Anna Kühne
Anna Kühne ist eine deutsche Ärztin, Forscherin, Epidemiologin und Beraterin bei Ärzte ohne Grenzen.[1][2] Im Kontext der COVID-19-Pandemie wird sie von zahlreichen deutschsprachigen Medien als Expertin herbeigezogen.
Ausbildung
Kühne studierte Medizin an der Universität Hamburg, Leipzig und Santiago de Cuba.[3] Sie schloss ihren Master in Public Health an der London School of Tropical Medicine and Hygiene ab.[4] In ihrer Doktorarbeit untersuchte sie die Gesundheit und den Zugang zum Gesundheitswesen von papierlosen Migranten in Deutschland an der Universität Hamburg.[5]
Leben und Wirken
Kühne hat 2014 am Robert Koch-Institut, RKI, im Departement für Infektionskrankheiten an Verbesserungen von Modellen und Überwachungssystemen geforscht.[6][7] Die Ärztin hat während verschiedener Einsätze immer wieder in Afrika gearbeitet und Epidemien untersucht, unter anderem in Sierra Leone, Äthiopien, Nigeria und der Zentralafrikanischen Republik.[8] 2014 erlebte Kühne in einem dreimonatigem Einsatz für Ärzte ohne Grenzen den Ebolavirus-Ausbruch in Liberia. 2015 hat sie im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation, WHO, in Sierra Leone Ebola und Infektionsketten erforscht.[9] Sie hat dabei das Global Outbreak Alert and Response Network (GOARN) der Welteundeitsoraiaion unterstützt.[10]
COVID-19-Pandemie
Während der COVID-19-Pandemie machte sie auf die Gefahren von Falschmeldungen, den Schutz des medizinischen Personals und die Notwendigkeit einer medizinischen Grundversorgung während Pandemien aufmerksam.[11] Kühne warnte vor den verheerenden Auswirkungen des Coronavirus auf die schlecht vorbereiteten afrikanischen Gesundheitssysteme.[12] Sie entwickelte zudem als epidemiologische Beraterin für Ärzte ohne Grenzen[13] mit afrikanischen Projektländern Pandemie-Strategien. Dabei ging es darum, in Krankenhäusern Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen vorzubereiten und zu verbessern.[14] Sie forderte für Entwicklungsländer eine stärkere Unterstützung der Weltgemeinschaft und eine solidarische Umverteilung von Schutzausrüstung.[15]
Publikationen
- Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Migranten ohne Aufenthaltsstatus. Hamburg : Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, 2014. Hochschulschrift (online)
- Ausbrüche von Infektionskrankheiten in Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende 2004–2014 in Deutschland, in: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 12. April 2016, S. 1–8.
Einzelnachweise
- „Es werden weitreichendere Maßnahmen als bei Ebola nötig sein“. Abgerufen am 29. April 2020.
- Anna Kühne: Researchgate. Abgerufen am 30. April 2020.
- ecdc: Anna Kühne. Abgerufen am 30. April 2020.
- Controlling global outbreaks: the slow road to rapid control (session at PHE Annual Conference). Abgerufen am 29. April 2020 (englisch).
- Ausbrüche von Infektionskrankheiten in Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende 2004–2014 in Deutschland. Abgerufen am 29. April 2020.
- RKI - Ebolafieber - Wenn jeder Fall zählt. Abgerufen am 29. April 2020.
- ecdc: Portfolio. Abgerufen am 30. April 2020.
- „Es werden weitreichendere Maßnahmen als bei Ebola nötig sein“. Abgerufen am 29. April 2020.
- NDR: Corona-Krise: Wichtige Hilfe von "Ärzte ohne Grenzen". Abgerufen am 29. April 2020.
- RKI - Ebolafieber – Wenn jeder Fall zählt. Abgerufen am 29. April 2020.
- „Es werden weitreichendere Maßnahmen als bei Ebola nötig sein“. Abgerufen am 29. April 2020.
- Philipp Hedemann: Afrika ist schlecht gewappnet (neues deutschland). Abgerufen am 29. April 2020.
- Live-Diskussion zur Corona-Pandemie. Abgerufen am 29. April 2020.
- „Es werden weitreichendere Maßnahmen als bei Ebola nötig sein“. Abgerufen am 29. April 2020.
- Berliner Zeitung: Afrika: Der geschwächte Kontinent. Abgerufen am 29. April 2020 (deutsch).