Bahnhof Grävenwiesbach
Der Bahnhof Grävenwiesbach in der hessischen Gemeinde Grävenwiesbach, am Rande des Hochtaunuskreises befindet sich am südlichen Ortsrand der Kernstadt. Früher war der Bahnhof Knotenpunkt für die Züge der Weiltalbahn nach Weilburg über Weilmünster, der Taunusbahn nach Bad Homburg vor der Höhe und der Solmsbachtalbahn nach Wetzlar.
Grävenwiesbach | |
---|---|
Empfangsgebäude und Bahnsteiggleise | |
Daten | |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 3 |
Abkürzung | FGR |
IBNR | 8000132 |
Eröffnung | 1. Juni 1909 |
Architektonische Daten | |
Architekt | Eduard Goepfert |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Grävenwiesbach |
Land | Hessen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 22′ 56″ N, 8° 27′ 30″ O |
Höhe (SO) | 326,5 m ü. NHN |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Hessen |
Geschichte
Der Grävenwiesbacher Bahnhof wurde am 1. Juni 1909 mit Eröffnung der Verlängerung der Usinger Bahn von Usingen nach Weilmünster mit Anschluss an die Weiltalbahn eröffnet. Aufgrund des Streckenprofils musste ein Kopfbahnhof eingerichtet werden.
Die Preußischen Staatsbahnen begannen mit der Planung einer Zweigstrecke durch das Solmstal nach Wetzlar. Die Solmsbachtalbahn konnte zwischen Grävenwiesbach und Albshausen (an der Lahntalbahn) allerdings erst am 1. November 1912 eröffnet werden, weil vorher noch mehrere Ingenieurbauten zu errichten waren. Dadurch wurde Grävenwiesbach zum Trennungsbahnhof und die Strecke nach Weilmünster Teil der Weiltalbahn.
Am 27. September 1969 erfolgte aufgrund von zu geringem Fahrgastaufkommen die Einstellung von Personen- und Güterverkehr auf der Weiltalbahn. Bis in die 1980er Jahre lag noch ein ca. 100 m langer Rest des ehemaligen Streckengleises nach Weilburg, welcher als Ausziehgleis diente.
Auf der Solmsbachtalbahn endete der Personenverkehr am 31. Mai 1985 und der Güterverkehr am 28. Mai 1988.
Am 15. November 1999 wurde der Abschnitt Grävenwiesbach–Brandoberndorf der Solmsbachtalbahn für den Personenverkehr reaktiviert und der Abschnitt Teil der Taunusbahn.
Bahnhofsempfangsgebäude und Güterhalle
Das Bahnhofsempfangsgebäude wurde von 1909 bis 1912 nach Entwürfen von Eduard Goepfert erbaut. Es steht genauso wie die angebaute Güterhalle unter Denkmalschutz. Das Bahnhofsempfangsgebäude ist im Sil eines form- und materialvielfältigen Landhauses gehalten. Das Gebäude weist Sichtfachwerk auf und ist mit Schiefer gedeckt.
Verkehr
Bahn
Der Bahnhof Grävenwiesbach liegt im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV). Der Verkehr wird durch die HLB Basis AG betrieben.
Der Grävenwiesbacher Bahnhof hat drei Bahnsteiggleise. Auf allen drei Gleisen fahren Züge der Taunusbahn (RMV-Bahnlinie 15) nach Brandoberndorf beziehungsweise nach Bad Homburg vor der Höhe über Usingen, Neu-Anspach, Wehrheim und Friedrichsdorf.
Die Taunusbahn verkehrt werktags halbstündlich von Grävenwiesbach nach Bad Homburg vor der Höhe; zusätzlich werden montags bis freitags morgens und nachmittags in den Hauptverkehrszeiten zusätzliche Zugpaare eingesetzt, die von/nach Frankfurt (Main) Hauptbahnhof verkehren und aus betrieblichen Gründen überwiegend als RMV-Linie 12 von/nach Königstein fahren. Am Samstag besteht – abgesehen von einer Pause am Vormittag – ebenfalls ein Halbstundentakt zwischen Grävenwiesbach und Bad Homburg bis etwa 16 Uhr; anschließend und sonntags verkehrt die Taunusbahn auf der gesamten Strecke stündlich. Der Fahrplan ist so konzipiert, dass bei den Zügen, welche in Bad Homburg enden, immer ein Anschluss an die S-Bahn-Linie S5 von/nach Frankfurt besteht.
← |
Linien | → | ||
---|---|---|---|---|
Hundstadt | RB 15 Taunusbahn |
Hasselborn |
Bus
Am Grävenwiesbacher Bahnhof fahren die Regionalbuslinien 59, 68, 81 und X89 ab. Die Buslinie X89 verkehrt als Ersatz für die Weiltalbahn zum Lahntal. Eine Spätfahrt der Buslinie 59, welche von Grävenwiesbach nach Friedrichsdorf fährt, wo Anschluss an die S5 nach Frankfurt besteht, ergänzt den Schienenverkehr. Die Buslinie 50 Richtung Bad Homburg existiert nicht mehr. Die ehemalige Buslinie 285 wurde durch die X89 ersetzt
Ehemalige Planung
Als 1999 die Teilstrecke Grävenwiesbach–Brandoberndorf der Solmsbachtalbahn für den Personenverkehr reaktiviert wurde, wurde auch über eine Reaktivierung der Teilstrecke Grävenwiesbach–Weilmünster der Weiltalbahn diskutiert. Die Pläne wurden aber nicht konkret weiterverfolgt und später verworfen.
Literatur
- Eva Rowedder: Hochtaunuskreis. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen). Konrad Theiss Verlag, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-8062-2905-9, S. 172–173.
- Andreas Christopher, Walter Söhnlein: Erfolgsgeschichte Taunusbahn: Von der Weiltalbahn, Homburg-Usinger Bahn und Solmsbachtalbahn zur Erfolgsgeschichte Taunusbahn. ArGe Drehscheibe e.V., Köln 2013, ISBN 978-3-929082-31-9.
- Heimat- und Geschichtsvereins Grävenwiesbach e.V.: Unsere Bahn: Die Eisenbahn rund um den Betriebsmittelpunkt Grävenwiesbach. Grävenwiesbach 2019.
Weblinks
- Fotos auf der Seite roter-brummer.de
- Gleisplan des Bahnhofs 1984
- Grävenwiesbach auf der Seite weiltalbahn.de
Einzelnachweise
- Abfrage der Kursbuchstrecke 637 bei der Deutschen Bahn.