Bahnstrecke Grodzisk Mazowiecki–Zawiercie

Die Bahnstrecke Grodzisk Mazowiecki–Zawiercie, auch Zentrale Eisenbahnmagistrale (polnisch Centralna Magistrala Kolejowa [CMK]) genannt, ist eine durchgehend zweigleisige und elektrifizierte Eisenbahnstrecke in den polnischen Woiwodschaften Masowien, Łódź, Heiligkreuz und Schlesien. Sie dient als Schnellfahrstrecke zwischen Warschau und Südpolen.

Grodzisk Mazowiecki–Zawiercie
Baureihe ED250 im Bahnhof Włoszczowa Północ
Baureihe ED250 im Bahnhof Włoszczowa Północ
Strecke der Bahnstrecke Grodzisk Mazowiecki–Zawiercie
Streckennummer:4
Kursbuchstrecke:100
Streckenlänge:222,993 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:durchgehend 3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:200 km/h
Zweigleisigkeit:durchgehend
von Warszawa (Warschau)
1,092 Grodzisk Mazowiecki 105 m
Jaktorów
nach Katowice (Kattowitz)
14,574 Korytów 141 m
Pisia
Landesstraße 50
Okresza
Bahnstrecke Skierniewice–Łuków
23,542 Szeligi 175 m
Woiwodschaften Masowien und Łódź
Landesstraße 70
Schnellstraße 8
Białka
Schmalspurbahn Rogów–Biała Rawska
Woiwodschaften Łódź und Masowien
57,381 Strzałki 165 m
Woiwodschaften Masowien und Łódź
Luboczanka
Pilica
Landesstraße 48
Bahnstrecke Tomaszów Mazowiecki–Radom
80,608 Idzikowice 196 m
Bahnstrecke Łódź–Dębica
Landesstraße 12
92,142 Opoczno Południe 184 m
Landesstraße 74
Czarna Konecka
Woiwodschaften Łódź und Heiligkreuz
Landesstraße 42
124,808 Olszamowice 235 m
Czarna Włoszczowska
154,390 Włoszczowa Północ 245 m
Bahnstrecke Kielce–Fosowskie
160,588 Abzweig Knapówka 248 m
170,479 Psary 260 m
Bahnstrecke Koniecpol–Kozłów
Woiwodschaften Heiligkreuz und Schlesien
Pilica
Landesstraße 46
206,688 Góra Włodowska 355 m
von Warschau über Tschenstochau
Myszków Mrzygłód
Zawiercie Borowe Pole
Warta (Warthe)
224,050 Zawiercie 333 m
nach Tarnowskie Góry (Tarnowitz)
nach Katowice (Kattowitz)

Streckenverlauf

Die Strecke beginnt in Grodzisk Mazowiecki an der Bahnstrecke Warszawa–Katowice und verläuft südwärts aus der Lowicko -Błońska-Ebene über den Betriebsbahnhof Szeligi (km 23,542), von dem eine Verbindungskurve zur Bahnstrecke Skierniewice–Łuków besteht, über das Rawska-Hochland Richtung Pilica-Niederung. Südlich der Niederung geht es durch das Hochland Przedborska über Idzikowice (km 80,608), von dem Verbindungskurven zur Bahnstrecke Tomaszów Mazowiecki–Radom bestehen, zum Bahnhof Opoczno Południe (km 92,142). Weiter verläuft die Strecke südwestwärts im östlichen Teil des Włoszczowska-Beckens über Włoszczczowa Północ (km 154,390), wo Verbindungsgleise zur Bahnstrecke Kielce–Fosowskie bestehen, und den Betriebsbahnhof Psary, von dem eine Verbindungskurve zur Bahnstrecke Koniecpol–Kozłów besteht. Anschließend werden der Krakau-Tschenstochauer Jura im Tschenstochauer Hochland nach Zawiercie übersetzt, wo die Strecke wieder auf die Bahnstrecke Warszawa–Katowice trifft.

Ausbauzustand

Die Strecke ist durchgehend zweigleisig und elektrifiziert.

Für Personenzüge beträgt die Höchstgeschwindigkeit bis zum Kilometerpunkt 78,516 200 km/h, bis zum Kilometerpunkt 156,496 bei Włoszczowa 160 km/h, außer im Betriebsbahnhof Idzikowice (120 km/h), bis zum Kilometerpunkt 214,800 200 km/h, dann noch 110–160 km/h. Für Güterzüge beträgt die Höchstgeschwindigkeit fast durchgängig 120 km/h.[1]

Geschichte und Verkehr

Der erste Abschnitt, IdzikowiceZawiercie wurde am 26. September 1974 von den Polnischen Staatseisenbahnen eröffnet. Bis zum 12. September 1975 wurde der Abschnitt Włoszczowa–Zawiercie elektrifiziert. Der elektrische Betrieb Idzikowice–Włoszczowa war ab 25. Februar 1976 möglich, der auf der Fortsetzung nach Norden bis Szeligi war ab dem 18. Juni 1977, der auf der weiteren Fortsetzung nach Grodzisk Mazowiecki ab dem 28. Dezember des Jahres. In den vergangenen Jahren wurde die Strecke saniert, dabei auch ETCS installiert.

Auf der Strecke wurden einige Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Seit Dezember 2014 fahren Triebzüge der PKP-Baureihe ED250 mit einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde über die Strecke. Dies ist das erste Mal, dass in den EU-Erweiterungsgebieten von 2004 eine solch große Geschwindigkeit regulär erreicht wird.[2]

Im Personenverkehr verkehren ausschließlich Fernzüge. Diese kommen aus Richtung Warschau und fahren entweder über Zawiercie hinaus weiter Richtung Kattowitz oder aber biegen hinter Włoszczowa auf die Bahnstrecke Kozłów–Koniecpol Richtung Krakau ab. Bei weitem nicht alle Züge halten in Opoczno Południowe und Włoszczowa Północ.[3]

Im Dezember 2009 wurde der Auftrag zur Ausrüstung der Strecke mit ETCS Level 1 vergeben. Die Strecke war die erste mit ETCS auszurüstende Strecken in Polen und sollte nach der im Juni 2011 vorgesehenen ETCS-Inbetriebnahme mit Geschwindigkeiten bis 200 km/h befahren werden.[4] Die Inbetriebnahme ist erfolgt.[5]

Der Bau einer Verbindungskurve von Włoszczowa Północ Richtung Kielce ist bis 2020 geplant, um Kielce schneller als über die Bahnstrecke Warschau–Krakau an Warschau anzubinden.[6]

Einzelnachweise

  1. PKP Polskie Linie Kolejowe: Höchstgeschwindigkeiten für lokomotivbespannte Personenzüge, Triebwagen und Güterzüge vom 6. Dezember 2017
  2. rynek-kolejowy.pl (polnisch)
  3. Kursbuch 2017/18
  4. Erste ETCS-Strecke für Polen. (Nicht mehr online verfügbar.) Eurailpress, 15. Dezember 2009, archiviert vom Original am 20. Dezember 2015; abgerufen am 7. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eurailpress.de
  5. Intelligence Market. In: Railway Gazette International. Band 172, Nr. 1, 2016, ISSN 0373-5346, S. 16 f. (unter anderem Titel online).
  6. Powstanie nowa linia kolejowa. Z Kielc do Warszawy pojedziemy w 2 godziny i 10 minut. Rynek Kolejowy, 29. Dezember 2017, abgerufen am 30. Dezember 2017
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