Komsomolskaja Prawda
Die Komsomolskaja Prawda (russisch Комсомольская правда) ist eine russische Zeitung, deren Sitz sich in Moskau befindet, die jedoch in ganz Osteuropa und Zentralasien erscheint und verbreitet ist.
Komsomolskaja Prawda | |
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Beschreibung | ehemals sowjetische Jugendzeitung, heute Boulevardzeitung aus Moskau |
Erstausgabe | 1925 |
Erscheinungsweise | täglich |
Verkaufte Auflage | 830.000 Exemplare |
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Chefredakteur | Wladimir Sungorkin (2006) |
Herausgeber | Verlagshaus Komsomolskaja Prawda |
Weblink | www.kp.ru |
Geschichte
Die „Zeitung im Sweatshirt“ lautete einst ein Spitzname für das Komsomol-Sprachrohr Komsomolskaja Prawda, einer Zeitung der staatlichen Jugendorganisation der UdSSR, die 1925 gegründet wurde. Zu den Chefredakteuren der Zeitung gehörte Alexei Adschubei von 1957 bis 1959.[2] Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1990 wandelte sich das Blatt zu einer modernen Boulevardzeitung nicht nur für jugendliche Leser. Im Jahr dieses Umbruchs hatte die Zeitung eine Auflage von 3 Millionen Exemplaren, die durch zunehmende Konkurrenz regionaler Zeitungen und ihrer neuen Stellung als nur einer von vielen Titeln in der russischen Zeitungslandschaft im Lauf der 1990er Jahre und auch noch nach dem Millennium sank.
Heute
Die heutige Komsomolskaja Prawda erscheint in mehreren regionalen Ausgaben. Die Moskauer Ausgabe hat dabei eine Auflage von über 160.000 Exemplaren, während die regionalen Ausgaben knapp 650.000 Exemplare erreichen. Damit ist die Komsomolskaja Prawda der auflagenstärkste Tageszeitungs-Titel in der Russischen Föderation vor dem Moskowski Komsomolez.[3] Sie ist eine erfolgreiche und populäre Zeitung und wird in 62 Regionen Russlands gedruckt. Daneben erscheint sie in Belarus, Kasachstan, Moldawien und der Ukraine und ist verbreitet auch im übrigen Osteuropa und weiteren Staaten der GUS bei den russischsprachigen Minderheiten. Die Ausgabe in Belarus musste ihr Erscheinen nach Problemen mit den dortigen Behörden 2021 einstellen. Da in Belarus nahezu die gesamte Bevölkerung Russisch als Mutter- oder Zweitsprache spricht verfügte sie dort zuvor über eine hohe Verbreitung[4]
200 Journalisten sind im Hauptquartier in Moskau beschäftigt. Wie die meisten anderen überregionalen Zeitungen hat sie in den letzten Jahren Marktanteile an Regional- und Lokalzeitungen verloren. Eine weitaus höhere Auflage als die Tageszeitung selbst hat das von ihr herausgebrachte Wochenblatt Komsomolskaja Prawda Tolstuschka (dicke Komsomolskaja Prawda) (3,1 Millionen). Nach der Auflage ist dies die Nummer zwei unter den russischen Wochenzeitungen. Daneben existiert als zweiter Ableger eine Wochenzeitung für die Region Moskau, Komsomolskaja Prawda w Moskwe (Auflage ca. 140.000).
Eigentümerstruktur
Herausgeber der Komsomolskaja Prawda ist das Verlagshaus Komsomolskaja Prawda, zu dem auch die Zeitschriften Sowetski Sport und Express-Gaseta gehören.
Nach Information der Zeitung Kommersant[5] ist das Verlagshaus Komsomolskaja Prawda seit Januar 2007 mehrheitlich im Besitz des Unternehmens Media Partner. Media Partner ist Teil der Unternehmensgruppe ESN, die dem Geschäftsmann Grigori Berjoskin gehört. Weitere Anteile gehören einzelnen Mitarbeitern der Komsomolskaja Prawda.
Vor dem Einstieg des Unternehmens Media Partner gehörte das Verlagshaus mehrheitlich der Medienholding Prof-Media, die wiederum Teil des Unternehmensimperiums von Wladimir Potanin ist. Bis 2007 besaß außerdem der norwegische Medienkonzern A-Pressen eine Sperrminorität von 25,02 Prozent am Verlagshaus Komsomolskaja Prawda. A-Presen verkaufte seinen Anteil für eine unbekannte Summe an den Hauptbesitzer ESN.
Weblinks
Einzelnachweise
- sueddeutsche.de, 22. November 2006
- Adschubej, Alexej. In: Munzinger, Internationales Biographisches Archiv 25/1993 vom 14. Juni 1993 (st)
- KP-Medienpräsentation, S. 2 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
- https://www.rbc.ru/ins/society/06/10/2021/615d253e9a7947ae84d0c9d8?from=from_main_2
- Artikel . In: Kommersant, 22. Januar 2007