Arktika (Schiff, 2020)

Die Arktika (russisch Арктика) i​st ein russischer Atomeisbrecher d​er neuen LK-60Ja-Klasse (russisch ЛК-60Я), d​er für Arbeiten i​n Polarregionen konstruiert wurde.[8] Es i​st nach d​er 1975 i​n Dienst gestellten Arktika d​er zweite Atomeisbrecher dieses Namens.

Arktika
Schiffsdaten
Flagge Russland Russland
Schiffstyp Atomeisbrecher
Klasse LK-60Ja
Rufzeichen UCZC
Heimathafen Murmansk
Eigner Federal State Unitary Enterprise of Atomic Fleet
Reederei Atomflot
Bauwerft Baltisches Werk (St. Petersburg, Russland)
Kiellegung 5 November, 2013[1]
Stapellauf 16. Juni, 2016[2]
Indienststellung 21. Oktober 2020[3]
Verbleib in Dienst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
173,30 m (Lüa)
160,00 m (Lpp)
Breite 34,00 m
Seitenhöhe 15,20 m
Tiefgang max. 10,50 m
Verdrängung 33.327 t
Vermessung 28.494 BRZ / 8.548 NRZ
 
Besatzung 75[4]
Maschinenanlage
Maschine nuklear-elektrisch
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
60.000 kW (81.577 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
22 kn (41 km/h)
Energie-
versorgung
2× RITM-200 (Kernreaktor), je 175 MWtherm.[5]
zwei Turbogeneratoren mit je 36 MWel.[6]
Propeller 3 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 7.146 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen Russian Maritime Register of Shipping
Registrier-
nummern
IMO-Nr. 9694725[7]

Geschichte

Die Kiellegung d​es Eisbrechers erfolgte a​m 5. November 2013[1]. Der Stapellauf f​and am 16. Juni 2016[2] statt.

Die z​wei RITM-200-Reaktoren[5] m​it je 175 MW Leistung wurden i​m Herbst 2016 installiert.

Am 22. September 2020 startete d​er Eisbrecher z​u Eisversuchen n​ach Murmansk[9]. Am 3. Oktober erreichte e​r im Rahmen d​er Abnahmetests d​en Nordpol u​nd brach Eis m​it einer Dicke v​on bis z​u drei Metern.[10]

Die Indienststellung d​es Eisbrechers erfolgte a​m 21. Oktober 2020 i​n Murmansk. Im Beisein v​on Ministerpräsident Michail Mischustin unterzeichneten Atomflot-Chef Mustafa Kaschka u​nd der Generaldirektor d​es St. Petersburger Baltischen Werkes, Alexej Kadilow, i​m Rahmen e​iner feierlichen Zeremonie d​as Abnahmeprotokoll.[3]

Technik

Die Arktika i​st insgesamt 173,3 Meter l​ang und h​at eine maximale Breite v​on 34 Metern. Durch d​ie Aufnahme v​on Ballastwasser k​ann der Tiefgang zwischen 8,65 u​nd 10,5 Metern variiert werden. Dies ermöglicht d​en Einsatz d​er Arktika sowohl i​m offenen Meer a​ls auch i​n Flachgewässern w​ie den Mündungen arktischer Zuflüsse. Die Verdrängung entspricht j​e nach Tiefgang 25.540 b​is 33.530 Tonnen.[11][12]

Der nuklear-turboelektrische Antriebsstrang besteht a​us zwei 175-MWtherm.-RITM-200-Druckwasserreaktoren u​nd zwei 36-MWel.-Turbogeneratoren. Der RITM-200 i​st ein v​on OKBM entwickelter Druckwasserreaktor d​er Generation 3+.[13]

Das Antriebssystem d​er Arktika f​olgt dem Muster klassischer polarer Eisbrecher m​it drei 6,2-Meter-Vierblattpropellern, d​ie von 20-Megawatt-Elektromotoren (27.000 PS) angetrieben werden. Mit e​iner Gesamtantriebsleistung v​on 60 Megawatt (80.000 PS) k​ann die Arktika b​ei voller Leistung i​m Tiefwassereinsatz 2,8 Meter dickes Eis m​it einer kontinuierlichen Geschwindigkeit v​on 1,5 b​is 2 Knoten brechen.

Schwesterschiffe

Neben d​er Arktika befinden s​ich weitere Atomeisbrecher d​er LK-60Ja-Klasse i​m Bau. So erfolgte a​m 26. Mai 2020 d​ie Kiellegung d​er Jakutia, d​er vierten Einheit d​es Projekts 22220.[14] Die Fertigstellung d​er Schwesterschiffe Sibir u​nd Ural i​st für 2021 u​nd 2022 geplant.[15]

Commons: Atomeisbrecher Arktika – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Baltiysky Zavod lays down multipurpose icebreaker Arktika. In: en.portnews.ru. 5. November 2013, abgerufen am 18. Oktober 2020.
  2. Baltiysky Zavod launches Arktika, lead nuclear-powered icebreaker of Project 22220. In: en.portnews.ru. 16. Juni 2016, abgerufen am 18. Oktober 2020.
  3. Russia fields most powerful nuclear icebreaker. In: the Arctic.ru. 21. Oktober 2020, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  4. Arktika" wieder in St. Petersburg: Atombetriebener Eisbrecher beendet Probefahrt. In: DER SPIEGEL. 15. Dezember 2019, abgerufen am 18. Oktober 2020.
  5. Nuclear-powered icebreaker Arktika to be deployed in winter navigation season of 2020-21. In: en.portnews.ru. 29. Juni 2016, abgerufen am 19. Oktober 2020.
  6. Kirovsky Zavod Will Manufacture a Steam-Turbine Plant for the World's Largest Nuclear-Powered Ice-Breaker. In: Kirovsky Zavod. 27. August 2013, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  7. Schiffsdetails Für: ARKTIKA (Icebreaker) - IMO 9694725, MMSI 273210920, Call Sign UCZC Registriert In Russia. In: AIS Marine Traffic. 18. Oktober 2020, abgerufen am 18. Oktober 2020.
  8. Mit Atomantrieb durch die Arktis – neuer Eisbrecher für Russland. In: Hansa – International Maritime Journal. 23. September 2020, abgerufen am 14. Oktober 2020 (kostenpflichtiges Login erforderlich).
  9. RUSSLAND: Der erste einer neuen Baureihe universellen Eisbrecher mit Atomantrieb, Arktika befindet sich auf der Überfahrt von St. Petersburg nach Murmansk. In: seereisenportal.de. 24. September 2020, abgerufen am 16. Oktober 2020.
  10. Neue Eisbrecher in der Arktis: Arktika und Xue Long 2. In: polarkreisportal.de. 7. Oktober 2020, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  11. Multipurpose nuclear icebreaker project 22220. (PDF) Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  12. Универсальный атомный ледокол проекта 22220 – Росатомфлот. In: Rosatomflot. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
  13. RITM-200M The reactor plant for optimized floating power unit. (PDF) Abgerufen am 20. Oktober 2020 (englisch).
  14. Baltiysky Zavod lays down fourth 60-MW icebreaker of Project 22220. In: en.portnews.ru. 26. Mai 2016, abgerufen am 19. Oktober 2020 (englisch).
  15. Gernot Kramper: „Ural“ – mit den größten Atom-Eisbrechern der Welt will Putin die Arktis beherrschen. In: stern.de. 1. Juni 2019, abgerufen am 20. Oktober 2020.
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