Bistum Grönland
Das Bistum Grönland ist eine evangelisch-lutherische Kirche unter Leitung von Bischöfin Paneeraq Siegstad Munk. Sie ist teilautonom von der Dänischen Volkskirche, ist aber immer noch eines ihrer Bistümer.
Leitender Geistlicher: | Bischöfin Paneeraq Siegstad Munk |
Kathedrale: | Erlöserkirche in Nuuk |
Propsteien: | 3 |
Kirchenkreise: | 18 |
Kirchen: | 64 |
Gemeindemitglieder: | etwa 52.750 |
Einwohner: | 55.877 (Stand: 1. Januar 2018) |
Anteil der Ev. in % der Bev.: | 94,4 %[1] |
Fläche: | 2.166.086 km² |
Gegründet: | 12. Jahrhundert als Bistum Garðar 1. November 1993 als Bistum Grönland |
Offizielle Website: | ilagiit.gl |
Geschichte
Vor der Reformation existierte ein Bistum Garðar, welches 1126 errichtet und 1378 aufgelöst wurde. 1996 wurde es als Titularbistum Gardar wiedererrichtet.
Ab 1721 wurde Grönland von Hans Egede evangelisch-lutherisch missioniert. 1905 trat das vor allem von Christian Wilhelm Schultz-Lorentzen ausgearbeitete Kirchengesetz Grönlands in Kraft, womit Grönland kein Missionsgebiet mehr war, sondern eine Propstei unter dem Bistum Seeland.[2] Von 1923 bis 1993 war Grönland ein Teil des Bistums Kopenhagen. 1980 wurde das Amt des Landespropsts zu einem Vizebischof hochgestuft. 1993 wurde das unabhängige Bistum Grönland gegründet.[3]
Unabhängigkeitsstatus
Die Kirche von Grönland wird, wie andere Institutionen auch, von Dänemark mit großer Autonomie mitverwaltet. Die Kirche von Grönland ist ein Bistum, welches Teil der dänischen Kirche ist und Autonomie erlangen soll.[4] Sie folgt somit dem Beispiel der Färöischen Volkskirche, welche im Juli 2007 unabhängig wurde. Seit dem 21. Juni 2009 hat die lokale Regierung von Grönland die Verwaltung und die Finanzierung der Diözese übernommen. Sie ist aber weiterhin ein Teil der Dänischen Volkskirche.[5][6]
Kirchliche Struktur
Wie andere evangelisch-lutherische Bischofskirchen erkennt sie die Ämter Bischof, Pastor und Diakon an. Sakramente sind Taufe und Abendmahl. Es gibt Liturgien für Konfirmation, Trauung, Weihe, Beichte und Beerdigung. Glaubensgrundlage sind das Glaubensbekenntnis und die Confessio Augustana.[7]
Sie steht in Gemeinschaft mit den lutherischen Kirchen Skandinaviens und der baltischen Staaten sowie der Anglikanischen Kirche in Großbritannien.
Die Kleriker arbeiten mit den Kirchenräten zusammen, werden aber vom Bischof ordiniert und beaufsichtigt. Es gibt 17 Pfarreien in Grönland. Als Ebene zwischen den Pfarreien und dem Bistum gibt es drei Dekanate. Die Leiter der drei Propsteien und der leitende Pastor der Kathedrale tragen den Titel Propst.[8]
Verwaltungsgliederung
Es existieren drei Propsteien (Provsteqarfiit), welche sich in 18 Præstegæld (Palaseqarfiit) aufteilen, wobei davon 17 in Grönland liegen und eines für die Grönländer in Dänemark zuständig ist.
Propstei/Provsteqarfik[9] | Præstegæld/Palaseqarfik[10] | Kirchen[11] (zugehörige Orte) |
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Provsteqarfik Avannaa | Palaseqarfik Kangaatsiaq |
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Palaseqarfik Aasiaat |
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Palaseqarfik Qasigiannguit |
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Palaseqarfik Ilulissat | ||
Palaseqarfik Qeqertarsuaq |
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Palaseqarfik Uummannaq |
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Palaseqarfik Upernavik |
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Provsteqarfik Qeqqa Tunulu | Palaseqarfik Nuuk |
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Palaseqarfik Maniitsoq |
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Palaseqarfik Sisimiut |
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Palaseqarfik Qaanaaq |
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Palaseqarfik Ammassalik |
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Palaseqarfik Ittoqqortoormiit |
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Provsteqarfik Kujataa | Palaseqarfik Nanortalik |
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Palaseqarfik Qaqortoq |
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Palaseqarfik Narsaq |
| |
Palaseqarfik Paamiut | ||
Dänemark | Der grönländische Pastor in Dänemark |
Amtsträger
- Liste der Landespropste
- 1906–1912: Christian Wilhelm Schultz-Lorentzen
- 1912–1918: Knud Balle
- 1918–1927: Frederik Balle
- 1927–1928: Knud Balle
- 1928–1934: Niels Peter Vestergaard
- 1934–1945: Aage Bugge
- 1945–1955: Henning Schultz-Lorentzen
- 1955–1961: Holger Balle
- 1961–1968: Svend Erik Rasmussen
- 1968–1973: Kristian Lauritsen
- 1973–1980: Jens Christian Chemnitz
- Liste der Vizebischöfe
- 1980–1984: Jens Christian Chemnitz
- 1984–1993: Kristian Mørch
- Liste der Bischöfe
- 1993–1995: Kristian Mørch
- 1995–2020: Sofie Petersen
- seit 2020: Paneeraq Siegstad Munk
Quelle:[3]
Einzelnachweise
- Kirkenyt: Medlemsprocenten af Kalaallit Nunaanni Ilagiit pr. 01. Januar 2018 fortsat 94,4 bei ilagiit.gl
- Sofie Petersen: Grønland, Grundloven og Gejstligheden – Folkekirken i Grønland. bei nordiskliturgi.dk (.pdf)
- Grønlands Stift bei kirkehistorie.dk
- Movement to independence witnessed here though no timescale is suggested.
- "Stift",. Abgerufen am 8. August 2017.
- "GRØNLANDS BISKOP", Church of Greenland. Abgerufen am 8. August 2017.
- Ten important dogmas. Abgerufen am 2. März 2018 (britisches Englisch).
- Præstegæld. (Nicht mehr online verfügbar.) 23. Februar 2011, archiviert vom Original am 23. Februar 2011; abgerufen am 2. März 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Provstier & Præstegæld bei ilagiit.gl
- Præstegæld bei ilagiit.gl
- Grønlands kirker bei ilagiit.gl