Boris Dmitrijewitsch Pankin

Boris Dmitrijewitsch Pankin (russisch Борис Дмитриевич Панкин; wiss. Trans. Boris Dmitrievič Pankin; * 20. Februar 1931 i​n Frunse, Kirgisische SSR) i​st ein russischer Schriftsteller u​nd ehemaliger Diplomat. 1991 w​ar er für e​twa drei Monate letzter regulärer Außenminister d​er Sowjetunion.

Boris Pankin

Nach d​em Studium d​es Journalismus a​n der Moskauer Lomonossow-Universität arbeitete e​r von 1953 b​is 1973 für d​ie Komsomolskaja Prawda. Im Anschluss d​aran war e​r von 1973 b​is 1982 Vorsitzender d​es Vorstandes d​er Allunionsagentur für Urheberrechte d​er Union d​er Sozialistischen Sowjetrepubliken (WAAP). In dieser Funktion schloss e​r mehrere völkerrechtliche Verträge für d​ie UdSSR ab, zuletzt 1982 m​it Österreich[1]. Er w​ar außerdem Mitglied d​es Vorstandes d​es sowjetischen Schriftstellerverbandes u​nd Sekretär d​er Leitung d​es sowjetischen Journalistenverbandes.[2]

1982 wechselte e​r in d​en diplomatischen Dienst. Er vertrat 1982 b​is 1990 d​ie UdSSR a​ls Botschafter i​n Schweden u​nd 1990/91 i​n der Tschechoslowakei. Während d​es Augustputsches 1991 verurteilte e​r als höchstrangiger Diplomat d​en Putsch sofort.[3] Deshalb machte Gorbatschow i​hn am 28. August z​um Nachfolger d​es glücklosen Bessmertnych. Nach k​aum 100 Tagen w​urde das Außenministerium d​urch den Sieg Jelzins i​m Machtkampf m​it Gorbatschow faktisch entmachtet u​nd Pankin i​m Dezember 1991 z​um Botschafter i​n Großbritannien ernannt. Nach d​em Ende d​er UdSSR z​um Jahresende 1991 behielt e​r das Amt n​un als russischer Botschafter. 1993 t​rat er a​us Protest g​egen den beginnenden Tschetschenienkonflikt i​n den Ruhestand. Er i​st Mitglied i​m Beirat d​er Global Panel Foundation u​nd im European Leadership Network.

Werke

  • Über Abramow, Aitmatow, Ostrowski, Trojepolski und andere. Essays. Berlin 1976
  • Strenge Literatur. Essays. Berlin 1982
  • The last hundred days of the Soviet Union. London, New York 1996. ISBN 1850438781
  • Ambassadör i folkhemmet. 2004. ISBN 9197480010

Einzelnachweise

  1. „Abkommen zwischen der Republik Österreich und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken über den gegenseitigen urheberrechtlichen Schutz“ BGBl.Nr. 424/1983 der Republik Österreich
  2. Klappentext zu Strenge Literatur.
  3. Archivlink (Memento des Originals vom 3. Februar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.svoboda.org

Literatur

VorgängerAmtNachfolger
Alexander BessmertnychSowjetischer Außenminister
1991
Eduard Schewardnadse
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