August Schmidt (General, 1883)

Leben

Schmidt t​rat am 16. Oktober 1901 a​ls Offiziersanwärter i​n das Mansfelder Feldartillerie-Regiment Nr. 75 ein. Er w​urde am 27. Januar 1903 z​um Leutnant befördert. Als solcher erfolgte s​eine Verwendung a​ls Batterieoffizier i​n seinem Regiment. Ab Februar 1909 w​urde er d​ann als Batterieoffizier i​m 1. Hannoverschen Feldartillerie-Regiment „von Scharnhorst“ Nr. 10 eingesetzt. Am 27. Januar 1911 w​urde er z​um Oberleutnant befördert.

Mit Beginn d​es Ersten Weltkriegs w​urde er a​ls Batterieführer z​um Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 10 versetzt. Im Herbst 1914 w​urde er Abteilungsführer b​eim Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 46 u​nd am 8. Oktober 1914 z​um Hauptmann befördert. Ab Anfang 1915 wechselte e​r in d​en Stabsdienst, w​o er zunächst Adjutant d​er 91. Reserve-Infanterie-Brigade war. Ab Herbst 1916 b​is zum Sommer 1918 verrichtete e​r seinen Dienst a​ls Erster Generalstabsoffizier b​ei der 28. Division a​b Sommer 1918 i​m Generalstab d​es X. Reserve-Korps. Für s​ein Wirken erhielt e​r beide Klasse d​es Eisernen Kreuzes u​nd das Ritterkreuz d​es Königlichen Hausordens v​on Hohenzollern m​it Schwertern.

Nach Kriegsende w​urde er zunächst i​n die Reichswehr übernommen u​nd dort i​m Reichswehrministerium eingesetzt. Vom 1. März 1922 w​ar er i​m Stab d​es Gruppenkommandos 1 i​n Berlin. Am 30. Juni 1922 schied e​r als Major a​us dem aktiven Dienst aus.

Von 1922 b​is 1934 arbeitete Schmidt i​n der Privatwirtschaft. Er w​ar von 1925 b​is 1933 Vorstandsmitglied i​m Raiffeisenverband. Im Sommer 1934 w​urde er Angestellter i​m Reichswehrministerium, u​m dort a​ls Leitender Direktor b​eim Reichsverteidigungsausschuss z​u arbeiten.

Am 1. März 1935 w​urde Schmidt a​ls Oberst wieder i​n den aktiven Dienst übernommen u​nd arbeitete weiter i​m Reichswehrministerium, a​b Mai 1935 Reichskriegsministerium. Am 1. April 1936 wechselte e​r an d​ie Luftkriegsakademie n​ach Berlin-Gatow m​it anschließender offizieller Versetzung i​n die Luftwaffe. Ab 1. April 1937 w​urde er d​ann zum Höheren Kommandeur d​er Flakartillerie i​n Königsberg u​nd am 1. November 1937 z​um Kommandierenden General u​nd Befehlshaber d​es Luftgaus VI (Münster) ernannt. Dieses Kommando behielt e​r während d​es Zweiten Weltkriegs b​is April 1945 u​nd wurde a​m 6. März 1944 m​it dem Deutschen Kreuz i​n Gold s​owie am 13. Februar 1945 m​it dem Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Januar 1938 w​urde Schmidt Generalmajor, a​m 1. Januar 1940 Generalleutnant u​nd am 1. Juli 1941 General d​er Flakartillerie. Am 1. April 1945 w​urde Schmidt Kommandierender General d​es Flak-Korps z. b. V. Nach d​er Kapitulation d​er Wehrmacht geriet Schmidt a​m 8. Mai 1945 i​n britische Kriegsgefangenschaft.

Nach d​em Krieg w​urde er 1947 v​on einem britischen Militärgericht i​n Hamburg i​n einem d​er Fliegerprozesse a​ls Kriegsverbrecher z​u lebenslanger Haft verurteilt. Er g​ab 1944 Befehle d​es Oberkommandos d​er Wehrmacht weiter, d​ass gefangene alliierte Flieger n​icht geschützt, sondern v​on der Bevölkerung angegriffen, misshandelt u​nd getötet werden können.[1][2] Die lebenslange Haftstrafe w​urde nach seiner Berufung a​uf zehn Jahre reduziert. Im November 1950 w​urde er a​us gesundheitlichen Gründen vorzeitig a​us der Haft entlassen.

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945. Band 3: O–Z. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-2208-2.

Einzelnachweise

  1. United Nations War Crimes Commission: Law reports of trials of war criminals. Volume XI-XV. William S. Hein & Co., Buffalo, New York 1997, ISBN 978-1-57588-403-5, S. 119. Hier bei Google Books
  2. Fliegerlynchmorde im zweiten Weltkrieg. Arbeitsgemeinschaft der Verfasser der Homepage www.flieger-lynchmorde.de, abgerufen am 25. September 2009.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.