Bahnhof Ogikubo
Der Bahnhof Ogikubo (jap. 荻窪駅, Ogikubo-eki) ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū. Er wird von der Bahngesellschaft JR East betrieben und befindet sich im Bezirk Suginami der Hauptstadt Tokio. Denselben Namen trägt der daran angeschlossene U-Bahnhof der Gesellschaft Tōkyō Metro.
Ogikubo (荻窪) | |
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Nordeingang (September 2011) | |
Daten | |
Lage im Netz | Anschlussbahnhof |
Bahnsteiggleise | 4 (Eisenbahn) 2 (U-Bahn) |
Abkürzung | JC09 / M-01 |
Eröffnung | 21. Dezember 1891 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Suginami |
Präfektur | Tokio |
Staat | Japan |
Koordinaten | 35° 42′ 16″ N, 139° 37′ 12″ O |
Höhe (SO) | 47 m T.P. |
Eisenbahnstrecken | |
Liste der Bahnhöfe in Japan |
Verbindungen
Ogikubo ist ein Durchgangsbahnhof. Parallel zueinander verlaufen die Chūō-Hauptlinie von Tokio über Shinjuku nach Shiojiri (deren Gleise identisch mit jenen der Chūō-Schnellbahnlinie Tokio–Shinjuku–Takao sind) sowie die Chūō-Sōbu-Linie von Mitaka über Akihabara nach Chiba. Diese drei Linien werden von der Bahngesellschaft JR East betrieben. Außerdem wird die Chūō-Sōbu-Linie zwischen Mitaka und Nakano von U-Bahn-Zügen der Gesellschaft Tōkyō Metro mitbenutzt, die zur Tōzai-Linie nach Nishi-Funabashi und Tsudanuma durchgebunden werden. Darüber hinaus ist Ogikubo die westliche Endstation der Marunouchi-Linie, einer weiteren U-Bahn-Linie von Tōkyō Metro, die durch die Innenstadt nach Ikebukuro führt.
Das Angebot im Regionalverkehr auf der Chūō-Schnellbahnlinie umfasst die Kakueki-teisha-Nahverkehrszüge sowie die Kaisoku- und Tsūkin kaisoku-Eilzüge mit Zugfolgen von wenigen Minuten. Ausgangspunkte sind in der Regel Tokio im Osten sowie Takao und Ōtsuki im Westen. Manche dieser Züge verkehren über Ōtsuki hinaus nach Kawaguchiko oder wechseln in Tachikawa auf die Ōme-Linie. Der Lokalverkehr durch die inneren Tokioter Vororte wird auf der Chūō-Sōbu-Linie abgewickelt, die über eigene Gleise verfügt und von den beiden anderen Linien betrieblich unabhängig ist. Während der Hauptverkehrszeit beträgt die Zugfolge nur zwei Minuten, wobei mehrere Züge über Mitaka hinaus nach Musashi-Koganei verkehren und erst dort wenden. Tagsüber werden neun Züge stündlich angeboten. Außer während der morgendlichen Hauptverkehrszeit und am späten Abend verkehren stündlich bis zu fünf U-Bahnen der Tōzai-Linie über die nominelle Endstation Nakano hinaus nach Mitaka.[1]
Am nördlichen und südlichen Ausgang der Fußgängerpassage sowie beim Nordausgang des westlichen Empfangsgebäudes gibt es mehrere Bushaltestellen. Diese werden von mehr als dreißig Linien der Gesellschaften Kantō Bus und Seibu Bus bedient.
Anlage
Der Bahnhof steht im Zentrum des Stadtteils Okigubo und ist von Osten nach Westen ausgerichtet. Er besitzt vier ebenerdige Gleise, die alle dem Personenverkehr dienen und an zwei vollständig überdachten Mittelbahnsteigen liegen. Das nördliche Gleispaar ist den Zügen der Chūō-Sōbu-Linie vorbehalten, das südliche den Zügen der Chūō-Schnellbahnlinie und der Chūō-Hauptlinie. Der Hauptzugang zu den Bahnsteigen erfolgt im östlichen Teil der Anlage über eine breite unterirdische Fußgängerpassage, die mit mehreren Läden ausgestattet ist und den im Norden gelegenen Vorplatz mit der südlichen Zufahrtsstraße verbindet. Zusätzlich gibt es ganz im Westen ein Empfangsgebäude in Form eines Reiterbahnhofs, das sich über die Anlage spannt. Bei der östlichen Fußgängerpassage befindet sich die unterirdische Endstation der Marunouchi-Linie. Dieser U-Bahnhof besitzt zwei stumpf endende Gleise an einem Mittelbahnsteig, der mit Bahnsteigtüren ausgestattet ist.
