Bouba-Ndjida-Nationalpark
Der Bouba-Ndjida-Nationalpark ist ein Nationalpark in der Nord-Provinz Kameruns, der zur Rettung des Spitzmaulnashorns und der Riesen-Elenantilope eingerichtet wurde.
Bouba-Ndjida-Nationalpark | |||
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Lage: | Nord, Kamerun | ||
Fläche: | 2200 km² | ||
Gründung: | 1968 |
Geschichte
Im Jahr 1932 wurde das Gebiet des Bouba-Ndjida zum Fauna-Reservat erklärt. Im Jahr 1947 wurde der Park als forstwirtschaftliches Reservat klassifiziert.[1] 1968 erfolgte die Umwandlung in einen Nationalpark.[2] Im Dezember 2007 wurde eine Annäherung der Nationalparks Sena-Oura (Tschad) und Bouba-Ndjida (Kamerun), als grenzüberschreitendes Biosphärenreservat vereinbart.[3] Der Park gehört zur IUCN-Kategorie II.[4]
Geographie, Geologie und Klima
Der Bouba-Ndjida-Nationalpark grenzt an den Tschad. Gemeinsam mit dem Sena-Oura-Nationalpark auf der Seite Tschads wird das Gebiet als bi-nationaler Nationalpark betrachtet.[5] Der Haupteingang zum Park befindet sich in Koum ca. 45 Kilometer östlich von Tchollire.[6] Das Gebiet befindet sich an den Uferböschungen des Mayo-Lidi-Flusses.[7] Die Landschaft wird durch schroff zerklüftete Felsen aus Granit und Gneis geprägt.
Der gesamte Park erstreckt sich über eine Fläche von rund 2200 km².[8] Das Gebiet ist zwischen 350 und 900 Metern über dem Meeresspiegel.[9] Der Jahresniederschlag beträgt 1200 mm.
In der Nähe des Bouba-Ndjida, zwischen dem 90 Kilometer entfernten Bénoué-Nationalpark und Bouba-Ndjida, befindet sich ein zwischen 1805 und 1808 errichteter Palast aus Lehmziegeln namens Rey-Bouba, der auf der UNESCO-Welterbe Vorschlagsliste steht.[10] Der Park hat seinen Namen von einem Urahnen des heutigen Baba (≈Sultan) Abdoulaye. Dieser hatte den Namen Bouba N'Djida und siedelte sich 1799 im Gebiet aus Mali kommend an.[11]
Fossilien
Paläontologen fanden im Park Dinosaurier-Fossilien.[12] Sie sind ähnlich wie die räumlich nahen sowie bekannteren und erst 1988 entdeckten Fossilien von Manangia im selben Department Mayo-Rey ca. 120 Millionen Jahre alt.[13][14][15]
Biodiversität
Flora
Der Park besteht überwiegend aus offenem Wald und Buschsavanne. Teile der Savanne enthalten Elemente der Sahelzone. So besteht die Flora aus dichtem Gestrüpp und holziger Graslandschaft.[16]
Fauna
Laut einer Studie von Lavieren & Esser aus dem Jahre 1979 fanden sich im Park Elenantilopen (Taurotragus oryx) mit einer Dichte von 0,44 Eland/ km². So wird die Zahl der seltenen Tiere heute auf 1000 bis 3500 Stück geschätzt. Andere Antilopenarten im Park sind die Kuhantilope (Alcelaphus buselaphus), die Pferdeantilope (Hippotragus equinus),[17] die Kobantilope, der Wasserbock, das Bleichböckchen und verschiedene Ducker. Außerdem findet man im Park das Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis).[18] Neben Giraffen soll es noch Geparden geben. Laut einer weiteren Studie existieren im Reservat eine Population von 30 bis ca. 50 Löwen sowie 41 bis ca. 100 Hyänen.[19] Auch Elefanten und Kaffernbüffel sollen im Park präsent sein.[20] Von Januar bis März 2012 sollen mindestens 500 Elefanten von Wilderen getötet worden sein.[21]
Neben Säugetieren findet man mit etwas Glück auch Gelenkschildkröten (Kinixys belliana belliana), den Fächerfingergecko (Ptyodactylus hasselquisti), den Bunten Togoskink (Mabuya perroteti) oder Königspython (Python regius).
Literatur
- Hans Bauer: Status of large carnivores in Bouba Ndjida National Park, Cameroon, African Journal of Ecology, Volume 45 Issue 3, 2007, Seite 448–450
- Hans Bauer: Report of a Lion Training and Survey In Northern Cameroon, CML Institute of Environmental Sciences, 2004
- Dominique Auzias, Jean-Paul Labourdette, Emilie Varela: Le Petit Futé Guide de l'écotourisme, Petit Futé, 2008, ISBN 978-2746921580, Seite 67ff
- Désiré Foguekem1, Martin Ngankam Tchamba1, Mark Macallister, Pierre Ngassam, Mike Loomis: Application of ArcView Animal Movement Analysis Extension as a tool for monitoring elephant movement: preliminary results from northern Cameroon, Pachyderm No. 43, 2007 S. 29–35 (online)
- M. L. Bosch: Enquete ecologique du Parc National de Bouba Ndjida, Ecole d'Amenagement de la Faune, Africa, Document de terrain 2, RAF/74/056, 1976
- Wally und Horst Hagen: Die afrikanischen Nationalparks als Lebensräume der Elefanten, in: Vitus B. Dröscher, Rettet die Elefanten Afrikas, 1990, S. 215
Quellen
- Le parc national Bouba-ndjida (Memento vom 23. April 2007 im Internet Archive) In: monayah.com
- CONSERVATION IN SITU DES RESSOURCES GENETIQUES FORESTIERES AU CAMEROUN Food and Agriculture Organization (FAO) of the United Nations (französisch)
- Réunion de concertation pour le complexe Bouba Ndjida-Sena Oura. Réseau des Aires Protégées d'Afrique Centrale (RAPAC)
- Bouba-Ndjida-Nationalpark in der World Database on Protected Areas (englisch)
- Le Programme Aires Protégées Afrique du Centre et de l'Ouest (PAPACO) (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Ben West: Cameroon 2nd. Bradt Travel Guides, 2008, ISBN 9781841622484, S. 47. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Cameroon Travel Guide. In: epictrip.com. Abgerufen am 2. Januar 2015.
- Norte de Camerun, viajes a Camerun. (Nicht mehr online verfügbar.) In: tempsdoci.com. Archiviert vom Original am 2. Januar 2015; abgerufen am 2. Januar 2015.
- World Database on Protected Areas (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Le Lamidat de Rey-Bouba auf der UNESCO Seite (französisch)
- Fagus Voyages (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Info des Konsulats Kameruns in Sydney
- Länderinfo (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- Viajes Camerún
- Seite Präsident Kamerun
- Tanzania Safaris & Tanzania Honeymoons with Tanzania Odyssey. (Nicht mehr online verfügbar.) In: tanzaniaodyssey.com. Archiviert vom Original am 23. Januar 2011; abgerufen am 2. Januar 2015.
- Bericht Elandantilope (Memento vom 13. Dezember 2007 im Internet Archive)
- L. P. Van Lavieren, J. D. Esser: Numbers, distribution and habitat preference of large mammals in Bouba Ndjida National Park. 1979
- http://www.rocallion.org/documents/english/LionTrainingandSurvey.pdf@1@2Vorlage:Toter+Link/www.rocallion.org (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
- Parques Nacionales de Camerun. In: ikuska.com. Abgerufen am 2. Januar 2015.
- Hunderte Elefanten in Nationalpark in Kamerun getötet (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. N24 Nachrichten vom 18. März 2012