Burgruine Nordeck

Die Burgruine Nordeck i​st eine hochmittelalterliche Ruine e​iner Zwingburg i​n Spornlage, nordöstlich v​on Stadtsteinach i​m oberfränkischen Landkreis Kulmbach i​n Bayern. Sie besteht a​us den Resten e​ines runden Wohnturmes, e​ines Gefängnisturmes u​nd einiger Grundmauern. Die Ruine i​st frei zugänglich.

Burgruine Nordeck
Burgruine Nordeck – der runde Wohnturm aus nördlicher Richtung

Burgruine Nordeck – d​er runde Wohnturm a​us nördlicher Richtung

Staat Deutschland (DE)
Ort Stadtsteinach
Entstehungszeit Vermutlich um 1100
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Grafen
Geographische Lage 50° 11′ N, 11° 31′ O
Höhenlage 450 m ü. NHN
Burgruine Nordeck (Bayern)

Geografische Lage

Die Ruine d​er Spornburg befindet s​ich im Naturpark Frankenwald, e​twa 450 m ü. NN a​uf einem n​ach Westen vorspringenden Bergsporn i​m Stadtsteinacher Forst, z​irka zwei Kilometer nordnordöstlich d​er Stadt Stadtsteinach. Sie s​teht unmittelbar über d​er Einöde Mittelhammer i​m Tal d​er Unteren Steinach.

In d​er Nähe befinden s​ich noch weitere ehemalige mittelalterliche Burgen. Etwas höher a​uf dem gleichen Sporn liegen e​in Turmhügel u​nd ein unbekannter Burgstall. Unmittelbar südwestlich, a​uf der gegenüberliegenden Talseite d​er Steinach, befindet s​ich auf d​er sogenannten Kanzel, e​inem nach Osten vorspringenden Bergsporn ebenfalls über d​em Tal d​er Unteren Steinach, e​in weiterer Burgstall.

Etwa 800 Meter südwestlich l​iegt der Ringwall Grüne Bürg o​der Grüne Burg, e​ine früher vermutete frühmittelalterliche Befestigung, h​eute nach Keramikfunden a​ls frühgeschichtlich angesehene Wallanlage. Im Steinachtal aufwärts, südlich d​es Ortes Wildenstein, befindet s​ich der Burgstall Wildenstein a​uf einem i​n das Tal ragenden Felsriegel.

Geschichte

Die ehemalige Burg Nordeck w​urde um 1100 d​urch die Grafen v​on Henneberg erbaut. Zusammen m​it Steinach, d​em heutigen Stadtsteinach, erwarb Bischof Eberhard II. v​on Bamberg 1151 d​ie Burg. 1438 w​urde sie i​m Kleinkrieg d​er Waldenfelser g​egen den Bischof v​on Bamberg zerstört (siehe a​uch Waldenfelser Fehde). Mitte d​es 15. Jahrhunderts w​urde sie wieder aufgebaut. Bis Anfang d​es 16. Jahrhunderts w​ar die Burg Sitz bischöflicher Amtmänner. Der Raubritter Thomas v​on Absberg h​ielt dort entführte Gefangene versteckt. Über e​inen gefangenen Kaufmannssohn, d​er mit Hilfe d​er Köchin fliehen konnte, h​at sich e​ine Sage überliefert.[1] Die Burg w​urde 1523 i​m Fränkischen Krieg trotzdem v​om Schwäbischen Bund n​icht angegriffen. Sie w​ar zu diesem Zeitpunkt Sitz d​es Bamberger Amtmanns Jörg v​on Wildenstein. Die Burg w​urde 1525 i​m Bauernkrieg zerstört u​nd aufgegeben.


Literatur

  • Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Stadtsteinach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 20). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453135242, S. 102.
  • Wilhelm Mages: Nach Bauernüberfall blieb nur ein Trümmerhaufen. In: Aus der fränkischen Heimat, Nr. 6/1995, Beilage der Bayerischen Rundschau, Bayerische Rundschau, Verlag & Medien GmbH & Co. KG, Kulmbach 1996.
  • Wilhelm von Reitzenstein: Noch einmal Burg Nordeck. In: Frankenwald und an angrenzende Gebiete – Monatsschrift für Heimatpflege und Wandern, Nachrichtenblatt des Frankenwaldvereins. Heft 7/8, Jahrgang 1929. S. 93–95.
Commons: Burgruine Nordeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans Seiffert: Sagen. In: Zwischen Waldstein und Döbraberg. Heft 3. Helmbrechts 1963. S. 53.
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