Anton Reichard von Mauchenheim genannt Bechtolsheim
Anton Reichard Hermann Friedrich Maria Freiherr von Mauchenheim genannt Bechtolsheim (* 9. Juli 1896 in Würzburg; † 9. Februar 1961 ebenda) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Artillerie im Zweiten Weltkrieg.
Leben
Herkunft
Er entstammte der Adelsfamilie von Mauchenheim, sein Vater war Franz Philipp Gottfried Freiherr von Mauchenheim, seine Mutter Sophie Freiin von und zu Guttenberg. Sein Bruder war der spätere Kapitän zur See Theodor Freiherr von Mauchenheim (1902–1973).
Militärlaufbahn
Anton von Mauchenheim besuchte zwischen 1905 und 1914 das humanistische Gymnasium in Würzburg. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges trat er am 7. August 1914 als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische 1. Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold“ ein. Am 27. März 1916 wurde er zum Leutnant ernannt und verblieb bis zu seiner Verwundung im Frühjahr 1918 als Adjutant im genannten Artillerie-Regiment. Im Februar 1919 trat er dem Freikorps Epp bei und beteiligte sich an der Niederschlagung der Räterepublik in München. Im Frühjahr 1920 wechselte er in die neue Reichswehr über und diente bei der Fernsprech-Abteilung 123 der 23. Reichswehr-Brigade. Im Herbst 1921 wechselte er zum 7. Artillerie-Regiment, stieg 1924 zum Oberleutnant auf und absolvierte am 1. Oktober 1926 die Ausbildung zum Adjutantengehilfen beim Stab der 7. Division.
Am 1. Oktober 1928 wurde er zum Hauptmann befördert und diente dabei in der 3. Batterie des 6. Artillerie-Regimentes. Ab Oktober 1929 wechselte er für die nächsten Jahre in die 3. Abteilung das Truppenamt des Reichswehrministeriums, dazwischen absolvierte er einen einjährigen Artilleriekurs in Fort Sill (USA). Am 1. April 1934 wurde er Chef der 5. Batterie des 7. Artillerie-Regimentes der neuen Wehrmacht, am 1. Oktober des gleichen Jahres trat er in den Stab des Artillerie-Regimentes München ein und wurde am 1. November 1934 zum Major befördert. Am 1. August 1937 zum Oberstleutnant befördert, wurde er am 12. Oktober als Militärattaché in die deutsche Botschaft nach London und später nach Dublin berufen.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fungierte er ab 3. Oktober 1939 als Erster Generalstabsoffizier (Ia) im Stab der 10. (später) 6. Armee und wurde am 1. Februar 1940 zum Oberst befördert. Am 15. Februar 1941 wurde er Generalstabschef des XXIII. Armeekorps und am 1. Oktober jener des XXIX. Armeekorps an der Ostfront. Ende Mai 1942 trat er kurzfristig in Führerreserve, bevor er Mitte Juni 1942 zum Chef des Generalstabes der 1. Armee in Südfrankreich ernannt und am 1. Juli 1942 zum Generalmajor befördert wurde. Am 1. Juni 1943 wurde er zum Generalleutnant ernannt und am 5. November zum Kommandeur der in der Ukraine stehenden 257. Infanterie-Division.[1] Vom 2. Juli bis 1. September 1944 übernahm Mauchenheim die Führung des am oberen Pruth stehenden XXIX. Armeekorps. Vom Dezember 1944 bis zum Kriegsende fungierte er noch als Kommandierender General des in Norwegen stehenden LXXI. Armeekorps und wurde am 1. März 1945 zum General der Artillerie ernannt.
Nach dem Krieg diente er von Mai bis Oktober 1945 als Verbindungsoffizier mit den Alliierten und kam danach bis zum Sommer 1947 in britische Kriegsgefangenschaft. Danach fertigte er kriegsgeschichtliche Studien im Auftrag der „Historical Division“ und absolvierte mehrere Vortragsreisen an US-amerikanischen Militärschulen.
Von Oktober 1957 bis Februar 1961 war er Vorsitzender des Arbeitskreises für Wehrforschung.
Familie
Seine erste Ehe schloss er am 21. Mai 1919 mit Marie-Gabriele Freiin zu Groenesteyn (* 1900) in München, diese Verbindung wurde 1924 geschieden. Aus seiner zweiten 1930 nahe Stuttgart eingegangenen Ehe mit Erika Maria Freiin von Weißenstein (* 1904) entstammen drei Söhne und eine Tochter.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Deutsches Kreuz in Gold am 25. April 1942
Literatur
- Esther-Julia Howell: Von den Besiegten lernen? – Die kriegsgeschichtliche Kooperation der USA mit Deutschland, Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2016, Biographie auf S. 328f.
Weblinks
Referenzen
- Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 306 (google.de [abgerufen am 14. Mai 2019]).