Bernd Michael Lade
Bernd Michael Lade (* 24. Dezember 1964 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Filmregisseur und Musiker.
Leben
Lade studierte nach einer Ausbildung als Baufacharbeiter in Ost-Berlin Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Es folgten ein Theaterengagement in Frankfurt (Oder) und Fernsehfilme im Fernsehen der DDR. In den Jahren vor 1989 war Lade Teil der Punkszene Ost-Berlins. Nach der deutschen Wiedervereinigung begann er 1991 ein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. Sein Regiedebüt stellte er 1995 mit dem Film Rache vor. 1991 wurde er mit seiner Rolle als vertrottelter Dorfpolizist in Detlev Bucks Kinofilm Karniggels und ab 1992 als Tatort-Kommissar M. Kain bundesweit bekannt. Die letzte Folge des Ermittlerduos Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain lief am 11. November 2007. Von 2003 bis 2006 war er in der TV-Mitmachkrimi-Serie Spur & Partner[1] als Jonny Spur zu sehen, der mit seinem Bassethund Partner gemeinsam auf Spurensuche ging, wobei den Fall die Zuschauer stets selbst lösen mussten. Im Jahr 2005 spielte er den Familienvater Michael Thiel in der Comedy-Serie Nicht von dieser Welt. Außerdem steht er nach 14 Jahren Fernseharbeit seit 2008 im Berliner Maxim-Gorki-Theater wieder auf der Theaterbühne. Im Sommer 2013 stand er in einer Neuinszenierung von Hebbels Nibelungen – born to die bei den Nibelungenfestspielen in Worms als Gunther unter der Regie von Dieter Wedel auf der Bühne.
Außerdem war er Schlagzeuger der Band planlos, einer der ersten Punkbands in der DDR (nicht zu verwechseln mit Planlos aus Grevenbroich). 1985 bis 1990 war er Sänger der Avantgarde-Band Cadavre Exquis. Seit Ende 2007 tritt er zusammen mit seiner Ehepartnerin Maria Simon wieder als Sänger und Gitarrist der Neo-Punk-Band Ret Marut – benannt nach einem Pseudonym des Schriftstellers B. Traven – auf.[2]
Bernd Michael Lade ist mit der Schauspielerin Maria Simon verheiratet,[3] mit der er drei Kinder hat. Er lebt mit ihr, den gemeinsamen Kindern, Simons Sohn aus einer früheren Beziehung mit Devid Striesow, Ludwig Simon, sowie einem eigenen Sohn aus einer früheren Beziehung in Berlin-Pankow.[4]
Filmografie (Auswahl)
- 1984: Bockshorn
- 1984: Kaskade rückwärts (Kinofilm)
- 1988: Polizeiruf 110 – Amoklauf (Fernsehreihe)
- 1989: Polizeiruf 110 – Drei Flaschen Tokajer
- 1990: Selbstversuch
- 1990: Die Sprungdeckeluhr (Kinofilm)
- 1991: Karniggels (Kinofilm)
- 1991: Trutz
- 1992–2007: Tatort (Fernsehreihe) → siehe Ehrlicher und Kain
- 1992, 2011: Großstadtrevier (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 1995: Looosers! (Kinofilm)
- 1995: Rache (Kinofilm, auch Regie und Drehbuch)
- 1995: Gegen den Wind (Fernsehserie, Folge Sara)
- 1995: Alles außer Mord (Fernsehserie, Folge Wahnsinn mit Methode)
- 1995, 1996: Doppelter Einsatz (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 1996: Die Drei (Fernsehserie, Folge Ehrensache)
- 1996: Jackpot
- 1996: Störung Ost (Dokumentation)
- 1997: Dumm gelaufen (Kinofilm)
- 1998: Wolffs Revier (Fernsehserie, Folge Urlaub in den Tod)
- 1998: Kai Rabe gegen die Vatikankiller (Kinofilm)
- 1998: HeliCops – Einsatz über Berlin (Fernsehserie, Folge Der Euro-Raub)
- 1999: Viehjud Levi (Kinofilm)
- 1999: Der Clown (Fernsehserie, Folge Handyman)
- 2000: Komm, süßer Tod (Kinofilm)
- 2000: Der letzte Zeuge (Fernsehserie, Folge Drei Jahre und eine Nacht)
- 2001: Der DOC – Schönheit ist machbar
- 2001: Null Uhr 12 (Kinofilm, auch Regie)
- 2003: Edel & Starck (Fernsehserie, Folge Ein toller Tag)
- 2003: Reise nach Jerusalem (Patuvane kam Yerusalim, Kinofilm)
- 2004: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Fernsehserie, Folge Wer Wind sät...)
