Burg von Berat
Die Burg von Berat (albanisch Kalaja e Beratit) ist das befestigte Burgviertel der mittelalbanischen Stadt Berat. Die heutige Befestigung stammt hauptsächlich aus dem 13. Jahrhundert. Sie umfasst eine Zitadelle, Wohnhäuser und viele byzantinische Kirchen und osmanische Moscheen, darunter die Rote Moschee und die Moschee von Bayezid II., wobei die Moscheen allerdings zerstört wurden.[1]
Burg von Berat | ||
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Die Burg von Norden mit dem Zwinger im Vordergrund | ||
Alternativname(n) | Kalaja e Beratit | |
Staat | Albanien (AL) | |
Ort | Berat | |
Entstehungszeit | 13. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg, Gipfellage | |
Erhaltungszustand | Erhalten | |
Bauweise | Bruchstein | |
Geographische Lage | 40° 42′ N, 19° 57′ O | |
Höhenlage | 214 m | |
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Lage
Die Gipfelburg wurde auf einem felsigen Hügel (241 m ü. A.),[2] der sich fast 200 Meter über die Stadt erhebt, am rechten Ufer des Flusses Osum errichtet und ist nur von Norden her zugänglich.
Geschichte
Der Hügel war schon in der Antike befestigt. Nachdem die Mauern 200 v. Chr. von den Römern niedergebrannt worden waren, wurden sie im 5. Jahrhundert unter dem römischen Kaiser Theodosius II. verstärkt, um sie vor den barbarischen Einfällen in den Balkan zu schützen. Anschließend wurden sie im 6. Jahrhundert unter Kaiser Justinian I. und im 13. Jahrhundert unter dem Despoten des Epirus, Michael I. Komnenos Doukas, einem Cousin des byzantinischen Kaisers, wiederaufgebaut. Diese letzte Phase kann als Monogramm gesehen werden, das aus roten Ziegelsteinen besteht, die in eine Mauer der Anlage eingelassen sind. Berat stand Mitte des 14. Jahrhunderts unter der Herrschaft von John Komnenos Asen.
Die Burg von Berat stammt in ihrem jetzigen Zustand, wenn auch erheblich beschädigt, aus osmanischer Zeit. Die Fläche, die sie umfasst, ermöglichte es, einen beträchtlichen Teil der Stadtbewohner unterzubringen. Die Gebäude innerhalb der Mauern wurden im 13. Jahrhundert erbaut. Das Burgviertel hatte eine christliche Bevölkerung und verfügte über etwa 20 Kirchen, die mehrheitlich im 13. Jahrhundert erbaut wurden. Die Rote Moschee, die der osmanische Garnison diente, wurde im 15. Jahrhundert erbaut und zählte zu den ältesten Moscheen des Landes. Die Kirchen sind über die Jahre mehr und mehr verfallen, und nur wenige sind erhalten geblieben.
Die Burg ist auf der Rückseite der albanischen 10-Lek-Münze abgebildet, die 1996, 2000 und 2013 ausgegeben wurde.[3]
Bauten und Sehenswürdigkeiten
Die Burg ist wie das ganze historische Zentrum von Berat Teil des UNESCO-Welterbes Historische Zentren von Berat und Gjirokastra. Die Anlage ist dicht bebaut, zu einem guten Teil mit Wohnhäusern. Es gibt zahlreiche Kirchen, die meist verschlossen sind. Dazwischen führen verwinkelte Gassen durch die Häuser.
Die Umfassungsmauer ist noch vollständig erhalten. Der Haupteingang an der Nordseite wird durch einen befestigten Innenhof verstärkt. Daneben gibt es drei kleinere Nebeneingänge.
Wichtige Baudenkmäler sind:
- Marienkathedrale, die das Onufri-Museum beherbergt
- Dreifaltigkeitskirche
- Rote Moschee (Ruine)
- Weiße Mosche (Ruine)
- Zitadelle mit Zisterne (Ruine)
Bilder
- Der Burgfelsen
- Wohnhäuser im Burgviertel
- Dreifaltigkeitskirche und Zitadelle
- Touristen am Hauptzugang
Weblinks
Einzelnachweise
- UNESCO World Heritage Centre: Historic Centres of Berat and Gjirokastra. Abgerufen am 29. Oktober 2020 (englisch).
- Albanische Militärkarte 1:50.000, Blatt 34-112-D (Berati). 4. Auflage. Tirana 1984.
- Albanian coins of circulation. 6. März 2009, abgerufen am 29. Oktober 2020.