Burgruine Altroßwag

Die Burgruine Altroßwag i​st eine ehemalige Höhenburg d​er Herren v​on Roßwag a​n der Enzschlinge nordwestlich d​er Gemeinde Roßwag, d​ie heute z​ur Stadt Vaihingen a​n der Enz i​n Baden-Württemberg gehört.

Standorte der Burgen Alt- und Neuroßwag auf der württembergischen Urflurkarte (1833)
Altroßwag
Staat Deutschland (DE)
Ort Roßwag
Entstehungszeit 11. oder 12. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Edelfreie
Geographische Lage 48° 57′ N,  54′ O
Höhenlage 250 m ü. NHN
Burgruine Altroßwag (Baden-Württemberg)

Geschichte

Die Ruine Altroßwag l​iegt in d​er Nordwestecke d​er Roßwager Gemarkung n​ahe der Grenze z​um Enzkreis. Die Burg entstand vermutlich i​m 11. o​der 12. Jahrhundert,[1] i​st jedoch e​rst im Jahre 1301 urkundlich erwähnt.[2] Sie w​ar die Stammburg d​er 1148 erstmals urkundlich erwähnten Herren v​on Roßwag, d​ie bis i​ns 14. Jahrhundert nachweisbar sind. Um 1300 s​oll sich d​as Adelsgeschlecht i​n eine Altroßwager u​nd eine Neuroßwager Linie aufgeteilt haben. Nachdem d​er Familienzweig d​er Altroßwager i​n der zweiten Jahrhunderthälfte i​m Mannesstamm ausgestorben war, k​am die Burg i​n den Besitz d​er Herren Wolf u​nd Jacob v​on Stein, d​ie sie 1394 a​n das Kloster Maulbronn verkauften.[3]

Mangels Verwendung d​urch die n​euen Besitzer s​oll die Burg früh z​ur Ruine verfallen sein. Heute s​ind von d​er Burg lediglich n​och Mauer- u​nd Grabungsreste erhalten, welche aufgrund d​es steilen Hangs nordöstlich über d​er ersten Enzschlinge zwischen Mühlhausen u​nd Roßwag n​icht öffentlich zugänglich sind.

Der Zoll a​uf der Enz „bei d​er alten Mühlstatt u​nter der Burg“ Altroßwag gelangte vermutlich über d​ie Erbtochter Elisabeth a​n die Herren v​on Remchingen u​nd von diesen a​n die Herren v​on Sachsenheim, d​ie ihn a​m 23. Dezember 1479 für 200 Gulden a​n Graf Eberhard i​m Bart v​on Württemberg verkauften.[4]

Burg Neuroßwag

Nach einer Erbteilung vor 1301 wurde auf Roßwager Markung zusätzlich die Burg Neuroßwag auf der rechten Enzseite südlich vom Dorf erbaut. Nachdem kein männlicher Erbe dieses Zweigs mehr existierte, kam sie vor 1372 in württembergische Hände. Graf Eberhard III. von Württemberg veräußerte sie 1394 an das Kloster Maulbronn unter der Bedingung, dass sie daraufhin abgerissen werde.[5] Der Abbruch erfolgte so gründlich, dass von der Burg Neuroßwag heute nichts mehr übrig und die genaue Lage nicht bekannt ist.[6]

Literatur

  • Herbert Hilz: Die Herren von Rosswag. Beurkundungen und Stammtafel eines mittelalterlichen Rittergeschlechtes. In: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde 21 (1994–1997), S. 359–368.
  • Thomas Müller, Kristina Anger: Burgen und Schlösser in der Region Ludwigsburg – Schlösser, Burgen, Ruinen und Burgställe im Kreis Ludwigsburg und Umgebung. Herausgegeben von der Ludwigsburger Kreiszeitung, Verlag Ungeheuer und Ulmer, Ludwigsburg 2011, ISBN 978-3-930872-65-7, S. 131.
  • Karl Eduard Paulus Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Herausgegeben von dem Königlichen statistisch-topographischen Bureau. Hallberger, Stuttgart 1856. S. 220ff. Wikisource.

Einzelnachweise

  1. VKZ Sommerrätsel: Heute Roßwag. In: Vaihinger Kreiszeitung. 24. August 2010, abgerufen am 10. Februar 2014.
  2. Eintrag zu Altroßwag, Burgrest in der privaten Datenbank „Alle Burgen“.
  3. Ortslexikon bei www.leo-bw.de und Beschreibung des Oberamts Vaihingen, S. 226, in Wikisource.
  4. Hans von Sachsenheim und die Brüder Hans und Reinhart von Sachsenheim (HStA Stgt. Zollsachen). Quelle: Beschreibung des Oberamts Vaihingen, S. 227, in Wikisource.
  5. Beschreibung des Oberamts Vaihingen, S. 225f, in Wikisource.
  6. Suche im Laihle. Gemeinschaft Ortsbild Roßwag e.V., 27. Januar 2014, abgerufen am 10. Februar 2014.
Commons: Roßwag – Sammlung von Bildern
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