Brunnen der Völkerfreundschaft (Berlin)
Der Brunnen der Völkerfreundschaft ist ein Springbrunnen auf dem Alexanderplatz im Berliner Ortsteil Mitte. Den Brunnen entwarf Walter Womacka 1969/1970 im Rahmen der Neugestaltung des Alexanderplatzes,[1] hergestellt wurde er unter Leitung des Metallgestalters und Kunstschmiedes Hans-Joachim Kunsch in dessen Firma.[2] Am 7. Oktober 1970, dem 21. Gründungstag der DDR, wurde die Anlage feierlich eingeweiht.
Brunnen der Völkerfreundschaft | |
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Ort | Berlin-Mitte |
Land | Deutschland |
Verwendung | Schmuck |
Bauzeit | 1969–1970 |
Architekt | Walter Womacka |
Baustil | Sozialistische Moderne |
Technische Daten | |
Höhe | 6,20 m |
Durchmesser | (Wasserbecken) 23 m |
Baustoff | Kupfer, Glas, Keramik, Email; Beton (Becken) |
Koordinaten | |
Lage | 52° 31′ 19,3″ N, 13° 24′ 46″ O |
Beschreibung
Das äußere Wasserbecken des Brunnens hat einen Durchmesser von 23 Meter. Die Wasserspirale ist 6,20 Meter hoch und besteht aus getriebenem Kupfer, Glas, Keramik und Emaille. Das Wasser tritt an der höchsten Stelle aus und fließt dann spiralförmig über 17 Schalen abwärts, die einen Durchmesser zwischen einem und vier Meter haben. Zwischen den Säulen wurden messinggefasste farbige Glaskristalle eingefügt. Die spiralförmige Anordnung der Schalen wird vom Mosaik des unteren Brunnenbeckens aufgenommen, dessen umlaufender Fries mit Pflanzen- und Tiermotiven gestaltet ist. Die Spirale setzte sich bis zu einem massiven Umbau des Alexanderplatzes (u. a. durch Erweiterung des Centrum Warenhauses zur Galeria Kaufhof) im Jahr 2006 im Muster der Pflasterung fort, was von einem erhöhten Standort aus gut sichtbar war.
Der Brunnen wurde zu DDR-Zeiten im Volksmund wegen seiner sehr farbenfrohen Emaillierungen und der in der Umgebung stattfindenden Prostitution abwertend „Nuttenbrosche“ genannt.[3]
Die Brunnenanlage steht seit den 1980er Jahren unter Denkmalschutz. Sie besaß bei ihrer Einweihung eine Unterwasserbeleuchtung, die im Westen gekauft wurde, doch bereits nach einigen Jahren fehlten Devisen zur Wartung und sie wurde abgeschaltet. Im Jahr 2002 ermöglichten Sponsoren eine umfassende Sanierung des Brunnens, die in der Firma Kunsch Metallbau erfolgte.[2] Die Beleuchtung wurde jedoch erst im April 2007 neu installiert.[4]
Galerie
- Der Brunnen im Jahr 1987
- Detail des inneren Brunnenrandes
- Nachtansicht
Weblinks
Einzelnachweise
- Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-I. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 262.
- Homepage von Kunsch Metallbau; Referenzobjekte, abgerufen am 1. April 2013, erneut abgerufen am 19. Januar 2016.
- Uta Falck: VEB Bordell – Geschichte der Prostitution in der DDR. Ch. Links, Berlin 1998, ISBN 3-86153-161-5, S. 80.
- „Völkerfreundschaft“ leuchtet wieder (Memento vom 28. Mai 2009 im Internet Archive)