Burgruine Altroßwag
Die Burgruine Altroßwag ist eine ehemalige Höhenburg der Herren von Roßwag an der Enzschlinge nordwestlich der Gemeinde Roßwag, die heute zur Stadt Vaihingen an der Enz in Baden-Württemberg gehört.
Altroßwag | ||
---|---|---|
Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Roßwag | |
Entstehungszeit | 11. oder 12. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Ständische Stellung | Edelfreie | |
Geographische Lage | 48° 57′ N, 8° 54′ O | |
Höhenlage | 250 m ü. NHN | |
|
Geschichte
Die Ruine Altroßwag liegt in der Nordwestecke der Roßwager Gemarkung nahe der Grenze zum Enzkreis. Die Burg entstand vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert,[1] ist jedoch erst im Jahre 1301 urkundlich erwähnt.[2] Sie war die Stammburg der 1148 erstmals urkundlich erwähnten Herren von Roßwag, die bis ins 14. Jahrhundert nachweisbar sind. Um 1300 soll sich das Adelsgeschlecht in eine Altroßwager und eine Neuroßwager Linie aufgeteilt haben. Nachdem der Familienzweig der Altroßwager in der zweiten Jahrhunderthälfte im Mannesstamm ausgestorben war, kam die Burg in den Besitz der Herren Wolf und Jacob von Stein, die sie 1394 an das Kloster Maulbronn verkauften.[3]
Mangels Verwendung durch die neuen Besitzer soll die Burg früh zur Ruine verfallen sein. Heute sind von der Burg lediglich noch Mauer- und Grabungsreste erhalten, welche aufgrund des steilen Hangs nordöstlich über der ersten Enzschlinge zwischen Mühlhausen und Roßwag nicht öffentlich zugänglich sind.
Der Zoll auf der Enz „bei der alten Mühlstatt unter der Burg“ Altroßwag gelangte vermutlich über die Erbtochter Elisabeth an die Herren von Remchingen und von diesen an die Herren von Sachsenheim, die ihn am 23. Dezember 1479 für 200 Gulden an Graf Eberhard im Bart von Württemberg verkauften.[4]
Burg Neuroßwag
Nach einer Erbteilung vor 1301 wurde auf Roßwager Markung zusätzlich die Burg Neuroßwag auf der rechten Enzseite südlich vom Dorf erbaut. Nachdem kein männlicher Erbe dieses Zweigs mehr existierte, kam sie vor 1372 in württembergische Hände. Graf Eberhard III. von Württemberg veräußerte sie 1394 an das Kloster Maulbronn unter der Bedingung, dass sie daraufhin abgerissen werde.[5] Der Abbruch erfolgte so gründlich, dass von der Burg Neuroßwag heute nichts mehr übrig und die genaue Lage nicht bekannt ist.[6]
Literatur
- Herbert Hilz: Die Herren von Rosswag. Beurkundungen und Stammtafel eines mittelalterlichen Rittergeschlechtes. In: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde 21 (1994–1997), S. 359–368.
- Thomas Müller, Kristina Anger: Burgen und Schlösser in der Region Ludwigsburg – Schlösser, Burgen, Ruinen und Burgställe im Kreis Ludwigsburg und Umgebung. Herausgegeben von der Ludwigsburger Kreiszeitung, Verlag Ungeheuer und Ulmer, Ludwigsburg 2011, ISBN 978-3-930872-65-7, S. 131.
- Karl Eduard Paulus Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Herausgegeben von dem Königlichen statistisch-topographischen Bureau. Hallberger, Stuttgart 1856. S. 220ff. Wikisource.
Einzelnachweise
- VKZ Sommerrätsel: Heute Roßwag. In: Vaihinger Kreiszeitung. 24. August 2010, abgerufen am 10. Februar 2014.
- Eintrag zu Altroßwag, Burgrest in der privaten Datenbank „Alle Burgen“.
- Ortslexikon bei www.leo-bw.de und Beschreibung des Oberamts Vaihingen, S. 226, in Wikisource.
- Hans von Sachsenheim und die Brüder Hans und Reinhart von Sachsenheim (HStA Stgt. Zollsachen). Quelle: Beschreibung des Oberamts Vaihingen, S. 227, in Wikisource.
- Beschreibung des Oberamts Vaihingen, S. 225f, in Wikisource.
- Suche im Laihle. Gemeinschaft Ortsbild Roßwag e.V., 27. Januar 2014, abgerufen am 10. Februar 2014.