Biskowytschi

Biskowytschi (ukrainisch Бісковичі; russisch Бисковичи Biskowitschi, polnisch Biskowice) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 2400 Einwohnern.

Biskowytschi
Бісковичі
Biskowytschi (Ukraine)
Biskowytschi
Basisdaten
Oblast:Oblast Lwiw
Rajon:Rajon Sambir
Höhe:304 m
Fläche:11,54 km²
Einwohner:2.413 (2001)
Bevölkerungsdichte: 209 Einwohner je km²
Postleitzahlen:81457
Vorwahl:+380 3236
Geographische Lage:49° 32′ N, 23° 9′ O
KOATUU: 4624280601
Verwaltungsgliederung: 34 Dörfer
Adresse: 81457 с. Біскович
Statistische Informationen
Biskowytschi (Oblast Lwiw)
Biskowytschi
i1

Zur gleichnamigen Landratsgemeinde zählten bis 2015 die Dörfer Rudnja und Saritschtschja. Am 10. August 2015 wurde das Dorf zum Zentrum der neu gegründeten Landgemeinde Biskowytschi (Бісковицька сільська громада Biskowyzka silska hromada), zu dieser zählen auch noch die 7 Dörfer Lanowytschi (Лановичі), Maxymowytschi (Максимовичі), Pjanowytschi (П'яновичі), Rudnja (Рудня), Saritschtschja (Заріччя), Tarawa (Тарава) und Wykoty (Викоти)[1]

Am 12. Juni 2020 kamen noch 26 weitere Dörfer zur Landgemeinde hinzu: Baraniwzi (Баранівці), Berestjany, Bylytschi (Биличі), Bukowa (Букова), Jasy (Язи), Kolonija (Колонія), Kopan (Копань), Krasnyzja (Красниця), Ljutowyska (Лютовиська), Mala Werbiwka (Мала Вербівка), Mali Baraniwzi (Малі Баранівці), Mischhajzi (Міжгайці), Nadyby (Надиби), Rakowa (Ракова), Rohisno (Рогізно), Sadkowytschi (Садковичі), Saritschtschja (Заріччя), Sussidowytschi, Werbiwka (Вербівка), Werchiwzi, Wladypil (Владипіль), Wojutytschi, Wolyzja (Волиця) und Wolja-Baranezka[2].

Geographie

Das Dorf liegt im Rajon Sambir 5 km nordöstlich vom Rajonzentrum Sambir am Ufer des Strywihor, einem 94 km langen Nebenfluss des Dnister und besitzt eine Bahnstation an der Bahnstrecke Stryj–Łupków. Durch das Dorf verläuft die Territorialstraße T–14–15.

Geschichte

Der Ort wurde im Jahre 1375 erstmals urkundlich erwähnt, als er von Wladislaus II. von Oppeln dem Chleb Dworskowicz zugeteilt wurde.[3] Das Dorf war eines der nicht zahlreichen und zugleich eines der größten ethnisch polnischen und römisch-katholischen Dörfer in der Umgebung. Im späten 18. Jahrhundert hatte es über 1200 Einwohner.[3]

Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde 462 Häuser mit 2405 Einwohnern, davon 2396 polnischsprachige, 9 ruthenischsprachige, 2262 römisch-katholische, 112 griechisch-katholische, 31 Juden.[4]

Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam Biskowytschi zu Polen. Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde 489 Häuser mit 2568 Einwohnern, davon 2510 Polen, 27 Ruthenen, 31 Juden (Nationalität), 2473 römisch-katholische, 57 griechisch-katholische, 27 Juden (Religion).[5] Im Jahre 1938 die römisch-katholische Pfarrei Biskowice im Dekanat Sambor im Bistum Przemyśl umfasste 2810 Gemeindemitglieder.[6]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte es zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine. Die meisten Polen wurden in den Jahren 1956–1958 im Austausch für Ukrainer aus der Umgebung von Ustrzyki Dolne umgesiedelt.

Sehenswürdigkeiten

  • Römisch-katholische Kirche, erbaut 1906–1907, seit 1928 die Pfarrkirche[3]
  • Orthodoxe Kirche aus Holz, erbaut 1740

Einzelnachweise

  1. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Львівській області у Самбірському районі
  2. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  3. Grzegorz Rąkowski: Ukraińskie Karpaty i Podkarpacie, część zachodnia. Przewodnik krajoznawczo-historyczny. Oficyna Wydawnicza "Rewasz", Pruszków 2013, ISBN 978-83-62460-31-1, S. 131–132 (polnisch).
  4. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  5. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
  6. Schematyzm Diecezji Przemyskiej Ob[rządku] Łac[inskiego]. Nakładem Kurii Biskupiej Ob. Łac., Przemyśl 1938, S. 132 (polnisch, online).
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