Băno Axionov
Băno Axionov (* 2. April 1946 in Minsk als Beno Maxowitsch Aksjonow, russisch Бэно Максович Аксёнов) ist ein russisch-moldauischer Schauspieler, Theaterregisseur und Theaterpädagoge.
Familie
Axionov wurde als Sohn von Max Fishman, einem moldauischen Komponisten und Dozenten an der Staatlichen G. Musicescu-Kunsthochschule in Kischinau, und Lydia Axionov, einer Musikprofessorin an der Hochschule für Musik, Theater und bildende Künste, geboren. Er ging in Kischinau zur Schule und war in seiner Jugend moldauischer Meister im 200- und 400-Meter-Hürdenlauf. Er ist verheiratet mit Svetlana Dmitrenco (* 1951), habilitierte Doktorin der Soziologie, Tochter des Matus Livshits, Doktor für Kunst, und der Lydia Zhabitskaja, Doktor der Psychologie. Er hat einen Sohn aus erster Ehe, Vladislav Axionov (* 1976), Doktor der historischen Wissenschaften an der Staatlichen Universität für Radiotechnik, Elektronik und Automation Moskau. Sein Bruder ist Artur Axionov, Pianist und Professor am Gnessin-Institut Moskau und Levine School of Music Washington, D.C.
Schauspielkarriere
Von 1965 bis 1969 absolvierte Axionov ein Studium der Schauspielkunst an der Staatlichen G. Musicescu-Kunsthochschule der Stadt Kischinau und am Institut für Theater, Musik und Filmkunst in Leningrad unter N. S. Aronezkaja. Danach war er von 1969 bis 1973 Schauspieler und Regieassistent am Tiraspoler Stadttheater. Anschließend studierte er im Regielabor unter Leitung von M. O. Knebel in Moskau und war im Moskauer Theater unter Leitung von G. I. Judenitsch tätig. Von 1971 bis 1985 unterrichtete Axionov Schauspielkunst in der G. Musicescu-Kunsthochschule, gleichzeitig arbeitete er im A. P. Tschechow-Theater in Kischinau. Von 1976 bis 1989 war er Moderator der Fernsehsendungen „Ariciul“, „Laden von Ariciul“, „Rate mal!“, „Theater der Minischauspiele“. Seit 2007 lebt er in Karlsruhe.
Auszeichnungen
- 1984 Auszeichnung mit dem Ehrenzeichen „Ausgezeichneter Arbeiter der Kultur“.
- 1990 Verleihung der Fachqualifikation „Schauspieler-Bühnenmeister“.
- 1991 Verleihung des Ehrentitels „Verdienter Künstler der Republik Moldau“.
- 2000 Verleihung der Fachqualifikation „Regisseur des Dramas und Musiktheaters“ des höchsten Grades.
- 2001 Teilnehmer des Obersten Regiekurses bei der Moskauer Akademie für Weiterbildung von Künstlern (Kunstwerkstatt des Volkskünstlers Russlands, Professor P. O. Chomsky).
- 2001 Regie-Anwärter im Mossowjet-Theater (Moskau).
- 2006 erschien die Monographie „Theater von Băno Axionov“ von Valentina Sclearova in Moldau.
Er ist Laureat der nationalen und internationalen Theaterfestspiele in der Republik Moldau, Russland, der Ukraine und Rumänien.[1]
Arbeit als Schauspieler
Theater
Er spielte ca. 200 Rollen auf der Bühne. Darunter sind folgende zu nennen:
- Rispoloshensky – «Es bleibt ja in der Familie» von Alexander Ostrowsky. Regie Y. Dorontschenco.
- Kirchendiener Gykin – «Hexe» von Anton Pawlowitsch Tschechow. Regie N. Aronezkaja.
- Fadinard – «Ein Florentinerhut» von Eugène Labiche und Mark-Antoine-Amedee Michel. Regie N. Aronezkaja.
- König Dormidont – «Kummer zu fürchten – Glück nicht sehen können» von Samuil Jakowlewitsch Marschak. Regie Y. Dorontschenco.
