Anna Unterberger
Anna Unterberger (* 23. September 1985 in Bozen, Südtirol) ist eine italienische Schauspielerin.
Leben
Ans Theater kam Unterberger schon früh durch ihre dänische Mutter, die mit behinderten Menschen Theater spielte.[2] Den Entschluss, Schauspielerin zu werden, fällte Unterberger bereits nach entsprechender Förderung in der Volksschule. Nach Abschluss der Matura finanzierte sie sich ihre frühe Schauspiel- und Gesangsausbildung durch Gelegenheitsjobs. Von 2005 bis 2009 absolvierte sie schließlich ihre Ausbildung am Konservatorium Wien.[3][4] Erste Theatererfahrungen sammelte Unterberger während dieser Zeit bereits an der Statens Teaterskole in Kopenhagen, bei den Sommerfestspielen Kottingbrunn und im Theater in der Drachengasse in Wien. Ab 2008 wirkte Unterberger außerdem in Filmproduktionen mit und wurde zur Spielzeit 2009/2010 Ensemblemitglied am Salzburger Landestheater. Seit ihren Erlebnissen auf der Insel Leros im Jahr 2015 engagiert sie sich im Verein Sternenzeit für das „Betten für Leros“-Projekt für Flüchtlinge.[5]
Unterberger lebt in Berlin.
Bühnenrollen
Ihre erste Bühnenrollen spielte Anna Unterberger 2007 bei den Sommerfestspielen in Kottingbrunn als Helena in Der Pirat und als Tochter in Friedrich Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame. Zur gleichen Zeit wirkte sie an der Kopenhagener Schauspielschule in Aristophanes’ Lysistrata mit. Am Salzburger Landestheater übernahm Unterberger ab 2009 unter anderem Rollen in Gotthold Ephraim Lessings Nathan der Weise (als Recha), Johann Wolfgang von Goethes Faust (Der Herr), Der böse Geist Lumpazivagabundus von Johann Nestroy (Peppi) und Das Maß der Dinge (Evelyn) von Neil LaBute.[6]
Film und Fernsehen
2008 stand Unterberger noch während ihrer Ausbildung am Konservatorium Wien zum ersten Mal in Urs Odermatts Verfilmung von George Taboris Mein Kampf als Gretchen vor der Kamera. Im Sommer darauf wirkte sie als Britta im Film Jud Süß – Film ohne Gewissen mit. Ein erneutes Filmengagement folgte 2010 in der österreichischen Produktion Am Ende des Tages, die im August 2011 in den Kinos anlief.[6] 2012 trat Unterberger in Gastrollen in den deutschen Fernsehserien Der Alte und Großstadtrevier auf und war im Oktober 2012 in der Kino-Verfilmung von Daniel Kehlmanns Die Vermessung der Welt in der Rolle der Minna zu sehen.[7] 2012 spielte sie die Rolle der Nadja Bredow in Schneewittchen muss sterben (Taunuskrimi).[8] Im gleichen Jahr spielte sie die weibliche Hauptrolle der Mira, einer Betreuerin in einem Heim für Menschen mit Behinderungen, in Vielen Dank für Nichts.[9] 2014 wirkte sie im ORF-Landkrimi Alles Fleisch ist Gras mit. 2015 war sie in dem zweiteiligen Fernsehfilm Tod eines Mädchens zu sehen, des Weiteren in der TV-Komödie Krüger aus Almanya sowie in Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit
Unterberger war außerdem im April 2012 Jurorin der Bozner Filmtage.
In Andreas Dresens Filmbiografie Gundermann über den ostdeutschen Liedermacher, Rockmusiker und Baggerführer Gerhard Gundermann spielte sie dessen Ehefrau, Conny Gundermann, und sang dazu mehrere Lieder zusammen mit Hauptdarsteller Alexander Scheer neu ein.
