Artur Kolodziejski
Artur Kolodziejski (* 18. September 1979 in Grójec, Polen) ist ein ehemaliger deutscher Basketballspieler.
Spielerinformationen | ||
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Spitzname | König Artur | |
Geburtstag | 18. September 1979 | |
Geburtsort | Grójec, Polen | |
Größe | 195 cm | |
Position | Shooting Guard / Small Forward | |
Vereine als Aktiver | ||
1997–1999 Telekom Baskets Bonn 1998–1999 SG Sechtem 1999–2001 Dragons Rhöndorf 2001–2002 Mitteldeutscher BC 2002–2003 Ratiopharm Ulm 2003–2005 Bayer Giants Leverkusen 2005–2010 Telekom Baskets Bonn 2010–2011 FC Bayern München | ||
Vereine als Trainer | ||
2012–2016 Ratiopharm Akademie Ulm (Sportl. Leiter) |
Karrierebeginn
Artur Kolodziejski ist in Grójec in Polen geboren, kam mit seinen Eltern allerdings schon in früher Kindheit nach Deutschland und wuchs in Rheinbach auf. Seine Basketball-Karriere begann er in der Jugend der SG Pallotti-Kolleg Rheinbach und dann später bei den Telekom Baskets Bonn. Nachdem er bei deren Kooperationspartner der SG Sechtem in der 1. Regionalliga, erste Erfahrungen im Herrenbereich gesammelt hatte, wechselte er zum damaligen Lokalrivalen Dragons Rhöndorf in die zweite Bundesliga Nord. Dort etablierte er sich als Leistungsträger und errang 2001 mit seiner Mannschaft den Meistertitel.
Sprung in die Bundesliga
Während Rhöndorf die sportliche Qualifikation für die Bundesliga nicht wahrnahm, wagte Kolodziejski den Sprung in die erste Liga und wechselte zum Mitteldeutschen Basketball Club. Während einer sportlich sowohl für das Team, als auch für ihn selbst unbefriedigend verlaufenden Saison, wurde er zwar immerhin für das All Star Game der Basketball-Bundesliga nominiert, kam dort allerdings nicht zum Einsatz.
Durchbruch im Profi-Bereich
Nach nur einer Saison brach er seine Zelte in Ostdeutschland dann wieder ab und heuerte bei Ratiopharm Ulm an. Mit guten Leistungen hatte er dort enormen Anteil daran, dass Ulm nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga verpasste und wurde mehrmals für die deutsche A2-Nationalmannschaft nominiert.
Lohn dafür war 2003 ein Zweijahresvertrag bei den Bayer Giants Leverkusen, in deren Bemühen mit Hilfe vieler deutscher Spieler die Identifikation mit den Fans zu erhöhen, Kolodziejski eine wichtige Rolle spielen sollte. Dort zeigte er einige erfreuliche Ansätze, erzielte unter anderem seine persönliche Bestmarke von 31 Punkten in einem Spiel gegen den TBB Trier, ließ aber den endgültigen Durchbruch vermissen.
Rückkehr nach Bonn
Im Sommer 2005 kehrte er deshalb in den Bundesligakader der Telekom Baskets Bonn zurück, avancierte dort schnell zum Publikumsliebling und brillierte als Verteidigungsspezialist. Seinen offensiven Durchbruch erlebte er dann, als während der Viertelfinalbegegnung gegen Bamberg insgesamt zwölf Spieler disqualifiziert wurden, so dass nur noch fünf Bonner Spieler gegen vier Bamberger antreten mussten. Kolodziejski erzielte in diesem Spiel 24 Punkte und führte sein Team damit zum einzigen Sieg in dieser Serie. Nur wenige Tage nach Saisonende wurde sein Vertrag dann um zwei Jahre verlängert.
Zwar musste sich Kolodziejski mit seinem Team im darauffolgenden Jahr erneut im Viertelfinale den Brose Baskets geschlagen geben, konnte aber durch gute Verteidigungsleistung gegen den späteren Finals-MVP Casey Gardner Jacobsen bundesweit auf sich aufmerksam machen.
In der Saison 2007/2008 erreichte er mit den Telekom Baskets Bonn ziemlich überraschend das Finale um die deutsche Meisterschaft, unterlag dort allerdings Alba Berlin. Kolodziejski kam dabei während der Saison zu durchschnittlich 17 Minuten Einsatzzeit pro Spiel, erzielte dabei 4,7 Punkte im Schnitt und traf starke 45,6 % seiner Drei-Punkte-Würfe.
Im Anschluss daran verlängerte Kolodziejski seinen Vertrag in Bonn um weitere zwei Jahre.
In der Saison 2008/2009 erreicht Artur Kolodziejski erneut mit seiner Mannschaft, den Telekom Baskets Bonn, das Finale um die deutsche Meisterschaft. Dabei konnte im Halbfinale Titelverteidiger Alba Berlin ausgeschaltet werden und die Mannschaft revanchierte sich für die im Pokalfinale erlittene Niederlage. Während der gesamten Playoffs ist Kolodziejski stets mit speziellen Verteidigungsaufgaben beauftragt, welche er mit der bekannten hohen Intensität ausführt. Er hat maßgeblichen Anteil daran, dass sich starke gegnerische Spieler nicht entfalten können.
Nach dem Aus im Viertelfinale 2010 wurde Kolodziejski von Seiten der Telekom Baskets Bonn kein neuer Vertrag vorgelegt. Damit verlässt er die Baskets nach 5 Jahren zum zweiten Mal.
Wechsel nach München
Zur Saison 2010/2011 wechselte Kolodziejski zum FC Bayern München, um dort unter Trainer Dirk Bauermann dabei zu helfen, 2011 den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga zu schaffen. Dies gelang souverän und bereits einige Spieltage vor Saisonende stand die Meisterschaft und der damit feststehende Aufstieg fest. Kolodziejski gab kurz darauf bekannt, dass er wahrscheinlich seine aktive Karriere damit beenden werde.
Erfolge
- 2001 Meister der zweiten Liga Nord mit Rhöndorf.
- 2008 Deutscher Vizemeister mit den Telekom Baskets Bonn
- 2009 Deutscher Vizepokalsieger mit den Telekom Baskets Bonn
- 2009 Deutscher Vizemeister mit den Telekom Baskets Bonn
- 2011 Meister der Pro A mit FC Bayern München
Nach der aktiven Karriere
Im Februar 2012 wurde Artur Kolodziejski als neuer Leiter der Nachwuchsakademie von Ratiopharm Ulm vorgestellt. Dort sollte er die bestehenden Strukturen in der Nachwuchsförderung weiter ausbauen und eine engere Verknüpfung von der Jugend bis zu den Profis herstellen. Ebenso war er für das gesamte Konzept der Nachwuchsförderung des Vereins verantwortlich und sollte verschiedene Mannschaften selbst trainieren. Im März 2016 endete seine Amtszeit, er wollte sich anderen beruflichen Aufgaben zuwenden.[1]
Sonstiges
Am 31. Oktober 2009 war Artur Kolodziejski Kandidat in der Fernsehshow Schlag den Raab, konnte sich allerdings bei der Zuschauerabstimmung nicht durchsetzen.
Weblinks
- Artur Kolodziejski - Spielerprofil auf Basketball-Bundesliga.de (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
Einzelnachweise
- Joshua Wiedmann: Artur Kolodziejski verlässt die ratiopharm akademie. In: www.weissenhorn-youngstars.de. Archiviert vom Original am 15. September 2016; abgerufen am 7. September 2016.