- Făt-Frumos – Moldauisches Märchen "Făt-Frumos". Theaterstück von N. Aronezkaja. Regie N. Aronezkaja.
- Isaak Mendosa – «Duenja» von Richard Brinsley Sheridan. Regie N. Aronezkaja.
- Obroschenow – «Spassmacher» von Alexander Ostrowski. Regie N. Aronezkaja.
- Păcală – «Făt-Frumos – goldenen Locken». Moldauisches Märchen. Theaterstück von V. Golfeld. Regie A. Guklenkov.
- Jaschka – «Der Kirschgarten» von Anton Pawlowitsch Tschechow. Regie A. Guklenkov.
- Don Diego – «Die fromme Marta» von Tirso de Molina. Regie N. Bezis.
- Lomow – «Der Heiratsantrag» nach Anton Pawlowitsch Tschechow. Regie B. Axionov.
- Misha und Pepi – «Straße drei Nachtigallen, 17» von D. Dobrichanin. Regie N. Aronezkaja.
- Milkin – «Bräutigam and Papa» nach Anton Tschechow. Regie B. Axionov.
- Kirchendiener – «Chirurgie» nach Anton Tschechow. Regie B. Axionov.
- «Hare – Angeber» von Cergei Michalkow. Regie A Umrihin.
- Prince – «Aschenputtel» von Jewgeni Schwartz. Regie N. Bezis.
- Yasha – «Bumbarash» nach Arkadi Gaidar. Regie I. Todorov.
- First Minister der Lüge und Bosheit – «Das Märchen vom dem bösen Lügner und vier Draufgänger» von Yu. Prodanov und B. Breev. Regie N. Bezis.
- Schota – «Gefolge » von Michail Roshchin. Regie N. Bezis.
- Eremejew «Im vorigen Sommer in Tschulimsk» von A. Wampilow. Regie B. Malkin.
- Louie Gassion, Jean Cocteau, Zuschauer, Reporter, Bettler, Nachbar – «Édith Piaf» von V. Legentova. Regie A. Guklenkov.
- Baba-Jaga – «Zwei Ahorne» von Jewgeni Shwarts. Regie N. Bezis.
- Prochor – «Der stille Don» von Michail Scholochow. Regie Y. Tsitsinowski.
- Medwedenko – «Die Möwe» von Anton Pawlowitsch Tschechow. Regie N. Bezis.
- Sušič – «UJEŽ – Union Belgrader Emanzipierter Frauen» von Branislav Nušić. Regie Veniamin Apostol.
- Alain und Moliere – «Die Schule der Frauen» von Moliere. Regie N. Aronezkaja.
- Gestiefelter Kater – «Der gestiefelte Kater» von Charles Perrault. Regie V. Maslennikov.
- Michalenko – «Der glückliche Tag» von Alexander Ostrowski. Regie N. Aronezkaja.
- Ciafă – «Rote Stute mit einer Schelle» von Ion Druţă. Regie Veniamin Apostol.
- Showman, Familienfreund, Mutter, Taxifahrer, Dirigent, Arzt, Polizist, Tänzer – Musical «Familienidylle» Charine und Giovanni. Regie S. Mitin und N. Bezis.
- Hirtenknabe – «Müllhalde» von A. Dudarew. Regie M. Abramov.
- Freund – «Risiko» von Eduardo De Filippo. Regie M. Abramov.
- Menachem Mendel – «Memorial prayer» von Grigori Gorin nach Sholom Aleichem. Regie V. Madan.
- Kleiner Splitter – «Auf hoher See» von Sławomir Mrożek. Regie M. Abramov.
- Rispoloshensky – «Bankrott» von Alexander Ostrowski. Regie M. Abramov.
- Polonij – «Tötung von Gonsago» von N. Jordanow. Regie M. Polyakov.
- Roldan – «Wilde» von Alejandro Casona. Regie A. Barannikov.
- Herea – «Caligula» von Albert Camus. Regie P. Lastivka.
- Tschubukow – «Der Heiratsantrag» nach Anton Pawlowitsch Tschechow Regie B. Axionov.
