Bahnhof Müncheberg (Mark)
Der Bahnhof Müncheberg (Mark) ist ein Bahnhof in der Stadt Müncheberg im Landkreis Märkisch-Oderland. 1867 wurde er eröffnet. Von der Preußischen Ostbahn zweigten die Buckower Kleinbahn und die Müncheberger Kleinbahn ab. Letztere wurde um 1970 stillgelegt und anschließend abgebaut. Auch auf der Buckower Kleinbahn wurde 1998 der planmäßige Personenverkehr eingestellt. Heute wird diese noch als Museumsbahn betrieben. 2009 wurde der Bahnhof, insbesondere die Bahnsteige, modernisiert. Der Bahnhof ist denkmalgeschützt.[5]
Müncheberg (Mark) | |
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Empfangsgebäude | |
Daten | |
Lage im Netz | Anschlussbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 1 (Preußische Ostbahn) 1 (Buckower Kleinbahn) |
Abkürzung | BMB[1] |
IBNR | 8010236[2] |
Preisklasse | 6[3] |
Eröffnung | 1. Oktober 1867 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Müncheberg |
Land | Brandenburg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 31′ 28″ N, 14° 6′ 3″ O |
Höhe (SO) | 58 m |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Brandenburg |
Lage
Der Bahnhof Müncheberg (Mark) befindet sich am Streckenkilometer 45,8 der Preußischen Ostbahn und ist bzw. war Ausgangspunkt der Buckower Kleinbahn und der Müncheberger Kleinbahn und liegt ca. 3 km nördlich des eigentlichen Ortskerns der Stadt Müncheberg. Die nächste Station Richtung Osten ist der ungefähr 3 km entfernte Haltepunkt Obersdorf; in Richtung Westen der etwa 15 km entfernte Bahnhof Rehfelde. Der Müncheberger Bahnhof grenzt an die Bahnhofstraße. An beiden Bahnübergängen kreuzt sich die Bahnstrecke mit der Bundesstraße 168 und der Dahmsdorfer Straße. Außerdem liegt der Bahnhof im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB).
Geschichte
Der Bahnhof Müncheberg (Mark) wurde am 1. Oktober 1867 in Betrieb genommen und trug zunächst den Namen Dahmsdorf Müncheberg. Erst später erhielt er die heutige Bezeichnung Müncheberg (Mark). 1897 wurde die schmalspurige Buckower Kleinbahn eröffnet, die nördlich des Staatsbahnhofes ihren eigenen Bahnhof hatte. Die Müncheberger Kleinbahn kam 1909 dazu. 1930 wurde die Buckower auf Normalspur umgebaut, so dass ein Wagenübergang westlich des Bahnhofes möglich war, gleichzeitig wurde die Strecke elektrifiziert.
Am 18. Januar 1944 ereignete sich ein schwerer Zugunfall, als ein Schnellzug aus Küstrin auf einen stehenden Zug auffuhr. 56 Menschen kamen dabei ums Leben, weitere 159 wurden verletzt.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im April 1945 wurde der Bahnhof geschlossen und noch im selben Jahr wiedereröffnet. 1971 wurde auf der Müncheberger Kleinbahn der komplette Zugbetrieb eingestellt und die Gleisanlagen noch in den 1970er-Jahren abgebaut. Einige Bahnanlagen dieser Strecke waren im Müncheberger Bahnhof bis zum Umbau noch erhalten.
Am 5. August 2002 wurde Gleis 1 vom Netz getrennt und seitdem nicht mehr genutzt. Von 2009 bis 2010 wurde der Bahnhof Müncheberg modernisiert und umgestaltet. Dafür erfolgte die Bereitstellung von etwa 900.000 Euro Fördergelder. Der erste Spatenstich war am 1. September 2009. Am 17. Dezember desselben Jahres wurde der neue Bahnsteig in Betrieb genommen. Im April 2010 waren die Arbeiten für die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes abgeschlossen. Dazu fand eine Einweihungsfeier statt. Ende August 2011 wurde am Bahnübergang das ehemalige, heute nicht mehr genutzte Gleis 1 herausgeschnitten. Im November 2011 erfolgte der Rückbau der ehemaligen Signalbrücke. Im Dezember schloss man Müncheberg ans elektronische Stellwerk in Küstrin-Kietz an.[6] Etwa 2013 begann man mit dem Wiederaufbau jener Brücke.[7] Seit Januar 2012 befindet sich in der ehemaligen Pumpstation eine Ferienwohnung.
Anlagen
Ensemble
Die Bahnhofsanlage Müncheberg, „bestehend aus Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz, Inselbahnsteig mit Unterführung, nordöstliches Stellwerk, zwei Bahnarbeiterhäusern (mit Nebengebäuden) Eisenbahnweg 2/2a, 3/3a und Dahmsdorfer Straße 10/10a, 11/11a und 12 sowie Werkstattgebäude (Schmiede) Signalbrücke und Wasserkran“, steht unter Denkmalschutz. Ebenfalls in der Denkmalliste erwähnt sind Bahnhofsvorplatz und Pflasterung.[8]
Empfangsgebäude
Das Bahnhofsgebäude ist ein 1867 gebautes, um 1910 erweiterter Bau aus gelben Ziegeln mit Walmdach. Es besteht aus drei drei- bzw. zweigeschossigen Teilen mit vier, fünf bzw. acht Achsen.[8]
Bahnsteige und Gleise
Einst verfügte der Bahnhof Müncheberg (Mark) über insgesamt sieben Gleise, davon drei Bahnsteiggleise. Die restlichen Gleise dienten der Güterabfertigung. Die Bahnsteiggleise hatten eine Länge von 1040 m und 940 m. Die Bahnsteige dort waren 350 m und 280 m lang.
