Bückeberg (Hagenohsen)
Der Bückeberg ist ein 160 m ü. NN hoher Höhenzug südlich von Hameln, am östlichen Ortsrand des Weserdorfes Hagenohsen der Gemeinde Emmerthal. Er befindet sich am rechten, östlichen Ufer der Weser. Der Kamm und die übrigen Hänge des Bückebergs sind mit Mischwald bestanden. Von dem weiter südlich gelegenen Dorf Latferde führt eine Kreisstraße über den Bückeberg nach Hagenohsen.
Geschichte
In der Zeit des Nationalsozialismus fanden von 1933 bis 1937 am Nordwesthang des Bückebergs auf einer künstlich planierten großen Rasenfläche die jährlichen „Reichserntedankfeste“ statt. Sie gehörten mit bis zu einer Million Teilnehmern zu den größten Massenveranstaltungen der Nationalsozialisten. Dabei hielt Adolf Hitler Propagandareden. Das frühere Gelände der Reichserntedankfeste ist weitgehend erhalten geblieben. Die Reste der Besucher- und Rednertribünen wurden nach 1945 jedoch bepflanzt und so verdeckt. Jeder Hinweis auf die nationalsozialistische Nutzung fehlte.
Im Jahr 2002 wies die Gemeinde Emmerthal das Gelände als Wohngebiet aus und plante, es bebauen zu lassen. Seit 2011 steht das Areal unter Denkmalschutz. Seit 2016 gibt es Planungen für eine Dokumentations- und Lernstätte auf dem ehemaligen Veranstaltungsplatz als „historisch-topografisches Informationssystem“. Darüber wird anhaltend diskutiert. Der Kreistag Hameln-Bad Pyrmont beschloss 2017, eine Lern- und Dokumentationsstätte zur Benutzung des Geländes in der NS-Zeit einzurichten. Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und die Bundesregierung unterstützen das Projekt konzeptionell und finanziell. Eine Bürgerinitiative in Emmerthal und die Alternative für Deutschland in Niedersachsen lehnen es dagegen ab.[1]
- Bückeberg
- Fundamente der oben gelegenen ehemaligen Besuchertribüne
Weblinks
- Wilhelm Gerntrup: Der doppelte Bückeberg. Deister- und Weserzeitung, 12. April 2018
- Der Bückeberg bei Hameln – Ort der Reichserntedankfeste 1933 bis 1937/38
Einzelnachweise
- Rundblick Niedersachsen: Streit um den Bückeberg: AfD lehnt Gedenkstätte am früheren NS-Tatort ab. Ausgabe 125/2018, 3. Juli 2018