- Spirace – «Titanic – Waltz» von T.Mushatesku. Regie S. Luca.
- Patlach – «Haltet das Flugzeug an, ich steig aus » nach Efraim Sewela. Regie B. Axionov u. a. m.
Film
Er spielte 19 Rollen in russischen und moldauischen Spielfilmen. Darunter:
- Bill – «Robin Hood». Regie A. Pecherina.
- Berichterstatter – «Da kommt der Tag». Regie M. Izrailev.
- Arbeiter – «Hallo, ich bin gekommen». Regie M. Badikyanu.
- Schwindler – «Mark Twain gegen…». Regie M. Grigoriev.
- Grejenaru – «Eine Reise nach Kalifornien». Regie I. Talpa.
- Tatar – «Nachtasyl» nach Maxim Gorki, 6 Folgen. Regie V. Zapesch.
- Pawlik – «Rückkehr von Titanic», 2 Folgen. Regie I. Talpa.
- Elektriker – «Anthologie von Witzen». Regie Y. Muzyka.
- Alter Mann – «Wer ist der Nächste?». Regie B. Axionov u. a. m.
Arbeit als Regisseur
Axionov inszenierte etwa 60 Theaterstücke, darunter:
- «König Maciuś der Erste» nach Janusz Korczak (Theaterstück von B. Axionov) in der Staatlichen G. Musicescu-Kunsthochschule der Stadt Kischinau.
- «Zeit der Schuldlosen» von Siegfried Lenz in der Staatlichen G. Musicescu-Kunsthochschule der Stadt Kischinau.
- «Luisa Miller». Szenen aus dem Drama nach Friedrich Schiller «Kabale und Liebe» in der Staatlichen G. Musicescu-Kunsthochschule der Stadt Kischinau.
- «Seiten aus Egmont» (Egmont) nach Johann Wolfgang von Goethe und Ludwig van Beethoven in der Staatlichen G. Musicescu-Kunsthochschule der Stadt Kischinau.
- «Neun Augenblicke» nach Anton Pawlowitsch Tschechow. Theaterstück von B. Axionov im Staatlichen Russischen dramatischen A. P. Tschechow-Theater der Stadt Kischinau.
- «Das Angenehme dieser Welt hab’ ich genossen…» nach Friedrich Hölderlin. Theaterstück von B. Axionov im Theater des Schauspielhauses beim Moldauischen Theaterverband.
- «Weep, meine Geige, Weep» nach Alexander Arkadjewitsch Galitsch, Jewgeni Alexandrowitsch Jewtuschenko, M. Teifi, L. Wasserman. Theaterstück von S. Bengelsdorf, A. Slotnik und B. Axionov im Theater des Schauspielhauses beim Moldauischen Theaterverband.
- «Bloß ein Herz» nach Marina Zwetajewa. Theaterstück von N. Kamenewa und B. Axionov im Theater des Schauspielhauses beim Moldauischen Theaterverband.
- «Buch der Lieder» nach Heinrich Heine. Theaterstück von B. Axionov in der Staatlichen G. Musicescu-Kunsthochschule der Stadt Kischinau.
- «Ich bemühte mich, nur die Ehre zu bewahren, und verlor die Reputation» nach Sasha Cherny, Michail Grobman, Ephraim Kishon und Igor Guberman. Theaterstück von A. Slotnik und B. Axionov im Theater des Schauspielhauses beim Moldauischen Theaterverband.
- «Leben und Lieder» nach Rainer Maria Rilke. Theaterstück von B. Axionov im Theater des Schauspielhauses beim Moldauischen Theaterverband.
- «Ich kann es nicht vergessen» nach Jizchak Katzenelson, Elie Wiesel, Hannah Szenes. Theaterstück von A. Slotnik und B. Axionov im Theater des Schauspielhauses beim Moldauischen Theaterverband.
- «Abenteuer im Königreich der Musik». Musikalisches Märchen von I. Martynyuk in der Moldauischen staatlichen Philharmonie.
- «Wort und Musik» nach den Werken jüdischer Literatur und Musik. Autor S. Bengelsdorf. In der Orgelhalle der Stadt Kischinau.
