Brünlos
Brünlos ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Zwönitz im Erzgebirgskreis.
Brünlos Stadt Zwönitz | ||
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Höhe: | 516 m | |
Fläche: | 7,35 km² | |
Einwohner: | 1323 (9. Mai 2011)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 180 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. November 1999 | |
Postleitzahl: | 08297 | |
Vorwahl: | 037296 | |
Lage von Brünlos in Sachsen | ||
Geografie
Lage
Das Waldhufendorf Brünlos liegt südöstlich von Stollberg in einem Nebental des Zwönitzbaches.
Geschichte
Die Ersterwähnung als Průnlis erfolgte um 1460 im Terminierbuch der Zwickauer Franziskaner. Der Ortsname Brünlos wird als Siedlung an einem Brünnlein bzw. einem Quellbach gedeutet. 1539 ging das Dorf aus dem Besitz des Ritterguts Stollberg in die landesherrliche Amtsverwaltung des Kurfürstentums Sachsen über. Im zugehörigen Gemeindewald wurde Bergbau auf Waschstein, einer Art Raseneisenstein, betrieben. Es wird vermutet, dass der Thalheimer Eisenhammer dieses Vorkommen nutzte. Haupterwerb der Bevölkerung war neben der Landwirtschaft vor allem der Holz- und Torfhandel sowie die Strumpfwirkerei als Lohnarbeit. In den 66 Häuslerbauten standen um 1840 zahlreiche Walzenstühle. Ausgang des 19. Jahrhunderts wurden fünf Strumpffabriken gegründet. Während der DDR gehörten diese zum VEB Kombinat Esda, Strumpffabrik Ernst Roscher in Gornau sowie zur VEB Strumpffabrik Brünlos. Der Industriezweig kam nach der Wende komplett zum Erliegen.
Auf die ursprünglich 16 Bauerngüter verteilte sich eine Feldflur von 735 ha. Bereits 1953 wurde von zunächst drei Bauern die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Freundschaft gegründet. Diese erhielt 1960 den Orden Banner der Arbeit und bewirtschaftete 1962 die Fluren von Günsdorf, Dorfchemnitz und Hoheneck mit insgesamt 864 ha und 240 Mitgliedern. Die Verwaltung dieser LPG wurde nach der Zusammenlegung mit den Nachbardörfern nach Dorfchemnitz verlegt. Eine zweite LPG mit Namen Heimatscholle bewirtschaftete ab 1960 140 ha Land.
Die Kirche von Brünlos war zunächst eine Filialkirche der Stollberger St. Jacobikirche. Die Dorfkirche stammt in ihrem Kern aus dem 15. Jahrhundert, wurde aber zuletzt 1832/33 umfangreich erneuert. Erst 1893 konnte sich Brünlos von seiner Mutterkirche lösen und wurde eigenständige Parochie. Die Orgel wurde 1893 von Johann Kralapp errichtet. In ihrer äußeren Erscheinung ist die Brünloser Kirche eine typische erzgebirgische Dorfkirche mit Dachreiter. An historischer Ausstattung sind zwei Altarfiguren aus dem 15. Jahrhundert und der Taufstein um 1600 vorhanden.[2]
Seit 1. November 1999 ist Brünlos ein Ortsteil der Stadt Zwönitz.[3]
Gedenkstätten
In Brünlos wurde der erste und bisher einzige Stolperstein in Zwönitz verlegt, der an eine geistig behinderte und deswegen in Pirna-Sonnenstein getötete Frau aus Brünlos erinnert.
Entwicklung der Einwohnerzahl
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Persönlichkeiten
- Wolfgang Böhm (* 1936), Agrarwissenschaftler
- Herbert Olschok (* 1951), Schauspieler und Theaterregisseur
- Lotte Wolf-Matthäus (1908–1979), Sängerin
- Eberhard Röhner (* 1929), Literaturwissenschaftler
Literatur
- Gunter Lasch, Gerd Freitag: 525 Jahre 1486–2011 Brünloser Geschichten. Zwönitz, 2011.
- Brünnlos. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 14. Band. Schumann, Zwickau 1827, S. 702 f.
- Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald (= Werte unserer Heimat. Band 31). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1978, S. 50f.
- Richard Steche: Brünlos. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 7. Heft: Amtshauptmannschaft Chemnitz. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 6.
Weblinks
- Brünlos im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- www.bruenlos.de (inoffizielle Website zum Ort)
Einzelnachweise
- Kleinräumiges Gemeindeblatt für Zwönitz, Stadt. (PDF; 0,23 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 31. Januar 2015.
- Brünloser Kirche
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- Webseite des Christlichen Erlebnisgartens (Bibelgarten Brünlos)
- Der Weihnachtsberg Brünlos auf der Webseite von Brünlos
- vgl. Brünlos im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen