Armin Schoklitsch
Armin Karl Kurt Schoklitsch (* 26. April 1888 in Wolfau; † 19. März 1969 in San Juan (Argentinien)) war ein österreichischer Wasserbauingenieur, Professor und von 1944 bis 1945 Rektor der Technischen Hochschule Graz.
Leben
Schoklitsch war ein Sohn eines Gutsbesitzers. Ab 1912 war er bei Philipp Forchheimer an der Technischen Hochschule Graz beschäftigt. 1913 schloss er ein Studium mit der Promotion zum Dr. tech. mit einer Arbeit Über Schleppkraft und Geschiebetrieb an der Technischen Hochschule Graz ab. 1921, nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg habilitierte er sich für Bauingenieurwesen.
Von 1920 bis 1934 war er Zivilingenieur für Bauwesen. Seit 1926 war er ordentlicher Professor für Wasserbau und Grundbau an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn und 1940 bis 1945 ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Graz. Dort war er von 1942 bis 1945 Dekan der Fakultät des Bauwesens und von 1944 bis 1945 Rektor der Technischen Hochschule Graz.
Schoklitsch war ab 1939 V-Mann des Sicherheitsdienst des Reichsführers SS in Brünn. Er beantragte am 21. April 1940 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.385.448).[1] 1941 wurde er Mitglied der Schutzstaffel.
1945 wurde Schoklitsch verhaftet, aus dem Beamtenverhältnis entlassen und von den US-Besatzungsbehörden in Österreich inhaftiert. Am 8. Januar 1949 beantragte er beim Büro der Roten Kreuz Gesellschaft in Innsbruck ein London Travel Document.[2] Er figuriert als Mitarbeiter der Compañía Argentina para Proyectos y Realizaciones Industriales – Fuldner y Cía[3] Von 1949 bis 1969 war er Professor für Wasserbau an der Universidad Nacional de Cucumán in Argentinien. Von 1953 bis 1958 war er zeitgleich Dekan des Lehrstuhles für Wasserbau an der Universidad Nacional de Cuyo in Argentinien.[4]
Veröffentlichungen
- Graphische Hydraulik, 1923.
- Der Wasserbau 2 Bd. 1930, 1950-1952
- Hydraulic Structures. A Text and Handbook. 2 Volumes. New York, American Society of Mechanical Engineers, 1937.
- Der Grundbau, 1932, 1950
- Tratado de arquitectura hidráulica por el dr. Armin Schoklitsch; Buenaventura Bassegoda Musté, Verlag: Barcelona, G, Gili, 1935.
- Kostenberechnungen im Wasserbau und Grundbau deutsch, englisch, Spanische Sprache
- Construcciones Hidráulicas, Barcelona, 1968
- Temel inşaati Tahsil ve pratik için el kitabi; Orijinalin yeniden hazirlanmiş ve genişletilmiş 2. baskisindan çevrilmiştir, Publisher: İstanbul Teknik Üniv. Matbaası (Fundamentbauhandbuch für Sammlung und Praxis; Übersetzt aus der remasterten und erweiterten 2. Auflage des Originals 1968)
- Stauraumverlandung und Kolkabwehr, Vienna : Springer Wien, 2019[5]
Nicht-ausgewertete Literatur
- Willi H. Hager: Der Weg zum Wasserbau‐Ingenieur (Teil 1). Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft 2015 (Nr. 1/2), S. 70–75.
- Wasserbau-Karriere in Brünn (Teil 2 Englisch). Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft 67 (2015) Nr. 3-4; S. 153–161
Einzelnachweise
- Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/39251087
- Gerald Steinacher, Nazis on the Run: How Hitler's Henchmen Fled Justice, 2012, S. 337
- Horst Carlos Fuldner, Consideraciones y comentarios sobre la economía de la electricidad y del agua en la República Argentina . T.1 . Buenos Aires : Kraft 1957, , 151 der Hydrauliker Armin Schoklitsch wechselte von Tucumán nach Mendoza (Argentinien) wie der Genetiker Heinz Brücher vgl. Holger Meding: Flucht vor Nürnberg? Deutsche und österreichische Einwanderung in Argentinien 1945-1955. Köln, Weimar, Wien, S. 212
- Deutsche Biographische Enzyklopedie , S. 166; Kurzbiographien Hydraulik und Wasserbau, S. 245
- https://www.worldcat.org/search?q=au%3ASchoklitsch%2C+Armin.&qt=hot_author