Bunge (Gattung)
Die Pflanzengattung Bunge (Samolus)[1] gehört (seit APG II) zur Unterfamilie Theophrastoideae innerhalb der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Die weltweit 10[2] bis 15[3] Arten gedeihen in sämtlichen Klimazonen, wobei ein Schwerpunkt in gemäßigten Klimagebieten sämtlicher Kontinente liegt. Die meisten Arten gibt es im maritimen Klima auf der Südhalbkugel.[2]
Bunge | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Salz-Bunge (Samolus valerandi) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Samolus | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Diese ein- bis mehrjährigen, krautigen Pflanzen erreichen allesamt nur maximale Wuchshöhen von 50 Zentimetern. Der Stängel ist aufrecht und kann an der Basis leicht verholzen. Alle Arten besitzen gestielte, einfache Laubblätter; sie sind wechselständig und können bei einigen Arten auch eine bodenständige Rosette bilden. Nebenblätter sind nicht vorhanden.
Die endständigen Blütenstände sind Trauben oder Schirmtrauben (Corymbus). Die radiärsymmetrischen, zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind an der Basis röhrig verwachsen und auch mit dem Fruchtknoten verwachsen. Die fünf Kronblätter sind glockenförmig verwachsen. Die fünf Staubblätter besitzen nur kurze Staubfäden. Im Gegensatz zu anderen Arten der Unterfamilie Theophrastoideae ist der Fruchtknoten bei Samolus halbunterständig. Sie bilden rundliche, fünfklappige Kapselfrüchte.[2]
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Samolus wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Der Gattungsname Samolus ist von einem antiken keltischen Namen für Samolus valerandi abgeleitet, den die Druiden verwendeten.[4] Typusart ist Samolus valerandi L.[5] Samolus ist die einzige Gattung der Samoleae und gehört (seit APG II) zur Unterfamilie Theophrastoideae innerhalb der Familie der Primelgewächse (Primulaceae), früher bildete sie eine eigenständige Familie Samolaceae oder Theophrastaceae.[3][6]
Die weltweit 10[2] bis 15[3] Arten gedeihen in sämtlichen Klimazonen, wobei ein Schwerpunkt in gemäßigten Klimagebieten sämtlicher Kontinente liegt. Die meisten Arten gibt es im maritimen Klima auf der Südhalbkugel.[2] In Mitteleuropa und China kommt nur eine Art, die fälschlich auch Bachbunge genannte Salz-Bunge (Samolus valerandi) vor.
Es gibt 10[2] bis 15[3] Arten:[2][4][7][8]
- Salz-Bunge (Samolus valerandi L.)[1]: Sie wird auch in der Aquaristik verwendet. Diese am weitesten verbreitete Art hat ein sehr weites Verbreitungsgebiet in Eurasien, Afrika, Australien und in der Neuen Welt.
- Samolus cinerascens Pax & R.Knuth: Sie kommt in Mexiko vor.
- Samolus dichondrifolius Channell: Sie kommt in Mexiko vor.
- Samolus ebracteatus Kunth: Sie ist von den USA bis Mexiko und auf Karibischen Inseln verbreitet.[4]
- Samolus junceus R.Br.: Sie kommt in Australien vor.
- Samolus parviflorus Raf.: Sie ist von Nord- bis Zentralamerika weitverbreitet und kommt auf Karibischen Inseln, in Bolivien sowie in Japan vor.[4]
- Samolus porosus Thunb.: Sie kommt in Südafrika vor.
- Samolus repens Pers.: Sie kommt in Australien und Neuseeland vor.
- Samolus spathulatus Duby: Sie kommt in Südamerika vor.
- Samolus subnudicaulis A.St.-Hil. ex Compt.: Sie kommt in Brasilien vor.
- Samolus vagans Greene: Sie kommt nur im US-Bundesstaat Arizona und im mexikanischen Bundesstaat Durango vor.[4]
Quellen
- Qiming Hu & Sylvia Kelso: Primulaceae.: Samolus, S. 188 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 15: Myrsinaceae through Loganiaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1996, ISBN 0-915279-37-1.
- Anita F. Cholewa: Samolus., S. 254: - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 8: Paeoniaceae to Ericaceae, Oxford University Press, New York und Oxford 2009, ISBN 978-0-19-534026-6.
Einzelnachweise
- Bunge aus der Roten Liste Flora Deutschland nach Standardliste der deutschen Pflanzennamen von 1998.
- Qiming Hu & Sylvia Kelso: Primulaceae.: Samolus, S. 188 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 15: Myrsinaceae through Loganiaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1996, ISBN 0-915279-37-1.
- Samolus auf der APGWebsite.
- Anita F. Cholewa: Samolus., S. 254: - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 8: Paeoniaceae to Ericaceae, Oxford University Press, New York und Oxford 2009, ISBN 978-0-19-534026-6.
- Samolus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 26. August 2015.
- Samolus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 26. August 2015.
- Wim Crusio: Het geslacht Samolus L. In: Communications of the Dutch Waterplant Society. Band 2, 1982, S. 13–25 (niederländisch).
- Wim Crusio: Notes on the genus Samolus L. (Primulaceae). In: Communications of the Dutch Waterplant Society. Band 6, 1984, S. 13–16 (englisch, researchgate.net).
Weblinks
- Samolus bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Samolus bei Tropicos.org. In: Peru Checklist. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Samolus bei Tropicos.org. In: Bolivia Checklist. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Samolus bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Ecuador. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Samolus bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Madagascar. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Samolus bei Tropicos.org. In: Flora Mesoamericana. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Samolus bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis.