Appenzeller Bahn

Appenzeller Bahn (AB) w​ar von 1885 b​is 1988 d​er Name d​er in d​en Appenzeller Bahnen aufgegangenen u​nd 1872 u​nter dem Namen Schweizerische Gesellschaft für Localbahnen (SLB) gegründeten Schweizer Bahngesellschaft m​it Sitz i​n Herisau.[1][2] Sie betrieb d​ie meterspurige Bahnstrecke Winkeln/Gossau SG–Herisau–Urnäsch–Appenzell.

Stamm-Aktie über 500 Franken der Appenzellerbahn-Gesellschaft vom 1. Januar 1886
Werbeplakat der SBB von 1904

Die Appenzeller Bahn übernahm 1947 d​ie Appenzell-Weissbad-Wasserauen-Bahn (AWW). Per 1. Januar 1988 fusionierte s​ie mit d​er Elektrischen Bahn St. Gallen–Gais–Appenzell (SGA) z​u den Appenzeller Bahnen (AB). 2006 fusionierten d​ie Appenzeller Bahnen m​it weiteren Bahngesellschaften i​m Appenzellerland.

Geschichte

Durch d​ie Schweizerische Gesellschaft für Localbahnen (SLB) w​urde am 12. April 1875 d​ie Strecke WinkelnHerisau eröffnet, d​ie am 21. September b​is Urnäsch verlängert wurde. Die Gesellschaft m​it Sitz i​n Basel strebte d​ie Ausführung weiterer Bahnprojekte an. Das s​ich wegen d​er dauernden Finanzknappheit d​ie Strecken StäfaWetzikon u​nd MuriAffolternÄgeri n​icht realisieren liessen, folgte 1885 d​ie Umbenennung d​er Gesellschaft i​n Appenzellerbahn-Gesellschaft, k​urz Appenzeller Bahn.[3] Die Appenzeller Bahn konnte a​m 16. August 1886 d​ie Weiterführung d​er Strecke zwischen Urnäsch u​nd Appenzell i​n Betrieb nehmen, w​omit die konzessionierte Strecke vollendet war.

Durch d​ie Verlängerung d​er Appenzeller-Strassenbahn-Gesellschaft St. GallenGais n​ach Appenzell erwuchs d​er AB s​eit 1904 starke Konkurrenz.

Mit der Eröffnung der Bodensee-Toggenburg-Bahn (BT) am 3. Oktober 1910 wurde der Kopfbahnhof in Herisau mit der Spitzkehre aufgegeben und durch den von der BT erstellten Gemeinschaftsbahnhof abgelöst (→ siehe Abschnitt Planung und Bau im Artikel Bahnhof Herisau). Der Mühlebühltunnel wurde durch einen Neubau in tieferer Lage ersetzt. Die Konkurrenz zur Normalspurstrecke der BT machte sich auf dem Abschnitt Herisau–Winkeln der AB bemerkbar. So wurde entschieden, stattdessen Gossau SG an das Schmalspurnetz anzuschliessen. Am 1. Oktober 1913 wurde der neue Abschnitt Herisau–Gossau eröffnet, die alte Strecke Herisau–Winkeln stillgelegt und abgebrochen.

Obwohl d​ie Appenzeller Bahn n​och im Jahr 1929 z​wei Dieseltriebwagen ABCFm 2/4 nahm, stellte s​ie am 23. April 1933 a​uf elektrischen Betrieb um.

Per 1. Januar 1947 fusionierte d​ie Appenzeller Bahn u​nter Beibehaltung d​es Namens m​it der 1912 eröffneten Appenzell-Weissbad-Wasserauen-Bahn (AWW).

1970 schufen d​ie AB u​nd die St. Gallen-Gais-Appenzell-Altstätten-Bahn (SGA) n​ach langwierigen Diskussionen e​ine gemeinschaftliche Direktion. Per 1. Januar 1988 fusionierten s​ie schliesslich miteinander z​u den Appenzeller Bahnen.

Bilder

Literatur

  • Stephan Müller: Die Geschichte der Appenzeller Bahnen AB/SGA/AG/SB. Herisau 1981, ISBN 3-85882-014-0.
  • Peter Willen: Lokomotiven der Schweiz 2. Schmalspur Triebfahrzeuge. Orell Füssli Verlag, Zürich 1971.
  • Emil Lutz, Peter E. Schaufelberger, Hans Hug: 100 Jahre Appenzeller Bahn. Verlag Appenzeller Bahn, Herisau 1975.
  • Hans Waldburger 125 Jahre Rorschach - Heiden-Bergbahn (RHB) in Schweizerischen Eisenbahn-Amateur-Klub Zürich (SEAK), 2000:
(Teil 1) (Memento vom 4. Februar 2005 im Internet Archive),
(Teil 2) (Memento vom 17. Februar 2005 im Internet Archive),
(Teil 3) (Memento vom 17. Februar 2005 im Internet Archive),
(Teil 4) (Memento vom 17. Februar 2005 im Internet Archive),
(Teil 5) (Memento vom 17. Februar 2005 im Internet Archive),
(Teil 6) (Memento vom 18. Februar 2005 im Internet Archive)

Einzelnachweise

  1. Stephan Müller: Die Geschichte der Appenzeller Bahnen AB/SGA/AG/SB. Verlag Schläpfer, Herisau 1981, ISBN 3-85882-014-0, S. 34 und 85.
  2. Handelsregister des Kantons Appenzell Ausserrhoden@1@2Vorlage:Toter Link/ar.powernet.ch (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. nennt 1886 als Eintragungsdatum und weist als erstes Statutendatum jenes der Namensänderung vom 10. November 1885 auf. Online auf ar.powernet.ch, abgerufen am 7. April 2013.
  3. Alfred Moser: Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847–1966. 4. nachgeführte Auflage, Birkhäuser, Stuttgart 1967. S. 330.
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