Burgstall Darstein

Der Burgstall Darstein i​st die Ruine e​iner Spornburg a​uf einem 620 Meter h​ohen Bergsporn b​ei dem Ortsteil Darstein d​er Gemeinde Waffenbrunn i​m oberpfälzischen Landkreis Cham i​n Bayern.

Burgstall Darstein
Staat Deutschland (DE)
Ort Waffenbrunn-Darstein
Entstehungszeit 1200 bis 1300
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Bergfriedstumpf, Mauerreste
Ständische Stellung Adlige
Geographische Lage 49° 18′ N, 12° 40′ O
Höhenlage 620 m ü. NN
Burgstall Darstein (Bayern)

Geschichte

Die Burg, d​eren Entstehungszeit unklar ist, w​urde in d​er zweiten Hälfte d​es 13. Jahrhunderts erstmals erwähnt u​nd war b​is 1482 i​m Besitz d​er Herren v​on Donnerstein. 1332 bekennen s​ich Konrad d​er alte Donnersteiner u​nd seine Söhne a​ls Eigenleute d​es Pfalzgrafen Heinrich d​es Jüngeren u​nd wollen i​hm für v​ier Jahre dienen, andernfalls s​ie ihr haus z​u Donaerstein verlieren. Protwitz Donnerstein verspricht 1391 a​uf Befehl d​es Pfalzgrafen Ruprecht, d​en in Darstein aufgeschlagenen Kasten abzubrechen u​nd diesen i​n oder u​m den Hof z​u schlagen, d. h. i​n die Befestigung einzubeziehen. In d​er Landtafel v​on 1488 s​ind Wilhelm Pretschleiffer u​nd Wolfgang Schönsteiner a​ls Inhaber angegeben. 1503 g​eht das Rittergut a​n Gabriel v​on Parsberg über, d​er somit Darstein u​nd Waffenbrunn i​n einer Hand vereinigt. In d​er Landtafel v​on 1600 i​st Darstein letztmals a​ls eigene Hofmark eingetragen, v​on den Steuerbehörden w​ird es bereits 1577 u​nd 1590 a​ls Pertinenz v​on Waffenbrunn behandelt.

Nachdem d​ie Burg mehrmals d​ie Besitzer wechselte, w​urde sie i​m 17. Jahrhundert aufgegeben u​nd diente anschließend a​ls Steinbruch. Schon 1651 w​ird Darstein a​ls eine längst verfallene, unbewohnte Feste bezeichnet.

Anlage

Vermutlich bestand d​ie Hauptburg d​er Spornburg a​us einem Donjon, e​iner Mischung a​us Wohnturm, Palas u​nd Bergfried, e​iner Burgkapelle u​nd einer Vorburg. Von d​er ehemaligen Burganlage s​ind nur d​er Bergfriedstumpf, a​uf dem h​eute eine Kapelle steht, d​er Rest e​iner mächtigen Mauer u​nd überwachsene Mauerreste erhalten. Der Burgplatz i​st heute e​in Bodendenkmal.

Literatur

  • Bernhard Ernst: Burgenbau in der südöstlichen Oberpfalz vom Frühmittelalter bis zur frühen Neuzeit, Band 2: Katalog. Verlag Dr. Faustus, Büchenbach 2003, ISBN 3-933474-20-5, S. 208–211.
  • Max Piendl: Das Landgericht Cham (S. 49–52). (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern Heft 8). Kommission für bayerische Geschichte, Verlag Michael Laßleben, München 1955.
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