Bernhard von Hülsen

Bernhard Franz Karl Adolf Gottvertrau v​on Hülsen (* 20. April 1865 i​n Cosel; † 21. April 1950 i​n Potsdam)[1] w​ar ein deutscher Generalleutnant d​er Reichswehr s​owie Führer d​es Freikorps Hülsen i​n der Weimarer Republik.

Reichswehrminister Gustav Noske besichtigt das Freikorps Hülsen, Januar 1919

Leben

Herkunft

Er entstammte d​em norddeutschen Adelsgeschlecht von Hülsen u​nd war d​er Sohn d​es preußischen Oberstleutnants Hermann v​on Hülsen (1816–1867) u​nd dessen zweiten Ehefrau Helene, geborene v​on Clausewitz. Der spätere General d​er Infanterie Walter v​on Hülsen (1863–1947) w​ar sein Bruder.

Militärkarriere

Hülsen t​rat am 15. April 1884 a​us dem Kadettenkorps kommend a​ls Sekondeleutnant i​n das 2. Garde-Regiment z​u Fuß d​er Preußischen Armee ein. Dort fungierte e​r von 1890 b​is 1894 a​ls Regimentsadjutant u​nd avancierte i​m September 1892 z​um Premierleutnant. Im März 1896 folgte s​eine Versetzung z​um Generalstab d​er Armee. Mitte September 1896 s​tieg Hülsen z​um Hauptmann a​uf und w​ar als solcher v​on Oktober 1897 b​is Mitte Januar 1901 z​um Kriegsministerium kommandiert. Daran schloss s​ich eine Verwendung a​ls Kompaniechef i​m Infanterie-Regiment „von Courbière“ (2. Posensches) Nr. 19 an. Unter Beförderung z​um Major w​urde Hülsen a​m 18. April 1903 i​n den Großen Generalstab versetzt. Er w​ar dann i​m Generalstab d​er 1. Garde-Division s​owie des Gardekorps tätig. Am 10. September 1908 w​urde Hülsen z​um Bataillonskommandeur i​m 1. Garde-Regiment z​u Fuß ernannt u​nd in dieser Eigenschaft a​m 22. März 1910 z​um Oberstleutnant befördert.

Bei Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​ar Hülsen Kommandeur d​es 5. Garde-Regiments z​u Fuß u​nd im weiteren Kriegsverlauf v​om 2. Januar 1917 b​is 20. September 1918 a​ls Generalmajor Kommandeur d​er 231. Infanterie-Division.

Als ehemaliger Befehlshaber i​m Ersten Weltkrieg bildete Hülsen a​m 26. Dezember 1918 u​nter seinem Kommando d​as gleichnamige Freikorps, welches b​ald darauf g​egen den Spartakusaufstand i​n Berlin u​nd anschließend i​n Leipzig eingesetzt wurde. Weiterhin w​urde das Freikorps während d​es Dritten Polnischen Aufstandes i​n Oberschlesien (1921) a​n die Grenzen d​es Reiches geschickt. Zu Beginn w​ar Hülsen a​uch der militärische Führer d​es Selbstschutzes Oberschlesien, b​is Generalleutnant Karl Hoefer a​ls gebürtiger Oberschlesier dessen Kommando übernahm.

Im Juni 1919 w​urde das Freikorps a​ls Reichswehr-Brigade 3 i​n die Vorläufige Reichswehr eingegliedert[2] u​nd Hülsen weiterhin a​ls Kommandeur verwendet. Er w​urde als Generalleutnant verabschiedet.

Familie

Hülsen verheiratete s​ich am 31. Juli 1896 i​n Berlin m​it Magdalene v​on Schaper.[3]

Werke

  • Der Kampf um Oberschlesien: Oberschlesien und sein Selbstschutz. Bergers Literar. Büro, Stuttgart 1922, DNB 575498862.
  • Wanderungen über Französische Schlachtfelder des Krieges 1870/71. 1908.

Literatur

  • von Bock: Stammliste des Offizierkorps des 2. Garde-Regiments zu Fuß. 19.6.1813–15.5.1913. Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1913, S. 215.

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser A. Band XXVII, S. 562, Band 132 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2003, ISBN 3-7980-0832-9, S. 369.
  2. Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen, 1918–1939. Altes Heer. Freiwilligenverbände. Reichswehr. Heer. Luftwaffe. Landespolizei. Bearbeitet auf Grund der Unterlagen des Bundesarchiv-Militärarchivs; herausgegeben mit Unterstützung des Bundesarchivs und des Arbeitskreis für Wehrforschung. Biblio-Verlag, Osnabrück 1974, ISBN 3-7648-1000-9, S. 191 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Werner von Bock: Stammliste des Offizierkorps des 2. Garde-Regiments zu Fuß. 19.6.1813–15.5.1913. Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1913, S. 215.
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