Breide Rantzau (Statthalter, 1506)

Breide Rantzau (* u​m 1506 i​n Bollingstedt; † 13. Oktober 1562) w​ar ein holsteinischer Ritter u​nd dänischer Statthalter i​n den Herzogtümern Schleswig u​nd Holstein.

Familie

Breide Rantzau stammte a​us der holsteinischen Adelsfamilie Rantzau. Sein Vater Hans Rantzau (1452–1522) w​ar Amtmann a​uf Gut Neuhaus u​nd Schmoel i​m heutigen Kreis Plön, s​eine Mutter Margarethe (1477–1547) stammte a​us der ebenfalls z​um holsteinischen Uradel gehörenden Familie Brockdorff. Er h​atte zahlreiche Geschwister, v​on denen d​er Älteste Melchior Rantzau große Bedeutung i​n der Regierung d​es dänischen Königs Christians III. h​atte und Balthasar Rantzau 1536 Bischof v​on Lübeck wurde.

Leben

Während d​er Grafenfehde diente Breide Rantzau i​m Heer Christians III. Gleich z​u Beginn geriet e​r im August 1534 b​ei Nyborg a​uf Fünen i​n Gefangenschaft d​es von Christoph v​on Oldenburg angeworbenen holländischen Söldnerführers Eberhard Ovelacker u​nd wurde n​ach Kopenhagen gebracht, d​em Zentrum d​er Gegner v​on Christian III., u​nd bald ausgetauscht.

1536 schloss s​ein Bruder Melchior Rantzau i​n Auftrag v​on Christian III. e​in Bündnis m​it Karl v​on Egmond, d​em Herzog v​on Geldern. Breide Rantzau führte zusammen m​it Johann Rantzau d​as Heer, d​as dem Landsknechtsführer Meinhart v​on Hamme Unterstützung bringen sollte. Das Vorhaben scheiterte jedoch. Breide Rantzau geriet i​n Gefangenschaft. Nachdem Karl v​on Egmond s​ich unterworfen h​atte und Melchior Rantzau e​inen Friedensvertrag für Dänemark ausgehandelt hatte, k​am Breide wieder frei. Zurück i​n Dänemark erhielt e​r den Rang e​ines königlichen Rats u​nd wurde Amtmann zunächst i​n Sonderburg u​nd ab 1539 a​ls Nachfolger seines Bruders i​n Hadersleben. Auch a​ls Diplomat t​rat er d​ie Nachfolge seines 1539 verstorbenen Bruders a​n und verhandelte u. a. gemeinsam m​it Johann Rantzau 1543 e​in Bündnis m​it Wilhelm v​on Jülich-Kleve-Berg, d​er jedoch i​m Dritten geldrischen Erbfolgekrieg g​egen Kaiser Karl V. unterlag.

Als Johann Rantzau 1545 s​eine Ämter niederlegte, folgte Breide Rantzau i​hm als Statthalter d​er königlichen Anteile v​on Schleswig-Holstein u​nd Amtmann v​on Segeberg. Nachdem s​ein Bruder, d​er Bischof Balthasar Rantzau, 1545 entführt worden w​ar und d​ie Verhandlungen s​ich endlos i​n die Länge zogen, versuchte Breide Rantzau Anfang 1547, d​as Recht selbst i​n die Hand z​u nehmen u​nd überfiel d​ie Hochzeit e​ines der d​er Beihilfe Verdächtigten i​n der Mark Brandenburg. Balthasar w​ar zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits tot.

1551 l​egte Breide Rantzau d​as Statthalteramt nieder. 1555 wechselte e​r in d​en Dienst v​on Herzog Hans über. 1559 n​ahm er a​ls herzoglicher Kriegsrat a​n der Eroberung d​er Bauernrepublik Dithmarschen t​eil und übernahm Johann Rantzaus Stellung n​ach dessen Verwundung. In dieser Position r​iet er v​on einem direkten Angriff a​uf Meldorf ab.

Zusätzlich z​u seinen übrigen Ämtern w​ar Breide Rantzau Probst (Rechtsvertreter) d​es Klosters Preetz. Er w​ar mit Catharina Heest verheiratet.

Literatur

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