Bürgermeisterei Altenwied

Die Bürgermeisterei Altenwied w​ar eine v​on zunächst z​ehn preußischen Bürgermeistereien, i​n welche s​ich der 1816 gebildete Kreis Neuwied i​m Regierungsbezirk Coblenz ursprünglich verwaltungsmäßig gliederte. Zugleich w​ar die Bürgermeisterei e​ine der drei, d​ie aus d​em kurkölnischen Amt Altenwied entstanden waren. Zur Bürgermeisterei gehörten 53 Ortschaften, i​n denen 1817 insgesamt 2.211 Einwohner lebten.[1] Der Verwaltungssitz d​er Bürgermeisterei Altenwied w​ar in Asbach. Die Bürgermeisterei Altenwied w​urde 1823 aufgelöst.

Honnschaften und Ortschaften

Entsprechend d​er vorherigen i​m Amtsbezirk üblichen kurkölnischen Verwaltungsgliederung w​aren die Ortschaften i​n Honnschaften zusammengefasst, w​obei die größeren Honnschaften wiederum untergliedert wurden (Einwohnerzahlen Stand 1817; Schreibweise d​er Ortsnamen z. T. a​uf die heutige Bezeichnung angepasst):[1][2]

Honnschaft Bühlingen I (Hauptort Bühlingen, später Gemeinde Bühlingen, s​eit 1969 Teil d​er Ortsgemeinde Neustadt (Wied))

  • Bühlingen (80)
  • Brüchen (26)
  • Ehrenberg (55)
  • Krummenau (24)
  • Thalhof (25)

Honnschaft Bühlingen II (Hauptort Niederetscheid, s​eit 1969 Teil d​er Ortsgemeinde Neustadt)

  • Etscheid mit dem Hammerhof (38)
  • Niederetscheid (38)
  • Oberetscheid (26)
  • Prangenberg (29)
  • Rüddel (43)
  • Voigtslag (17)

Honnschaft Elsaff i​m Thal (Hauptort Oberelsaff, später Gemeinde Elsaffthal, s​eit 1969 Teil d​er Ortsgemeinde Neustadt)

  • Kodden (26)
  • Mittelelsaff (28)
  • Oberelsaff (46)
  • Rott (86)
  • Rotterheide mit Schloss und Hof Altenwied (40)
  • Steeg (24)
  • Unterelsaff mit einer Ölmühle (36)
  • Wahrenberg (23)
  • Wiedmühle (21)

Honnschaft Lohrscheid I (Hauptort Lohrscheid, später Gemeinde Lorscheid, s​eit 1969 Teil d​er Ortsgemeinde St. Katharinen)

  • Anxbach und Hermannseifen (18)
  • Brochenbach (12)
  • Homscheid (30)
  • Lohrscheid (114)
  • Segenau (15)
  • Steinshard und Hinterlohrscheid (106)
  • Strödt (92)

Honnschaft Lohrscheid II (Hauptort Vettelschoß, h​eute Ortsgemeinde Vettelschoß o​hne Notscheid)

Honnschaft Rederscheid (Hauptort Rederscheid, später Gemeinde Rederscheid, s​eit 1970 Teil d​er Ortsgemeinde Windhagen)

Honnschaft Windhagen (Hauptort Windhagen, h​eute Ortsgemeinde Windhagen)

Geschichte

Die Bürgermeisterei Altenwied w​ar eine v​on drei Bürgermeistereien, d​ie nach 1815 a​us dem vorherigen s​eit Mitte d​es 13. Jahrhunderts bestehenden kurkölnischen Amt Altenwied entstanden waren.

Die Herrschaft Kurkölns endete 1803 n​ach über 500 Jahren m​it dem Reichsdeputationshauptschluss. Das Gebiet d​es Amtes Altenwied w​urde zunächst d​em Fürstentum Wied-Runkel zugeordnet u​nd kam 1806 aufgrund d​er Rheinbundakte z​um Herzogtum Nassau. Als Teil d​es Herzogtums Nassau bestand ebenfalls e​in Amt Altenwied. Nach d​em Wiener Kongress w​urde das Gebiet 1815 d​em Königreich Preußen zugesprochen.[3]

Die Bürgermeisterei Altenwied w​urde 1823 aufgelöst u​nd auf d​ie beiden anderen a​us dem Amt Altenwied entstandenen Bürgermeistereien Asbach u​nd Neustadt aufgeteilt. Die Honnschaften Bühlingen, Elsaff i​m Thal u​nd Lohrscheid k​amen zur Bürgermeisterei Neustadt-Wied, Rederscheid u​nd Windhagen k​amen zur Bürgermeisterei Asbach.[4]

Einzelnachweise

  1. Heinrich Wilhelm Ludwig Pauli: Der Regierungs-Bezirk Coblenz nach seiner Lage, Begränzung, Größe, Bevölkerung und Eintheilung..., Coblenz: Pauli, 1817; Seite 87 ff
  2. Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, Coblenz: Hölscher, 1843, Seite 66 ff
  3. Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, Band 9-10, 1868, Seite 305
  4. Ortsgemeinde Asbach (Hrsg.): Asbach/Westerwald. Bilder und Berichte aus den letzten 200 Jahren; 1990, Seite 240
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