Filmografie (Auswahl)
- 2009: Mein Kampf (Regie: Urs Odermatt)
- 2010: Jud Süß – Film ohne Gewissen (Regie: Oskar Roehler)
- 2011: Am Ende des Tages (Regie: Peter Payer)
- 2011: Quellen des Lebens (Regie: Oskar Roehler)
- 2012: Die Vermessung der Welt (Regie: Detlev Buck)
- 2013: Schneewittchen muss sterben (Der Taunuskrimi) (Regie: Manfred Stelzer)
- 2013: Vielen Dank für Nichts (Regie: Stefan Hillebrand, Oliver Paulus)
- 2013: Last Train Home (Regie: Ansgar Glatt)
- 2013: Der Alte – Blutige Ernte (Regie: Ulrich Zrenner)
- 2014: Elser – Er hätte die Welt verändert (Regie: Oliver Hirschbiegel)
- 2014: Landkrimi – Alles Fleisch ist Gras (Regie: Reinhold Bilgeri)
- 2015: Tod eines Mädchens (Regie: Thomas Berger)
- 2015: Krüger aus Almanya (Regie: Marc-Andreas Bochert)
- 2016: Polizeiruf 110 – Wölfe (Regie: Christian Petzold)
- 2016: Die Büffel sind los! (Regie: Tomy Wigand)
- 2016: Freddy/Eddy (Regie: Tini Tüllmann)
- 2017: München Mord – Einer, der’s geschafft hat (Regie: Anno Saul)
- 2018: Landkrimi – Steirerkind (Regie: Wolfgang Murnberger)
- 2018: Ella Schön: Das Ding mit der Liebe (Regie: Maurice Hübner)
- 2018: Gundermann (Regie: Andreas Dresen)
- 2018: Landkrimi – Achterbahn (Regie: Wolfgang Murnberger)
- 2018: Die Professorin – Tatort Ölfeld (Regie: Peter Payer)
- seit 2018: Die Toten von Salzburg (Fernsehreihe, Regie: Erhard Riedlsperger)
- 2018: Zeugenmord
- 2018: Königsmord
- 2019: Mordwasser
- 2019: Wolf im Schafspelz
- 2019: SOKO Donau: Stimmen
- 2020: Eine harte Tour (Regie: Isabel Kleefeld)
- 2020: Das Tal der Mörder (Fernsehfilm, Regie: Peter Keglevic)
- 2020: SOKO Leipzig – Die Falle (Regie: Maris Pfeiffer)
- 2020: 200 Meters (Regie: Ameen Nayfeh)
- 2020: Was wir wollten (Regie: Ulrike Kofler)
- 2021: Sarah Kohr – Schutzbefohlen (Fernsehreihe)
- 2021: Landkrimi – Steirertod (Fernsehreihe)
- 2021: Landkrimi – Steirerrausch (Fernsehreihe)
Auszeichnungen
- 2008: Fidelio-Nachwuchswettbewerb in der Sparte Interpretation
- 2010: Nominierung Förderpreis Deutscher Film für Mein Kampf
Weblinks
- Anna Unterberger in der Internet Movie Database (englisch)
- Anna Unterberger bei filmportal.de (mit Fotogalerie)
- Anna Unterberger bei castforward.de
- Agenturwebseite von Anna Unterberger
Einzelnachweise
- Chartplatzierungen in Österreich
- Interview auf oe1.orf.at abgerufen am 6. September 2011
- Künstlerprofil auf salzburger-landestheater.at (Memento vom 9. September 2012 im Webarchiv archive.today)
- Anna Unterberger bei filmportal.de, abgerufen am 16. Dezember 2021
- Petra Schwienbacher: Porträt über Schauspielerin Anna Unterberger: Emotion auf Knopfdruck. In: barfuss.it. 14. Oktober 2015, abgerufen am 1. Dezember 2016.
- Künstlerprofil der Agentur Schneider, abgerufen am 6. September 2011.
- Die Vermessung der Welt auf der Website der Austrian Film Commission (Memento vom 28. April 2012 im Internet Archive)
- Schneewittchen muss sterben (Memento vom 28. August 2017 im Internet Archive). ZDF, 25. Februar 2013
- Vielen Dank für nichts, abgerufen am 25. Juli 2014.