Burgruine Marstetten

Die Burgruine Marstetten l​iegt nordwestlich v​on Aitrach a​uf der Gemarkung v​on Marstetten, e​inem Ortsteil v​on Aitrach i​m Landkreis Ravensburg i​n Baden-Württemberg. Die Anlage befindet s​ich im Besitz d​es Hauses Waldburg-Zeil.

Burgruine Marstetten
Rekonstruktionsversuch – Südansicht

Rekonstruktionsversuch – Südansicht

Alternativname(n) Burg Marstetten
Staat Deutschland (DE)
Ort Aitrach-Marstetten-„Burghalde“
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 47° 57′ N, 10° 5′ O
Höhenlage 657,8 m ü. NN
Rekonstruktionsversuch – Innenhof

Geographische Lage

Die Spornburg erstreckt s​ich auf d​er 657,8 m ü. NN h​ohen Burghalde i​m Zeiler Schotterfeld a​m Rande d​es Illertales. Die Ruine l​iegt heute direkt a​n der Verbindungsstraße L314 Bad Wurzach – Aitrach u​nd besteht a​us der südlich d​er Straße gelegenen Burg Alt-Marstetten u​nd dem neueren Anteil, d​er sich nördlich d​er Straße befindet.

Geschichte

Die Burg Marstetten leitete ihren Namen von der Tatsache ab, dass sie als Grenzmarkierung zwischen zwei Gemarkungen fungierte. Diese Funktion als Grenzmarkierung stammte bereits aus der Zeit um das Jahr 838. Zum einen wurde das Illergau vom Nibelgau, zum anderen wurde das Gebiet des Stiftes Kempten vom Gebiet des Klosters Ottobeuren getrennt.[1]
Die Grafschaft Marstetten verfügte über die hohe Gerichtsbarkeit. Gerichtsstand war Memmingen.
Zu Marstetten gehörten unter anderem Güter in den folgenden Siedlungen:

  • Aitrach
  • Marstetten, Vogelherd und Pfänders
  • Mooshausen
  • Aichstetten
  • Ferthofen
  • Tannheim und Kronwinkel
  • Eschach
  • Benningen
  • Heimertingen
  • Kellmünz
  • mehrere Güter in Memmingen

Die Burg w​urde wohl i​m 11. Jahrhundert d​urch einen Zweig d​er Markgrafen v​on Ursin-Ronsberg a​uf dem Schlossberg errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg w​urde die Burg v​on schwedischen Truppen zerstört u​nd danach n​icht wieder aufgebaut.

Zeittafel Burgruine Marstetten

Herrschaft Marstetten m​it Blutbann u​nd Illerzoll

  • 838 kemptische Markstätte
  • 1125 Rupert von Marstetten aus dem Hause Ursin-Ronsberg
  • 1281 Lehen vom Stift Kempten
  • 1351 der von Königsegg
  • 1525 von den Bauern geplündert
  • 1566 der Reichserbtruchsessen von Waldburg
  • 1675 Wurzachisch[2]

Galerie

Literatur

  • Hans Ulrich Rudolf (Hrsg.), Berthold Büchele, Ursula Rückgauer: Stätten der Herrschaft und Macht – Burgen und Schlösser im Landkreis Ravensburg. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7995-0508-6, S. 20–27.
  • Dieter Buck: Burgen und Ruinen im Allgäu – 33 Ausflüge auf den Spuren der Ritter. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1602-9, S. 32–34.
  • Toni Nessler: Burgen im Allgäu, Band 2: Burgruinen im Westallgäu und im angrenzenden Vorarlberg, im württembergischen Allgäu, im nördlichen Allgäu um Memmingen, im nordöstlichen Allgäu um Kaufbeuren und Obergünzburg sowie im östlichen Allgäu und im angrenzenden Tirol. 1. Ausgabe. Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten 1985, ISBN 3-88006-115-7, S. 148–161.
Commons: Burgruine Marstetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Geschichte des Illerthales (von 1862) (Memento vom 24. Oktober 2007 im Internet Archive)
  2. Gemeißelte Steintafel auf der Burgruine Marstetten
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