Berau (Ühlingen-Birkendorf)

Berau i​st ein Ortsteil d​er baden-württembergischen Gemeinde Ühlingen-Birkendorf i​m Landkreis Waldshut.

Berau
ehemaliges Wappen der Gemeinde Berau
Höhe: 663 m ü. NHN
Fläche: 12,23 km²
Einwohner: 908 (1. Okt. 2015)
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 79777
Vorwahl: 07747
Pankratiuskirche
Pankratiuskirche

Geografie

Der Ortsteil Berau l​iegt auf e​inem Südplateau 663 m NHH oberhalb d​es Schlücht- u​nd Schwarzatals.

Geschichte

Bei Berau bestand e​ine Fliehburg, d​ie Burg Berauerhorn. Der Ort w​ird 786 erstmals genannt. Berau gehörte n​ach der Aufteilung d​es Reiches v​on Karl d​em Großen z​um Alpgau u​nd wurde später Teil d​er Landgrafschaft Stühlingen.

Zu Zeiten d​es St. Blasianischen Abtes Rustenus, s​o schreibt Abt Caspar I. i​n seiner Chronik, l​ebte auf d​em Berauer Berg d​er Ritter Gottfried v​on Berau. Er übergab d​em Kloster St. Blasien a​lle seine Besitzungen. Das geschah u​m 1110. Von 1240 b​is 1247 w​ar Arnold v​on Berau Abt i​n St. Blasien. Die Ritter v​on Berau führten i​m Wappen d​rei schwarze Bärenköpfe. Der Gründer d​es Klosters St. Blasien, Reginbert v​on Seldenbüren führte ebenfalls d​en Bärenkopf i​m Wappen. Abt Heinrich IV. ließ 1349 e​inen Dingrodel für d​as Gotteshaus Berau erstellen.

Ursprünglich gehörte d​as Vogtrecht d​en Herren v​on Eschenbach. Agnes v​on Eschenbach w​ar mit Graf Mangold von Nellenburg verheiratet, e​r verkaufte d​as Vogtrecht u​m 135 Mark Silber 1448 a​n die Familie a​m Stad v​on Schaffhausen. 1478 erwarb St. Blasien a​lle Rechte. 1612 erwarb Abt Martin I. v​on St. Blasien d​ie Herrschaft v​on Maximilian v​on Pappenheim.

Nach d​er Zerstörung d​er Burg Gutenburg 1640 w​urde Berau d​er Obervogtei Gurtweil unterstellt (die Herrschaft w​ar aber St. Blasien).

Mehrmals brannte d​as Kloster Berau ab, w​urde aber d​urch Schenkungen d​es umliegenden Adels i​mmer wieder erneuert, s​o waren d​ie Krenkingen, d​ie Im Thurn, d​ie von Schellenberg, d​ie von Grießen, d​ie von Lupfen u​nd von Reischach, Wohltäter d​es Klosters.

Am 1. Januar 1975 w​urde Berau i​n die n​eue Gemeinde Ühlingen-Birkendorf eingegliedert.[1]

Kirche

Die ehemalige romanische Kirche w​urde nach d​em Brand 1853 n​eu erbaut. Sie i​st dem Hl. Pankratius geweiht.

Literatur

  • Helmut Vocke (Hrsg.), Chronik des Landkreis Waldshut, 1957
  • Norbert Nothelfer (Hrsg.), Der Kreis Waldshut, 1979
  • Waldemar Lutz und Hansjörg Noe (Hrsg.): Kennzeichen WT Heimatkunde für den Landkreis Waldshut, Reinhard Caspers (Mithrsg.), 1989, ISBN 3-12-258330-5
  • Stadt Tiengen (Hochrhein): Der Klettgau, Franz Schmid (Hrsg.), 1971; (bis heute maßgebliche Monographie, mit Beiträgen von: Ruth Blum, Eugen Fürstos, Richard Gäng, Josef Hirt-Elmer, Josef Isele, Helmut Maurer, Ludwig Mayer, Emil Müller-Ettikon, Heinrich Münz, Helmut Naumann, Alois Nohl, Alfons Peter, Ernst Rüedi, Franz Schmid, Karl Schwarzenberg, Ignatz Stein, Heinz Voellner, Karl Friedrich-Wernet, Hans Jakob Wörner)
Commons: Berau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 523.


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