Birkenseifen
Birkenseifen ist eine Wüstung auf dem Gebiet der Ortsgemeinde Windhagen im rheinland-pfälzischen Landkreis Neuwied.
Der Wohnplatz lag im Südosten der Gemarkung von Windhagen nahe der Grenze zur damaligen Gemeinde Elsaffthal (heute Ortsgemeinde Neustadt (Wied)). Zu den nächstgelegenen Ortschaften gehörten nordwestlich und oberhalb Birken (Gemeinde Windhagen) sowie südöstlich und unterhalb Dinkelbach (Gemeinde Elsaffthal).
Urkundlich in Erscheinung trat das Gehöft 1660 unter dem Namen Birkersseifen bei einer Inventur im kurkölnischen Amt Altenwied, als hier ein Haus gezählt wurde.[1] Der Name beschreibt die Lage des Hofes in oder an einem Siepen („seifen“), der von Birken bewachsen ist.[2] 1787, 1805 und 1829 wurde er laut Taufbüchern von jeweils einer Familie bewohnt. Bei der Volkszählung im Jahre 1843 verzeichnete Birkenseifen drei Einwohner und umfasste neben zwei Wohn- auch ein Wirtschaftsgebäude.[3] Aus den Taufbüchern der nachfolgenden Jahre geht hervor, dass das Gehöft von mehreren Familien bewohnt war. 1885 zählte Birkenseifen sechs Einwohner in einem Wohngebäude[4], 1905 war es vorübergehend unbewohnt, wurde aber landwirtschaftlich genutzt.
Im Zuge des Baus der damaligen Reichsautobahn zwischen Köln und Frankfurt am Main (heute Bundesautobahn 3), die durch das Windhagener Gemeindegebiet verläuft, wurde das Gehöft Birkenseifen 1937 abgerissen und dadurch zu einer Wüstung.
Literatur
- Anton Stockhausen: Untergegangene Siedlungen und Höfe. In: Windhagen – Ein Heimatbuch, Economica Verlag, Bonn 1994, S. 62.
Einzelnachweise
- August Welker: Inventur im Amt Altenwied anno 1660, in: Heimat-Jahrbuch des Landkreises Neuwied, 1977, S. 101–103.
- Paul Vogt: Die Ortsnamen im Engersgau. In: Wissenschaftliche Beiträge zum XIII. Jahresberichte, Neuwied 1890, S. 15
- Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, Coblenz: Hölscher, 1843, Seite 66
- Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 44/45 (Digitalisat).