf Stadt Frauenstein | ||
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Höhe: | 552 m | |
Fläche: | 17,65 km² | |
Einwohner: | 743 (9. Mai 2011)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1994 | |
Postleitzahl: | 09623 | |
Vorwahl: | 037326 | |
Lage von Burkersdorf in Sachsen | ||
Geografie
Lage
Das Waldhufendorf Burkersdorf liegt etwa 12 Kilometer südöstlich von Freiberg im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über 4,5 Kilometer. Östlich des Ortes liegt der 633 m ü. NN hohe Turmberg, westlich der 617 m ü. NN hohe Burgberg. Durch den Ort führt die Staatsstraße 208 Naundorf–Bienenmühle, im Süden quert die S 184 Freiberg–Rehefeld-Zaunhaus die Ortslage.
Geschichte
Im 12. Jahrhundert als Waldhufendorf gegründet, wurde Burkersdorf 1335 als Burkarttisdorf erstmals urkundlich erwähnt. Der Name geht auf den Personennamen Burghard zurück und bedeutet Dorf eines Burghard.[2]
- Ortsnamenformen
- 1335 Burkarttisdorf
- 1337 Burkarcdorf
- 1445 Borkartßdorff, Borckerstorff
- 1501 Burgerstorff
- 1512 Burckarstorff
- 1540 Burckersdorff
- 1581 Burgkersdorff
- um 1600 Burckersdorf
- 1791 Burckersdorf
August Schumann nennt 1814 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Burkersdorf betreffend u. a.:
Albert Schiffner ergänzt 1828 u. a.:
Weiterhin nennt er ein Wirtshaus und eine Schmiede unweit der Wasserscheide Gimmlitz–Bobritzsch, eine Mahl- und Brettmühle an der Gimmlitz sowie ein Erblehngericht.[4]
Mit Eröffnung der Schmalspurbahn Klingenberg-Colmnitz–Frauenstein erhielt der Ort am 15. August 1898 mit der Station „Burkersdorf (b Frauenstein)“ Eisenbahnanschluss. Zum 1. Juni 1969 wurde der Güterverkehr endgültig eingestellt, der Personenverkehr folgte nach einem Betriebsunfall am 21. Oktober 1971. Die Gleisanlagen wurden später rückgebaut.[5]
Durch den Bau der Talsperre Lichtenberg 1966–1974 hat sich im Gimmlitztal die bebaute Ortslage um etwa 500 Meter verkürzt und die Einwohnerzahl dadurch verringert.
Burkersdorf ist bis heute landwirtschaftlich geprägt und verzeichnet keine Industrie. Die landwirtschaftlichen Flächen werden größtenteils von der Agrargenossenschaft e. G. bewirtschaftet, übrige von Privatpersonen.
Zum 1. März 1994 wurde Burkersdorf nach Frauenstein eingemeindet.[6]
Entwicklung der Einwohnerzahl
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Kirche
Die bereits 1346 im Bistum Meißen erwähnte selbständige Kirchgemeinde hatte zu dieser Zeit bereits ein romanisches Kirchgebäude. Erhalten ist noch ein Rundbogenportal im südlichen Vorbau. Auf den Resten der alten Kirche wurde um 1500 das heutige Gebäude errichtet. Aus dieser Zeit stammen das Kreuzgratgewölbe der Sakristei und das spitzbogige Tor der westlichen Vorhalle.
Die Kirche besitzt ein dreistimmiges Geläut, wovon 2 Glocken über 400 Jahre alt sind und demnach aus dem Vorgängerbau übernommen wurden. 1774 und 1823 erfolgten Reparaturen am Turm, 1906 erhielt die Kirche eine neue Turmuhr sowie 1915 elektrische Beleuchtung.
Ausstattung
Der Innenraum wird besonders durch die barocke Bauernmalerei bestimmt. An der Kassettendecke findet sich die Darstellung des Jüngsten Gerichts, geschaffen im Jahr 1719 von Gottfried Geißler aus Oberbobritzsch. An den Emporen sind auf 88 Feldern Darstellungen aus dem Alten und dem neuen Testament von 1729 zu sehen, die vielleicht Christian Räthel schuf. Von 1992 bis 1994 erfolgte eine umfassende Restaurierung des Kirchenraumes einschließlich der Malereien.
Der spätgotische Flügelaltar stammt aus der Zeit um 1510. Die Schnitzfiguren wurden vom namentlich nicht bekannten Meister des Burgkersdorfer Altares geschaffen.[8] An der Kanzel ist eine viergläsrige Sanduhr als Kanzeluhr erhalten.[9]
Orgel
In der Kirche stand vor dem Umbau im Jahre 1706 ein Positiv, danach erfolgte der Einbau einer Orgel. 1901 wurde sie um ein Register erweitert und 1931 repariert. 1950 baute Jehmlich Orgelbau Dresden das Orgelwerk neu auf und 1988/89 erfolgte eine Generalüberholung.
Literatur
- Burkersdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band. Schumann, Zwickau 1814, S. 604.
- Burkersdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band. Schumann, Zwickau 1828, S. 47–49.
- Gemeinde Burkersdorf (Hrsg.): Ortschronik 1333–1991 der Gemeinde Burkersdorf im Erzgebirge. Burkersdorf 1993.
- Richard Steche: Burkersdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 2. Heft: Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. C. C. Meinhold, Dresden 1883, S. 10.
Einzelnachweise
- Kleinräumiges Gemeindeblatt für Frauenstein, Stadt. (PDF; 0,23 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 30. Januar 2015.
- Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Band I, Berlin 2001, ISBN 3-05-003728-8, S. 129.
- Burkersdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band. Schumann, Zwickau 1814, S. 604.
- vgl. Burkersdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band. Schumann, Zwickau 1828, S. 47–49.
- Eisenbahnstationen in Sachsen, abgerufen am 3. Januar 2013.
- Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen. S. 20. (PDF; 64 kB), abgerufen am 20. März 2010.
- vgl. Burkersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. München 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 251f.
- Kirche Burkersdorf auf der Webseite der Stadt Frauenstein, abgerufen am 5. März 2015.
Weblinks
- Burkersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen