Bahnhof Albsheim (Eis)
Der Bahnhof Albsheim (Eis) ist der derzeit einzige Haltepunkt des rheinland-pfälzischen Ortes Albsheim an der Eis und der einzige Personenhalt der Ortsgemeinde Obrigheim (Pfalz). Er gehört der Bahnhofskategorie 6 der Deutschen Bahn AG (DB) an und verfügt über ein Bahnsteiggleis. Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) und gehört zur Tarifzone 52.[3] Seine Anschrift lautet Bahnhofstraße 30.[4]
Albsbeim (Eis) | |
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Ehemaliges Empfangsgebäude des Bahnhof Albsheim 2015 | |
Daten | |
Betriebsstellenart | Haltepunkt |
Bahnsteiggleise | 1 |
Abkürzung | RAM[1] |
IBNR | 8070096[2] |
Preisklasse | 7 |
Eröffnung | 20. März 1873 |
Architektonische Daten | |
Baustil | Spätklassizismus |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Obrigheim |
Ort/Ortsteil | Albsheim an der Eis |
Land | Rheinland-Pfalz |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 34′ 50″ N, 8° 10′ 46″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz |
Er wurde am 20. Juli 1873 mit Vollendung der Pfälzischen Nordbahn Neustadt–Monsheim eröffnet. Inzwischen ist er nur noch ein Haltepunkt. Sein Empfangsgebäude steht zudem unter Denkmalschutz.[5]
Lage
Der Halt befindet sich am westlichen Ortsrand von Albsheim. Wenige hundert Meter weiter südlich trennt sich die im Personenverkehr nicht mehr bediente und teilweise inzwischen abgebaute Bahnstrecke Worms–Grünstadt, an der ebenfalls ein Haltepunkt vor Ort existierte.
Geschichte
Die 1865 eröffnete Strecke von Neustadt nach Dürkheim sollte ursprünglich bis Frankenthal durchgebunden werden. Später wurden die Planungen so abgeändert, dass sie über Grünstadt und Albsheim bis nach Monsheim verlängert werden sollte. Bedingt durch das hügelige Terrain gestaltete sich der Streckenbau sehr aufwändig. Am 20. März 1873 wurde der Bahnhof als einer von drei Zwischenhalten des nördlichen Abschnitts Monsheim–Grünstadt eröffnet; der Lückenschluss zwischen Dürkheim und Grünstadt fand am 20. Juli statt. Bis 1910 trug der Bahnhof die Bezeichnung „Albsheim a. d. Eis“, dann „Albsheim a Eis“.[6]
Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt der Bahnhof, wie alle in der Pfalz, Bahnsteigsperren.[7][8] Während dieser Zeit wurde der Bahnhof von der Betriebs- und Bauinspektion Neustadt verwaltet und gehörte zum Zuständigkeitsbereich der Bahnmeisterei Grünstadt.[9] 1922 erfolgte die Eingliederung des Bahnhofs in die neu gegründete Reichsbahndirektion Ludwigshafen. Ein Jahr später wurden die am Bahnhof beschäftigten Eisenbahner im Zuge des von Frankreich durchgeführten, bis 1924 dauernden Regiebetriebs ausgewiesen. Danach kehrten sie zurück.[10] Im Zuge der Auflösung der Ludwigshafener Direktion wechselte er zum 1. April 1937 in den Zuständigkeitsbereich der Direktion Mainz; zu dieser Zeit unterstand er dem Betriebsamt (RBA) Neustadt.[11][12]
Die Deutsche Bundesbahn (DB), die ab 1949 für den Bahnbetrieb zuständig war, gliederte den Bahnhof in die Bundesbahndirektion Mainz ein, der sie sämtliche Bahnlinien innerhalb des neu geschaffenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz zuteilte. Im Zuge der schrittweisen Auflösung der Mainzer Direktion Anfang der 1970er Jahre war mit Wirkung des 1. Juni 1971 ihr Pendant in Karlsruhe für den Bahnhof zuständig.[13][14] Zur selben Zeit wurden die Bahnsteigsperren aufgehoben.[15] Einhergehend mit der Aufgabe des Güterverkehrs wurde der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgebaut. Der Personenverkehr zwischen Grünstadt und Monsheim endete am 2. Juni 1984.[16] Am 28. Mai 1995 wurde er jedoch reaktiviert. Seither ist der Bahnhof Bestandteil des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN).[17] Von April bis Mai 2004 wurde der Haltepunkt modernisiert und dabei unter anderem der Bahnsteig angehoben.[18]
Empfangsgebäude
Beim denkmalgeschützten Empfangsgebäude handelt es sich um einen spätklassizistischen Typenbau aus den Jahren 1872 und 1873 mit angeschobenem Güterschuppen.[5] Für diesen gibt es keine Bedeutung mehr.
Verkehr
Personenverkehr
Nach der durchgehenden Eröffnung der Bahnstrecke im Jahr 1873 fuhren die Personenzüge in mehreren Jahrzehnten oft über Monsheim hinaus bis Marnheim an der Bahnstrecke Langmeil–Monsheim.[19][20] Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor der Bahnhof wie der gesamte Streckenabschnitt bedingt durch eine Verlagerung der Verkehrsströme in Richtung Ludwigshafen/Frankenthal an Bedeutung. Seit der Reaktivierung im Jahr 1995 wird der Bahnhof stündlich von Regionalbahnen der Relation Monsheim–Grünstadt bedient. Der im Sommerhalbjahr unter anderem auch über die Nordbahn verkehrende Ausflugszug „Elsass-Express“ legt lediglich in den beiden benachbarten Bahnhöfen Grünstadt und Bockenheim-Kindenheim einen Halt ein. Durchgehende Züge bis nach Neustadt existieren somit nicht mehr.
Güterverkehr
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Güterzüge der Relation Neustadt–Monsheim eingesetzt.[20] Ab den 1980er Jahren bedienten Übergabezüge den Bahnhof, der zu dieser Zeit keinen eigenständigen Gütertarifpunkt mehr bildete. Seine Bedienung fand vom Bahnhof Grünstadt aus statt, als dessen Satellit er fungierte.[21] Inzwischen ist der Güterverkehr jedoch zum Erliegen gekommen, im Anschluss wurde der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgebaut.
Literatur
- Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen (= Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Band 53). Neuausgabe. pro MESSAGE, Ludwigshafen am Rhein 2005, ISBN 3-934845-26-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- db-netz.de: Übersicht der Betriebsstellen und deren Abkürzungen aus der Richtlinie 100 . (PDF; 720 kB) Archiviert vom Original am 22. Dezember 2014; abgerufen am 10. Dezember 2014.
- michaeldittrich.de: IBNR-Onlinesuche. Abgerufen am 10. Juli 2014.
- vrn.de: Regionales Schienennetz und Wabenplan. (PDF; 1,9 MB) Archiviert vom Original am 27. September 2013; abgerufen am 10. Juli 2014.
- bahnhof.de: Albsheim (Eis). Abgerufen am 8. Februar 2019.
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bad Dürkheim. Mainz 2021, S. 83 (PDF; 5,1 MB).
- Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 12. März 1910, Nr. 10. Bekanntmachung Nr. 187, S. 95f (96).
- Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 265.
- Heinz Sturm: Geschichte der Maxbahn 1855–1945. In: Modell- und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e. V. (Hrsg.): 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt/Weinstr.–Landau/Pfalz. 1980, S. 75.
- Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 267.
- Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1982, S. 38 f.
- bahnstatistik.de: Königlich Bayerische Eisenbahndirektion Ludwigshafen a. Rhein – Zeittafel: Errichtungen – Bezeichnungen – Auflösungen. Abgerufen am 13. Dezember 2013.
- Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 13.
- Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 28.
- bahnstatistik.de: Eisenbahndirektion Mainz – Zeittafel: Errichtungen – Bezeichnungen – Auflösungen. Abgerufen am 14. Juli 2014.
- queichtalbahn.npage.de/: Zeitchronik von 1947 bis 1994. Abgerufen am 15. September 2015.
- Wolfgang Fiegenbaum, Wolfgang Klee: Abschied von der Schiene. Stillgelegte Bahnstrecken von 1980 bis 1990. 1997, S. 216.
- vrn.de: hinundweg - Das Kundenmagazin des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar. (PDF) Archiviert vom Original am 29. Mai 2012; abgerufen am 26. September 2014.
- mip-nw.de: Projekt: Hp Albsheim. Abgerufen am 10. Juli 2014.
- Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 265.
- Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1982, S. 141.
- Michael Heilmann, Werner Schreiner: 150 Jahre Maximiliansbahn Neustadt-Straßburg. 2005, S. 103.