Bremische Landesmedienanstalt
Die Bremische Landesmedienanstalt, kurz Brema, ist die Aufsichts- und Lizenzierungsbehörde der Freien Hansestadt Bremen für den privaten Rundfunk. Gegründet wurde die Anstalt am 15. Februar 1989 in Form einer Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem Recht der Selbstverwaltung. Aufgrund der Landesgröße besteht die Landesanstalt aus zwei Organen: dem Landesrundfunkausschuss und einer Direktorin/einem Direktor. In seiner Sitzung am 16. April 2009 hat der Landesrundfunkausschuss Cornelia Holsten zur Direktorin der Brema gewählt. Frau Holsten ist die erste Frau, die in der Bundesrepublik als Direktorin einer Landesmedienanstalt vorsteht. Die Bremische Landesmedienanstalt ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM).
Bremische Landesmedienanstalt (Brema) | |
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Staatliche Ebene | Bremen |
Rechtsform | Anstalt des öffentlichen Rechts |
Gründung | 15. Februar 1989 |
Hauptsitz | Bremen |
Behördenleitung | Cornelia Holsten, Direktorin |
Netzauftritt | www.bremische-landesmedienanstalt.de/ |
Aufgabenbereiche
Im Rahmen ihrer Befugnisse nimmt die Bremische Landesmedienanstalt eine Vielzahl an Aufgaben wahr. So führt sie die Aufsicht über private in Bremen ansässige Fernseh- und Hörfunkanbieter sowie über Anbieter von Telemedien. Sie entscheidet über die Zuteilung von Übertragungskapazitäten und überträgt oder widerruft Zulassungen privater Rundfunkanbieter, sie überwacht die Einhaltung der gesetzlichen Programmgrundsätze, Jugendschutzbestimmungen und Werberegelungen nach den geltenden Vorschriften. Sie legt die Rangreihenfolge von Kabelprogrammen in den Kabelanlagen fest und führt den Bürgerrundfunk in Bremen und Bremerhaven durch. Dies geschieht u. a. durch die Förderung der offenen Kanäle, die seit dem 1. April 2008 als Radioweser.TV firmieren. Zur Erprobung neuer Verbreitungstechniken und Programmformen kann die Bremische Landesmedienanstalt auch zeitlich befristete Genehmigungen für Modellversuche und Pilotprojekte erteilen. Auch obliegt es dem Tätigkeits- und Aufgabenbereich der Brema, die Umstellung von analogem Empfang zu digitalen Empfang zu steuern, wie es etwa bei DVB-T ist. Weitere Aufgabe der Bremischen Landesmedienanstalt ist die Vermittlung von Medienkompetenz.
Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten |
Organisation
Die Bremische Landesmedienanstalt verfügt über zwei Gremien:
- Der Medienrat besteht derzeit aus 30 Mitgliedern, die von Institutionen und Verbänden des Landes Bremens entsandt werden. Die Beschlüsse des Medienrats werden durch den Programmausschuss, den Medienkompetenzausschuss und den Rechts- und Finanzausschuss vorbereitet.
- Mitglieder des Medienrats (Stand: 1. April 2021)[1]:
- Silvia Schön (Deutscher Gewerkschaftsbund), Lucie Helmich (Unternehmensverbände in Bremen), Jörg Hendrik Hein (Arbeitnehmerkammer), Katrin Roßmüller (Handwerkskammer Bremen), Andreas Quade (Evangelische Kirche), Helmuth Rolfes (Katholische Kirche), Elvira Noa (Jüdische Gemeinde), N.N. (Bremer Jugendring), Stefan Offenhäuser (Handelskammer Bremen), Inge Voigt-Köhler (Landessportbund Bremen), Andrea Buchelt (Frauenorganisationen im Land Bremen), Waltraud Wulff-Schwarz (Verbraucherzentrale Bremen), Helmuth Horn (Gesamtverband Natur- und Umweltschutz Unterweser e.V.), Sara Dahnken (Sozialverband Deutschland), Wolfgang Mann (Volkshilfe Bremerhaven), Maik Wedemeier (bremen digitalmedia e.V.), Malte Prieser (Stadtkultur Bremen e.V.), Gabriele Brünings (Deutsche Journalistinnen und Journalisten-Union (dju)), Dieter Sell (Deutscher Journalisten-Verband (DJV)), Barbara Matuschewski (Landesseniorenvertretung im Land Bremen), Annemarie Krebs (Studierendenschaft / Landes-Asten-Konferenz), Sabine Uzuner (Bremer Rat für Integration), Lydia Stegmann (Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behinderter Menschen e.V.), Marouan Bedoui (Im Land Bremen lebende Musliminnen und Muslime), Helga Trüpel (Stadtgemeinde Bremen), Horst Cordes (Stadtgemeinde Bremerhaven), Lothar Probst (Bündnis 90/Die Grünen), Reiner Holsten (SPD), Claas Rohmeyer (CDU), Christoph Höhl (Die LINKE), Linda Warnken (Bundesrat für Nedderdüütsch), Hermann Pribbernow (FDP)
- Die Direktorin der Anstalt, die die laufenden Geschäfte der Landesmedienanstalt führt, ist außerdem Mitglied der Direktorenkonferenz der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (DLM), der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) und der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM).
Lizenzierungen
Die Bremische Landesmedienanstalt hat folgenden Rundfunkanbietern eine Sendegenehmigung zugesprochen.
Fernsehen
- sixx, ProSiebenSat.1 Media SE
- 17:30 live, Sat.1 Norddeutschland GmbH (als Fensterprogramm)
- Guten Abend RTL, RTL Nord GmbH (als Fensterprogramm)
- Deutsches Musik Fernsehen, Deutsche Musik Fernsehen GmbH & Co.KG
- 1-2-3.tv (Teleshopping)[2]
- QVC (Teleshopping)[2]
- ehemalige Lizenznehmer: NBC GIGA Bremen, center.tv
Bürgerfernsehen
Hörfunk
- Energy Bremen, PBR Privater Bremer Rundfunk GmbH & Co.KG
- Hit-Radio Antenne Bremen, AWE Marketing GmbH
- Radio Teddy Bremen, Radio TEDDY GmbH & Co. KG
- Metropol FM, METROPOL FM GmbH & Co. KG
- ehemalige Lizenznehmer: Flux FM Bremen, Plattform für regionale Musikwirtschaft GmbH
Bürgerradio
Einzelnachweise
- https://www.bremische-landesmedienanstalt.de/medienrat
- center.tv Bremen stellt Sendebetrieb ein. 29. Mai 2013, archiviert vom Original am 12. Mai 2016; abgerufen am 25. März 2019.