Bühl (Simmelsdorf)
Bühl ist einer von 24 Gemeindeteilen von Simmelsdorf in Mittelfranken.[2]
Bühl Gemeinde Simmelsdorf | |
---|---|
Höhe: | 440 m ü. NHN |
Einwohner: | 20 (1. Jan. 2020) [1] |
Postleitzahl: | 91245 |
Vorwahl: | 09155 |
Die Kirche des Simmelsdorfer Gemeindeteils Bühl |
Geografie
Das Pfarrdorf liegt etwa 800 Meter nordnordöstlich des Ortszentrums von Simmelsdorf auf einem Bergsporn (440 m ü. NHN) zwischen dem oberen Schnaittachtal und dem Haunachtal. Es besteht im Wesentlichen aus der Kirche mit Friedhof, einem großen herrschaftlichen Pfarrhaus und einer Wohngemeinschaft (ehemalige Ausflugsgaststätte).
Geschichte
Bühl wurde vermutlich im 8. Jahrhundert als Missionspfarrei des Bistums Eichstätt angelegt. Die erste Erwähnung erfolgte 1237 anlässlich eines Rechtsstreites zwischen dem Oberpfarrer und dem Dompropst von Bamberg.[3]
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde der Ort mit dem Zweiten Gemeindeedikt ein Teil der Landgemeinde Hüttenbach, zu der auch die Einöde Kaltenhof gehörte.[4] Die Gemeinde wurde im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern im Jahr 1972 in die Gemeinde Simmelsdorf eingegliedert.[5] Im Jahr 2016 hatte Bühl 20 Einwohner.
Verkehr
Gemeindestraßen führen nach Hüttenbach, Simmelsdorf und Diepoltsdorf.
Bühl ist Startpunkt für viele Wanderrouten in der Fränkischen Schweiz, zu Fuß in fünf Minuten vom Bahnhof Simmelsdorf aus zu erreichen. Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Barockkirche Mariae Heimsuchung
Die katholische Pfarrkirche in Bühl ist schon von weitem gut erkennbar (nachts beleuchtet). Sie steht auf dem hohen und weit ins Schnaittachtal ragenden Bergsporn unmittelbar oberhalb von Simmelsdorf. Die Gegend war schon um die Jahrtausendwende missioniert, die erste Erwähnung war 1227. Die heutige Bühler Kirche mit befestigtem Bergfriedhof stammt aus dem Jahre 1472. Auch der gotische Chor geht auf diese Zeit zurück, der spitze Turm stammt von 1558. 1714 bis 1755 wurde das Gebäude barockisiert. Johann Michael Doser fertigte die Kanzel und den Barockaltar mit fünf lebensgroßen Figuren, im Mittelpunkt Maria mit Strahlenkranz. Der linke Seitenaltar ist St. Wolfgang, der rechte St. Johannes gewidmet. Erwähnenswert sind die Grabinschriften der Adelsfamilie Lochner von Hüttenbach sowie das Grabmal des Hans Türriegel aus dem Jahre 1551. Der Bischof verlieh Bühl mit umfangreichem Landbesitz als Pfründe an Bamberger Domherren.
Die Kirche und der Pfarrhof sind Baudenkmäler, siehe Liste der Baudenkmäler in Bühl.
Literatur
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
Weblinks
- Bühl auf der Gemeinde-Website
- Bühl im BayernAtlas (abgerufen am 13. Okt. 2017)
- Bühl auf historischer Karte (abgerufen am 13. Okt. 2017)
Einzelnachweise
- Einwohnerzahl von Bühl auf der Website der Gemeinde Simmelsdorf (abgerufen am 16. Okt. 2020)
- Bühl in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online (abgerufen am 13. Okt. 2017)
- Kurzcharakteristik von Bühl auf der Website der Gemeinde Simmelsdorf (abgerufen am 13. Okt. 2017)
- Politische Zusammensetzung der Landgemeinde Hüttenbach (abgerufen am 13. Okt. 2017)
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 718.