Bunsen-Gymnasium Heidelberg
Das Bunsen-Gymnasium ist ein staatliches Gymnasium in Heidelberg mit rund 950 Schülern und etwa 80 Lehrern.[2] Es ist nach dem Chemiker Robert Wilhelm Bunsen benannt, der lange an der Universität Heidelberg wirkte.
Bunsen-Gymnasium Heidelberg | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1940 |
Adresse |
Humboldtstraße 23 |
Ort | Heidelberg |
Land | Baden-Württemberg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 24′ 59″ N, 8° 40′ 38″ O |
Träger | Stadt Heidelberg |
Schüler | 923 |
Lehrkräfte | 75 |
Leitung | Volker Nürk[1] |
Website | www.bg.hd.bw.schule.de |
Geschichte
Das Gymnasium war ursprünglich eine reine Jungenschule. Ab 1969 wurden im sogenannten Französisch-Zug mit Französisch als erster Fremdsprache auch Mädchen aufgenommen. Das betraf jedoch nur eine von regelmäßig fünf Klassen der Jahrgangsstufe 5; die vier anderen Klassen begannen mit Latein oder Englisch als erster Fremdsprache und bestanden weiterhin nur aus männlichen Schülern. Erst seit 1973 ist das Gymnasium vollständig gemischtgeschlechtlich.
Gebäude, Lage
Die Schule liegt am Rand des Neuenheimer Feldes, in dem auch ein Teil der Universität angesiedelt ist. Das Schulgebäude entstand 1952 in Anlehnung an italienische Palastbauten mit Erweiterungen in den Jahren 1953, 1955 (Turnhalle), 1965 und 1971. Seit November 2016 verfügt das Bunsen-Gymnasium zudem über einen Neubau[3], in dem alle naturwissenschaftlichen Fächer unterrichtet werden. Im Juni 2017 wurde der Architektengruppe und den städtischen Planern für den neuen Anbau die sogenannte Hugo Häring-Auszeichnung vom Bund Deutscher Architekten (BDA) verliehen.[4]
Lehrangebote
Die Angebote der Schule sind sowohl fremdsprachlich als auch naturwissenschaftlich ausgerichtet.
Die Schule gehört zu den 45 deutschen Gymnasien des AbiBac-Abkommens, wodurch die vollwertige Anerkennung der Allgemeinen Hochschulreife in Frankreich gewährleistet ist. Dieses Abkommen wurde am 31. Mai 1994 zwischen den Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreichs geschlossen.[5][6] Partnerschule im Rahmen des AbiBac-Programms ist das Lycée Stanislas in Wissembourg im Elsass.
Zusätzlich nimmt die Schule an dem weitverbreiteten DELF-Programm teil, einem Zertifizierungs-Programm für die französische Sprache.
Den Schülern werden folgende Profile zur Wahl angeboten:
- bilinguales (zweisprachiges) Profil
- neusprachliches Profil
- naturwissenschaftlich-mathematisches Profil.
Kooperationen
Das nahegelegene Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg stellt der Schule regelmäßig Wetterdaten zur Verfügung.
Mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaft besteht seit Jahren eine Kooperation, in der regelmäßig Fachstudierende Unterrichtserfahrungen mit Schülern in deren regulärem Sportunterrichtsstunden sammeln können und ihrerseits durch ihre Mitarbeit in außergewöhnlichen und personalintensiveren Unterrichtsprojekten (u. a. in Kleingruppen) den Schülern Lernerfahrungen ermöglichen, die diese im gewöhnlichen Unterricht mit den Lehrkräften allein nicht gewinnen könnten.
Ehemalige Schüler
- Wolfgang Haubold (* 1937), Chemiker und ehemaliger Präsident der Universität Hohenheim
- Klaus Staeck (* 1938), Grafikdesigner, Karikaturist und Jurist; seit 2006 Präsident der Akademie der Künste in Berlin[7]
- Anselm Kratochwil (* 1951), Biologe, Hochschulprofessor der Universität Osnabrück im Ruhestand und Vertreter der Biozönologie
- Gero von Boehm (* 1954), Fernsehjournalist
- Wolfgang Ketterle (* 1957), Physiker und Nobelpreisträger (im Jahr 2001)[8]
- Wolfgang Ernst (* 1957), Oberbürgermeister von Leimen
- Thomas Elsässer (* 1957), Experimentalphysiker
- Matthias Joachim Maaß (1958–2019), Zeichner und Maler
- Uwe Haberkorn (* 1959), Nuklearmediziner und Hochschullehrer[9]
- Heike Schmoll (* 1962), Redakteurin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung[10]
- Rainer Matsutani (* 1964), Regisseur
- Ruben Talberg (* 1964), Maler
- Michail Paweletz (* 1965), Fernsehjournalist
- Stephan Harbarth (* 1971), Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Mitglied des Deutschen Bundestages
- Cornelius Riese (* 1975), Manager
- Julia von Boehm (* 1979), Stylistin
- Diana Göhringer (* 1980), Professorin für Adaptive Dynamische Systeme an der Technischen Universität Dresden
- Rike Holtz (* 1980), Regisseurin
- Paul Ripke (* 1981), Fotograf
- Danyal Bayaz (* 1983), Mitglied des deutschen Bundestages
- Paul Zipser (* 1994), Basketballspieler
Einzelnachweise
- Schulleitung. In: www.bg.hd.bw.schule.de. Abgerufen am 12. April 2020.
- Jetzt beginnen die Wochen der Entscheidung – Auf welche Schule nach der vierten Klasse? – Die Rhein-Neckar-Zeitung gibt einen Überblick über die weiterführenden Schulen in Heidelberg. (Pdf) In: www.rnz.de. Rhein-Neckar-Zeitung, 17. Februar 2009, archiviert vom Original am 28. Februar 2009; abgerufen am 12. April 2020.
- Neubau. In: www.bg.hd.bw.schule.de. Abgerufen am 12. April 2020.
- Preisträger Hugo-Häring-Auszeichnung Heidelberg 2017 –Bunsengymnasium Heidelberg. In: heidelberg.bda-bawue.de. Bund Deutscher Architekten, abgerufen am 5. Oktober 2018.
- Informationen über AbiBac. In: www.deutschland-frankreich.diplo.de. Archiviert vom Original am 24. Juni 2010; abgerufen am 12. April 2020.
- Liste aller AbiBac Schulen. (PDF; 134 kB) In: www.ciep.fr. Mai 2009, archiviert vom Original am 29. Dezember 2009; abgerufen am 12. April 2020.
- Klaus Staeck – Unterwegs in Sachen Kunst und Politik. In: klaus-staeck.de. Abgerufen am 12. April 2020.
- Wolfgang Ketterle – Biographical. In: www.nobelprize.org. Abgerufen am 12. April 2020 (englisch).
- Lebenslauf und wissenschaftlicher Werdegang von Uwe Haberkorn. (PDF-Datei; 69 kB) In: www.dkfz-heidelberg.de. DKFZ, archiviert vom Original am 2. November 2006; abgerufen im Jahr 2009.
- Biografie von Heike Schmoll. In: www.faz.net. Frankfurter Allgemeine, abgerufen am 12. April 2020.