- 2005: Nicht von dieser Welt (Fernsehserie, 8 Folgen)
- 2005: Spur & Partner (Fernsehserie, 7 Folgen)
- 2006: Ladyland (Fernsehserie, eine Folge)
- 2008: Guter Junge
- 2008: Tatort: Brandmal
- 2009: Der Alte (Fernsehserie, Folge Doppelleben)
- 2009: Polizeiruf 110 – Der Tod und das Mädchen
- 2009, 2014: SOKO Köln (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2010: In aller Freundschaft (Fernsehserie, Folge Einer trage des anderen Last)
- 2010: Transit (Kinofilm)
- 2011: Lindburgs Fall
- 2011: Küstenwache (Fernsehserie, Folge Der verlorene Sohn)
- 2011: Flemming (Fernsehserie, Folge Die Stufen der Lust)
- 2011, 2017: SOKO Leipzig (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2011: Festung
- 2012: Blutadler
- 2013: Der letzte Bulle (Fernsehserie, 5 Folgen)
- 2013: Unsere Mütter, unsere Väter (Fernsehdreiteiler, eine Folge)
- 2014: Donna Leon – Reiches Erbe (Fernsehreihe)
- 2014: Josephine Klick – Allein unter Cops (Fernsehserie, 4 Folgen)
- 2015: Wilsberg – Kein Weg zurück (Fernsehreihe)
- 2015: Letzte Spur Berlin (Fernsehserie, Folge Ausgeträumt)
- 2015: Das Geständnis (Kinofilm, auch Regie, Drehbuch und Produktion)
- 2016: Heiter bis tödlich – Akte Ex (Fernsehserie, Folge Der Tote aus dem Moor)
- 2016: Ein starkes Team – Nathalie (Fernsehreihe)
- 2016: Herzensbrecher – Vater von vier Söhnen (Fernsehserie, Folge Mit Leib und Seele)
- 2017: Heldt (Fernsehserie, Folge In geheimer Mission)
- 2017: Ich gehöre ihm
- 2017: Willkommen bei den Honeckers
- 2017: Rübezahls Schatz
- 2018: Ballon
- 2018: Herr und Frau Bulle
- 2018: Dogs of Berlin
- 2020: Das Quartett: Das Mörderhaus (Fernsehreihe)
- 2021: Der Ranger – Paradies Heimat: Junge Liebe (Fernsehreihe)
- 2021: Meeresleuchten
Hörbücher
- 2008: Kind 44 von Tom Rob Smith, Lübbe Audio, Bergisch Gladbach, ISBN 978-3-7857-3661-6, bearbeitete Fassung, 6 CDs, 422 Min.
- 2010: Kolyma von Tom Rob Smith, Lübbe Audio, Bergisch Gladbach, ISBN 978-3-7857-3895-5, bearbeitete Fassung, 6 CDs, 408 Min.
Literatur
- Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 257 ff.
Weblinks
- Agenturprofil
- Bernd Michael Lade in der Internet Movie Database (englisch)
- Bernd Michael Lade bei crew united
- Bernd Michael Lade bei filmportal.de (mit Fotogalerie)
- Literatur von und über Bernd Michael Lade im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bernd Michael Lade bei Discogs (englisch)
Einzelnachweise
- Spur und Partner bei christiannink.de
- Andreas Kurtz: Ich habe die Kinder geboren, du quatschst. In: Berliner Zeitung, 27. Dezember 2007
- Stefan Kirschner: Bernd Michael Lade spielt Punk statt „Tatort“ In: welt.de, 3. Dezember 2008
- Joachim Schmitz: Maria Simon: Zwischen „Polizeiruf“, Punk und Kindern. Interview. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 11. Januar 2014, abgerufen am 12. April 2015.