Im Fiskaljahr 2017 nutzten durchschnittlich 133.757 Fahrgäste täglich den Bahnhof. Davon entfielen 89.491 auf JR East und 44.266 auf Tōkyō Metro.[2]
Gleise
1 | ▉ Chūō-Sōbu-Linie | Mitaka |
Tōzai-Linie | durchgebundene Züge nach Mitaka | |
2 | ▉ Chūō-Sōbu-Linie | Nakano • Shinjuku • Akihabara • Nishi-Funabashi • Chiba |
Tōzai-Linie | durchgebundene Züge nach Nakano • Iidabashi • Ōtemachi • Nishi-Funabashi • Tsudanuma | |
3 | ▉ Chūō-Schnellbahnlinie | Mitaka • Tachikawa • Hachiōji • Takao |
4 | ▉ Chūō-Schnellbahnlinie | Nakano • Shinjuku • Tokio |
Geschichte
Eisenbahn
Die private Bahngesellschaft Kōbu Tetsudō hatte den Streckenabschnitt zwischen Shinjuku und Tachikawa bereits 1889 eröffnet, doch die Züge fuhren zunächst zweieinhalb Jahre lang ohne Halt durch.[3] Am 21. Dezember 1891 erfolgte schließlich die Inbetriebnahme des Bahnhofs Ogikubo. Die Kōbu Tetsudō wurde am 1. Oktober 1906 verstaatlicht. In Bereich des Bahnhofs verfügte die Strecke ab 16. März 1909 über ein zweites Gleis, am 1. März 1919 begann der elektrische Betrieb. 1927 baute das Eisenbahnministerium einen zusätzlichen Eingang an der Nordseite und verband diesen mittels einer Überführung mit dem bereits bestehenden Eingang an der Südseite. Mit der Einführung der Chūō-Schnellbahnlinie erfolgte am 1. Juli 1932 eine völlige Neuordnung des Nahverkehrs.[4]
1960 baute die Japanische Staatsbahn an der Westseite des Bahnhofs eine Fußgängerbrücke, drei Jahre später stellte sie an der Ostseite eine unterirdische Fußgängerpassage fertig. Am 3. April 1966 war der viergleisige Ausbau der Strecke zwischen Nakano und Ogikubo beendet, womit dieser Bahnhof vorübergehend die neue westliche Endstation der Chūō-Sōbu-Linie war. Am selben Tag konnte der Bahnübergang an der Westseite aufgehoben werden. Ab 6. April 1969 reichte der viergleisige Abschnitt weiter bis nach Mitaka, seither befindet sich die Endstation dort.[5] Aus Kostengründen stellte die Staatsbahn am 1. Oktober 1974 den Güterumschlag ein. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Bahnhof am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Bahngesellschaft JR East über.[6]
Die neue Besitzerin installierte 1990 am Nordeingang Rolltreppen. 2004 verlängerte sie die östliche Fußgängerpassage auf die Südseite zur Bezirksstraße 131. Im Juli 2006 installierte sie auf dem Bahnsteig der Chūō-Schnellbahnlinie in Richtung Shinjuku neue Aufzüge und abwärts fahrende Rolltreppen, im März 2007 kamen Aufzüge auf dem Bahnsteig der Chūō-Sōbu-Linie hinzu. Vier Jahre später war der Umbau des nördlichen Vorplatzes abgeschlossen.[7]
U-Bahn
Die Teito Kōsokudo Kōtsū Eidan (kurz Eidan, seit 2004 als Tōkyō Metro bekannt) verlängerte am 23. Januar 1962 die damalige Ogikubo-Linie um 1,5 km von Minami-Asagaya zum Bahnhof Ogikubo. Seit 1. April 1972 trägt die Strecke die Bezeichnung Marunouchi-Linie.[8] Im März 1999 installierte die Eidan am Nordeingang bei den Zugangssperren eine neue abwärts fahrende Rolltreppe. Am 28. April 2006 werden zur Sicherheit der Fahrgäste alle Bahnsteige der Marunouchi-Linie mit Bahnsteigtüren ausgestattet.
Angrenzende Bahnhöfe
← |
Linien | → | ||
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Asagaya | Chūō-Schnellbahnlinie JR East |
Nishi-Ogikubo | ||
Asagaya | Chūō-Sōbu-Linie JR East |
Nishi-Ogikubo | ||
Minami-Asagaya | Marunouchi-Linie Tōkyō Metro |
Ende |
Weblinks
- Bahnhofsinformationen von JR East (japanisch)
- Bahnhofsinformationen von Tōkyō Metro (japanisch)
Einzelnachweise
- JR時刻表 2019年3月号 (JR-Fahrplan März 2019). Kōtsū shinbunsha, Tokio 2019.
- 東京都統計年鑑 平成29年. (Statistisches Jahrbuch der Präfektur Tokio 2017). Tokyo Metropolitan Government, 2018, abgerufen am 28. November 2019 (japanisch).
- 甲武鉄道新宿八王子間開通祝賀式. In: Yomiuri Shimbun. Digitales Archiv der Nationalen Parlamentsbibliothek, 14. August 1889, abgerufen am 28. November 2019 (japanisch).
- Satoru Sone: 週刊 歴史でめぐる鉄道全路線 国鉄・JR. Band 26. Asahi Shimbunsha, Osaka 2009, S. 17.
- Tamotsu Imada: 中央本線 歴史の興味. In: Tetsudō Pikutoriaru. Nr. 869. Denkisha kenkyūkai, Chiyoda November 2012, S. 10–23.
- Tetsu Ishino (Hrsg.): 停車場変遷大事典 国鉄・JR編 (Bahnhofswechselverzeichnis JNR/JR). JTB, Tokio 1998, ISBN 978-4-533-02980-6.
- 荻窪駅周辺まちづくり基礎調査報告書. (PDF, 3,0 MB) Bezirksverwaltung Suginami, März 2012, abgerufen am 28. November 2019 (japanisch).
- Tokyo. urbanrail.net, 2019, abgerufen am 28. November 2019 (englisch).