Bahnhof Heilbronn-Böckingen
Der Bahnhof Heilbronn-Böckingen wurde am 19. Oktober 1901 als Haltepunkt Böckingen eröffnet, ist im klassizistischen Stil erbaut und ergänzte den schon ab 1894 errichteten Heilbronner Güterbahnhof.
Heilbronn-Böckingen | |
---|---|
Das frühere Empfangsgebäude | |
Daten | |
Abkürzung | TBC |
Eröffnung | 1901 |
Auflassung | 25. September 1971 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Heilbronn |
Ort/Ortsteil | Böckingen |
Land | Baden-Württemberg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 7′ 47″ N, 9° 11′ 38″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Baden-Württemberg |
Geschichte
Obwohl die Gleise der Nordbahn über Böckinger Gebiet gingen, erhielt Böckingen zunächst keine eigene Station. Der Grund dafür lag darin, dass der Ort nicht den finanziellen Beitrag dafür beisteuern konnte, den aber der Bauherr nun forderte. Die Böckinger Bürger mussten daher vorläufig den Heilbronner Hauptbahnhof benutzen.
Seit 1895 wurden seitens der Böckinger Bürgerschaft und des Böckinger Gemeinderats Petitionen nach Stuttgart eingereicht, in denen die Notwendigkeit einer eigenen Böckinger Station formuliert worden war. In einem Bericht seitens der Handels- und Gewerbekammer Württemberg von 1899 ist zu lesen, dass von der Heilbronner Kammer im Interesse der Arbeiter und zur Hebung des Nahverkehrs die Errichtung einer Personenhaltestelle in Böckingen empfohlen wird.[1]
Schließlich wurde in Böckingen doch noch eine Zugangsstelle eingerichtet, die Gemeinde leistete dazu einen finanziellen Beitrag von 13.000 Mark. Der Haltepunkt wurde östlich von der Hauptstrecke auf dem verbreiterten Damm des Oberen Böckinger Sees seeseitig gebaut und am 19. Oktober 1901 eingeweiht.[2] Die Station hatte keinerlei betriebsleitenden Aufgaben wie Weichenstellung und Signalgabe. Fahrkartenverkauf, Gepäckannahme und -ausgabe, später auch Post- und Telegraphenamt wurden als Dienstleistung angeboten.
Bei mehreren Luftangriffen auf Heilbronn wurden die Böckinger Anlagen häufiges Angriffsziel.
Am 25. September 1971 wurde der Personenverkehr am Haltepunkt Böckingen mangels Rentabilität eingestellt.
Gegenwart
Im ehemaligen Empfangsgebäude befindet sich seit den 1970er Jahren die H0-Modelleisenbahnanlage des „Eisenbahnclub Heilbronn e. V.“[3]; ein Nebengebäude wird momentan als Gaststätte genutzt.
Im Jahre 2000 konnte das Süddeutsche Eisenbahnmuseum Heilbronn einen Teil der Anlagen des Böckinger Bahnbetriebswerks übernehmen.
Literatur
- Böckingen am See. Ein Heilbronner Stadtteil – gestern und heute. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1998, ISBN 3-928990-65-9 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. 37)
- Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn mit Böckingen, Neckargartach, Sontheim. Die alte Stadt in Wort und Bild. Bd. 1: Fotos von 1860 bis 1944., Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1966
- Helmut Schmolz, Hubert Weckbach (Hrsg.): Heilbronn mit Böckingen, Neckargartach, Sontheim. Die alte Stadt in Wort und Bild. Band 1: Fotos von 1860–1944 (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Bd. 14, ZDB-ID 504306-2). 3. Auflage. Anton H. Konrad, Weißenhorn 1966.
- Eugen Knupfer (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt Heilbronn. Kohlhammer, Stuttgart 1904 (Württembergische Geschichtsquellen. N. F. 5)
- Beschreibung des Oberamts Heilbronn. Kohlhammer, Stuttgart 1901/1903
Einzelnachweise
- Schrenk, Seite 558: „Das Wirtschaftsleben – Die Eisenbahn“.
- Beschreibung des Oberamts von 1903, Seite 234
- http://www.eisenbahnclub-heilbronn.de/ueber_uns.htm