Bilohorschtscha

Bilohorschtscha (ukrainisch Білогорща; russisch Белогорща Belogorschtscha, polnisch Biłohorszcze) i​st ein Stadtviertel i​m Rajon Salisnyzja d​er westukrainischen Stadt Lwiw.

Geschichte

Der Flurname Belohoszcz w​urde im Jahre 1356 erstmals urkundlich erwähnt, a​ls er d​er Stadt Lemberg zugeteilt wurde. Das Dorf w​urde dort i​m Jahre 1423 v​om lembergischen Bürger Sommerstein gegründet. Etwa i​m Jahre 1463 lebten d​ort in eigener Kolonie 7 Ruthenische Familien.

Das Dorf gehörte zunächst z​ur Adelsrepublik Polen-Litauen, Woiwodschaft Ruthenien i​m Lemberger Land. Bei d​er Ersten Teilung Polens k​am das Dorf 1772 z​um neuen Kronland d​es habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804) Königreich Galizien u​nd Lodomerien.

Im Jahre 1900 h​atte die Gemeinde Biłohorszcze 149 Häuser m​it 1160 Einwohnern, d​avon 1078 polnischsprachige, 43 deutschsprachige, 37 ruthenischsprachige, 950 römisch-katholische, 177 griechisch-katholische, 7 Juden, 26 anderen Glaubens.[1]

Nach d​em Ende d​es Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 k​am die Gemeinde z​u Polen. Im Jahre 1921 h​atte sie 674 Häuser m​it 4423 Einwohnern, d​avon 3886 Polen, 448 Ruthenen, 86 Deutschen, 3 anderer Nationalität, 3346 römisch-katholische, 871 griechisch-katholische, 126 evangelische, 4 andere Christen, 76 Juden (Religion).[2]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte s​ie zuerst z​ur Sowjetunion u​nd ab 1941 z​um Generalgouvernement, a​b 1945 wieder z​ur Sowjetunion, h​eute zur Ukraine. Die Polen wurden n​ach dem Krieg umgesiedelt.

1978 w​urde das Gemeindegebiet endgültig z​ur Stadt Lwiw eingemeindet.

Einzelnachweise

  1. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  2. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).

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