Eberhard Ovelacker

Eberhard Ovelacker (auch: Evert, genannt Suerhues) († 24. September 1537 i​n Geldern) w​ar ein deutscher Landsknechtsführer während d​er Grafenfehde (1534–1536).

Leben

Ovelacker entstammt dem westfälisch-livländischen Adelsgeschlecht Ovelacker, dessen Stammsitz Langendreer in Westfalen war. 1528 wurde er von dem abgesetzten König Christian II. von Dänemark, Norwegen und Schweden aus dessen Exil in den Niederlanden als Bote nach Livland geschickt. Als Christian 1531 Truppen sammelte, um Norwegen zurückzuerobern, führte Ovelacker eine Truppe Landsknechte nach Norwegen. Der Feldzug endete mit der Gefangennahme Christians II.

Nächste Nachrichten über i​hn kommen während d​er Fehde zwischen Karl v​on Geldern u​nd Enno v​on Ostfriesland.[1] Im Auftrag d​es Grafen setzte e​r über d​en Dollart u​nd griff d​as Gebiet v​on Bole Ribberda, e​inem Verbündeten d​es Grafen v​on Geldern, an. Er verbrannte i​m Hafen v​on Delfzijl zahlreiche Schiffe, plünderte d​as Dorf Farmsum u​nd kam m​it großer Beute n​ach Emden zurück.[2]

Am Ende d​er Geldrische Fehde 1534 w​urde er v​on Christoph v​on Oldenburg angeworben. Dieser vertrat d​ie Ansprüche seines Cousins, Christian II., g​egen Christian III. v​on Dänemark u​nd Norwegen. Eberhard Ovelacker z​og 1534 m​it 5000 Mann über Hadeln Richtung Holstein. Hadeln w​urde geplündert. Als Oberster schlug e​r im August 1534 m​it zwei Fähnlein d​ie Truppen v​on Christian III. u​nter Johann Rantzau b​ei Nyborg a​uf Fünen, w​obei viele Adelige, darunter Breide Rantzau, i​n Gefangenschaft gerieten. Januar 1535 wollten d​ie Ostfriesen Ovelacker wieder anwerben. Das beunruhigte Franz v​on Waldeck, d​en Bischof v​on Münster.[3] Dieser befürchtete, d​ass sich d​ie Armee n​un nach Münster wenden würde.

März 1535 führt Ovelacker ein kleines Heer mit Jürgen von Ravensberg und Reimer von Wolde[4] nach Hadeln, um dann nach Dithmarschen oder in die Kremper Marsch einzumarschieren. Doch Johann Rantzau und Meinhart von Hamme der die Elbküste besetzte – versperrten ihm den Weg. Der Vogt Bernd Beseke gewährte auf der Insel Neuwerk einem Viehdieb samt Vieh Schutz. Nach vergeblicher Aufforderung Ovelackers, das Vieh und den Dieb herauszugeben, trieb er sämtliches Vieh der Insel ans Festland.[5] Am Ende des Krieges nach dem Hamburger Frieden am 14. Februar 1536 war er immer noch in Hadeln. Er finanzierte sich durch Gelder von Friedrich II. von der Pfalz, der der Schwiegersohn von Christian II. war. Noch 1537 bekam er 7000 bis 8000 Gulden. Doch die politische Situation hatte sich verändert. Der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever wurde (wegen des verlorenen Krieges) abgesetzt. Zusammen mit Ludwig von Dieben und einigen Reitern ging Ovelacker nach Stedingen. Dort traf er Anton von Oldenburg und den Grafen von Ostfriesland, die ihn zum Abschied noch mit 3500 Gulden versorgten. Im Herbst 1537 wurde er auf dem Weg nach Westen von Karl von Geldern gefangen genommen (in Geldern?). Christian III. und Magnus von Lauenburg ließen ihn wegen Landfriedensbruchs anklagen. Das Gericht sprach ihn schuldig, und so wurde er am 24. September enthauptet und sein Leib gevierteilt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Antonius Matthaeus, Cornelius Paulus Hoynck: Veteris ævi analecta seu Vetera aliquot monumenta quæ collegit & ed., & observationes suas adjecit A. Matthæus. [C.P. Hoynck] notæ. S. 674, Digitalisat
  2. Tileman Dothias Wiarda: Ostfriesische Geschichte Band II. S. 407, Digitalisat
  3. Carl Adolf Cornelius: Geschichte des Münsterischen Aufruhrs. S. 203, Digitalisat
  4. Hermann Reimer von Wolde; Oberst von Adolf von Holstein (†1559) begraben in der Marienkirche Anklam
  5. Arthur Obst: Die Insel Neuwerk: geschichtliche Darstellung. Rauschenplat, Cuxhaven 1888, S. 24–39 (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.