- «Die Räuber». Szenen aus Drama nach Friedrich Schiller in der Staatlichen G. Musicescu-Kunsthochschule der Stadt Kischinau.
- «Damen und Herren» nach Anton Pawlowitsch Tschechow. Theaterstück von B. Axionov im Staatlichen Russischen dramatischen A. P. Tschechow-Theater der Stadt Kischinau.
- «Bitte das Flugzeug anhalten – ich steige aus» nach Efraim Sevela. Theaterstück von B. Axionov im Staatlichen Russischen dramatischen A. P. Tschechow-Theater der Stadt Kischinau.
- «Selbstmörder» von Nikolai Robertowitsch Erdman im Staatlichen Russischen dramatischen A. P. Tschechow-Theater der Stadt Kischinau.
- «Liebe und Hass» («Angelo – Tyrann von Padua») von Victor Hugo im Staatlichen Russischen dramatischen A. P. Tschechow-Theater der Stadt Kischinau.
- «Das Märchen vom Zaren Saltan» nach Alexander Sergejewitsch Puschkin. Theaterstück von B. Axionov im Staatlichen Russischen dramatischen A. P. Tschechow-Theater der Stadt Kischinau.
- «Dem Herzen darf man nicht befehlen» («Die Mitschuldigen») nach Johann Wolfgang von Goethe im Staatlichen Russischen dramatischen A. P. Tschechow-Theater der Stadt Kischinau.
- «Geheimnis der Mutter Holunder», ein Musical nach Hans Christian Andersen. Libretto von B. Axionov, Musik von E. Fischtik im Staatlichen Russischen dramatischen A. P. Tschechow-Theater der Stadt Kischinau.
- «Ich liebe dich sehr, Mutti!» von N. Ptuschkina im Staatlichen Russischen dramatischen A. P. Tschechow-Theater der Stadt Kischinau.
- «Das Familienleben mit einem Fremden, oder Namenstag Krücken» von S. Loboserow im Staatlichen Russischen dramatischen A. P. Tschechow-Theater der Stadt Kischinau.
- «Der gestiefelte Kater» nach Charles Perrault. Theaterstück von B. Axionov im Moldauischen Republikanischen Luceafărul-Theater der Stadt Kischinau.
- «Tausend und eine Leidenschaft oder Anleitung für heiratswillige» nach Anton Pawlowitsch Tschechow. Theaterstück von B. Axionov im Unitheater Karlsruhe.
- «Tagebuch eines Wahnsinnigen» («Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen») nach Nikolai Gogol und Anton Pawlowitsch Tschechow, sowie den Gedichten von Heinrich Heine, Alexander Sergejewitsch Puschkin, Friedrich Hölderlin, Rainer Maria Rilke, August von Platen-Hallermünde, Charles Baudelaire. Theaterstück von B. Axionov im Badischen Staatstheater Karlsruhe.
- «Die Beichte oder Olga, Eugenia, Soja, Varia…» nach Anton Pawlowitsch Tschechow. Theaterstück von B. Axionov im Kellertheater des FTSK Germersheim.
- «Die Aprikosenblüte oder das nicht geopferte Lamm» nach Andrei Strämbeanu. Theaterstück von B. Axionov in der Theatergruppe der Evangelischen Gemeinde.
- «Liebe schafft leiden» nach Wladimir Sollogub. Theaterstück von B. Axionov im Kellertheater des FTSK Germersheim.
- «Die fremde Frau und der Ehemann unter dem Bett» nach Fjodor Michailowitsch Dostojewski. Theaterstück von B. Axionov im Staatlichen Russischen dramatischen A. P. Tschechow-Theater der Stadt Kischinau u. a. m.
Verfilmungen
«Wer ist der Nächste?» (Who is next?) – (Kurzfilm). Die Handlung basiert auf der Erzählung Chirurgie von Anton Tschechow. Regie: Băno Axionov. Ausschnitte aus den Klavierwerken von Alexander Skrjabin, gespielt von Artur Aksenov.
Weblinks
- Băno Axionov in der Internet Movie Database (englisch)