Die Länge der Gleise des Güterbahnhofs betrugen 610 m, 540 m und 460 m.
Die Gleise, an denen die Züge des Buckower Kleinbahn hielten, waren je 145 m lang. Ein Bahnsteig am südlicheren Gleis hatte eine Länge von 110 m. Das andere Gleis dort besaß keinen Bahnsteig.
Der einzige heute noch genutzte Bahnsteig ist etwa 140 m lang und 55 cm hoch.[9] Zudem gibt es noch nördlich des Bahnsteiggleises ein Durchfahrtsgleis. Das Bahnsteiggleis direkt am Empfangsgebäude wird nicht mehr genutzt.
Anlagen zur Güterabfertigung
Zu den Anlagen, die zur Güterabfertigung dienten, gehörten ein Güterschuppen, eine Gleiswaage und eine 600 m lange Ladestraße.
Weitere Anlagen
Das nordöstliche Stellwerk entstand um 1910 und ist ein zweigeschossiger Bau aus Bruchstein mit Walmdach. Das Obergeschoss ist verbrettert.[8]
Zudem gehörten zum Bahnhof noch eine Signalbrücke, eine Pumpstation, ein Wasserturm und ein Schrankenposten zur Bedienung der Schrankenanlagen an den Bahnübergängen. Von den Bahnsteigen der Ostbahn führt eine Fußgängerunterführung noch heute zu den Gleisen der Buckower Kleinbahn. An den beiden Enden der Betriebsstelle befinden sich zwei Bahnübergänge.
Personenverkehr
Regionalverkehr
Der Bahnhof Müncheberg (Mark) wird durch die Regionalbahn RB 26, die die Niederbarnimer Eisenbahn betreibt und zwischen Berlin Ostkreuz und Kostrzyn nad Odrą (Küstrin) verkehrt, jede Stunde bedient. Seit dem 20. März 2016 gibt es einzelne Züge, die von Kostrzyn über Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe) weiter nach Krzyż (Kreuz an der Ostbahn) verkehren.
Zudem bedienen noch einige regionale Buslinien den Bahnhof.
Linie | Verlauf | Betreiber |
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RB 26 | Berlin Ostkreuz – Berlin-Lichtenberg – Berlin-Mahlsdorf – Strausberg – Müncheberg (Mark) – Seelow-Gusow – Werbig – Küstrin-Kietz – Kostrzyn (– Gorzów Wielkopolski – Krzyż Wielkopolski) | Niederbarnimer Eisenbahn |
Museumsbetrieb
Nachdem der planmäßige Linienverkehr auf der Buckower Kleinbahn 1998 endgültig eingestellt worden war, verkehren auf der Strecke nur noch an Wochenenden und Feiertagen Züge als Museumsbahn, die siebenmal täglich von Müncheberg über Waldsieversdorf nach Buckow fahren.[10][11]
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09180901 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Stationsübersicht auf preussische-ostbahn.de
- Plan der ehemaligen Gleisanlagen auf preussische-ostbahn.de
- Fotogalerie mit Fakten zum Bahnhof auf berliner-bahnen.de
- Gleise in Serviceeinrichtungen (BMB), DB Netz AG (PDF)
Einzelnachweise
- Michael Dittrich: Abkürzungsverzeichnis. In: michaeldittrich.de. Abgerufen am 1. Januar 2015.
- Michael Dittrich: IBNR-Verzeichnis. In: michaeldittrich.de. Abgerufen am 1. Januar 2015.
- Stationspreisliste. In: deutschebahn.com. 2015, archiviert vom Original am 22. Februar 2015; abgerufen am 11. August 2015.
- Abfrage der Kursbuchstrecke 209.26 bei der Deutschen Bahn.
- Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Märkisch-Oderland (PDF) Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
- Umbau Bahnhof Müncheberg geht voran. In: ostbahn.eu. Abgerufen am 8. Januar 2015.
- Das Denkmal Signalbrücke Müncheberg wird weiter vervollständigt. In: buckower-kleinbahn.de. 20. Juni 2014, abgerufen am 8. Januar 2015.
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09180901 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Bahnsteiginformationen Müncheberg (Mark). In: deutschebahn.com. Archiviert vom Original am 9. Januar 2015; abgerufen am 8. Januar 2015.
- Fahrplan der Buckower Kleinbahn. In: bkb-info.de. Abgerufen am 8. Januar 2015.
- Andreas Ermer: 50 Jahre elektrische Regelspurbahn Müncheberg-Buckow (Märkische Schweiz). In: Modelleisenbahner. Heft 4, Bad Waldsee 1980, ISSN 0026-7422, S. 103 ff.