Angry Samoans
Die Angry Samoans sind eine US-amerikanische Punkrock-Band, die 1978 in Los Angeles gegründet wurde. Sie gelten als eine der bekanntesten Vertreter des Ende der 1970er- und in den frühen 1980er-Jahren im Süden Kaliforniens entstandenen Hardcore.
Angry Samoans | |
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Allgemeine Informationen | |
Herkunft | Los Angeles (USA) |
Genre(s) | Punkrock, Hardcore |
Gründung | 1978, 1995 |
Auflösung | 1991 |
Website | www.angrysamoans.com |
Gründungsmitglieder | |
Mike Saunders | |
Gesang, Gitarre | Gregg Turner |
Gitarre | Kevin Saunders |
Todd Homer | |
Bill Vockeroth | |
Aktuelle Besetzung | |
Gesang, Gitarre | Mike Saunders |
Gitarre | Colin Alflen |
Bass | Rick Dasher |
Schlagzeug, Gesang | Bill Vockeroth |
Ehemalige Mitglieder | |
Gitarre | P.J. Galligan |
Gitarre | Steve Drojensky |
Gesang, Gitarre | Jeff Dahl |
Gitarre | Jonathan Hall |
Bass | Scott Greer |
Bass | Heath Seifert |
Bandgeschichte
Die Angry Samoans wurden 1978 in Los Angeles von den Musikkritikern „Metal“ Mike Saunders und Gregg Turner gegründet.[1]
Nachdem sie schon in anderen Bands gespielt hatten, starteten sie als Dictators-Coverband – von der New Yorker Rockband wurden sie stark beeinflusst.[2] Nach vielen Konzerten mit nun auch eigenen Stücken erschien 1980 ihre Debüt-EP Inside My Brain. Auf dieser Platte war auch Get Off The Air, ein Lied, in dem die Band sich abfällig über den einflussreichen Radio-DJ Rodney Bingenheimer äußerte. Nach dieser Veröffentlichung waren ihnen Auftritte in Los Angeles erschwert, und die Band nahm in der Punk-/Hardcore-Szene zeitweise eine kontroverse Stellung ein, da Bingenheimer als einer von wenigen bekannten DJs auch Punk in seiner Show spielte und deshalb in der Szene zahlreiche Fans hatte.[3] Die Angry Samoans waren gezwungen, in weniger seriösen Bars aufzutreten und außerhalb von Los Angeles zu spielen. Eine deshalb anberaumte Tour durch die Vereinigten Staaten sorgte dafür, dass die Angry Samoans über ihre Heimat hinaus bekannt wurden. Noch 1980 veröffentlichte die Band eine EP unter dem Namen „The Queer Pills“, um Bingenheimer dazu zu bringen, unbewusst eines ihrer Stücke im Radio zu spielen, hatte jedoch keinen Erfolg.[3] Mike Saunders gründete parallel zu den Angry Samoans gemeinsam mit Roger Rogerson von den Circle Jerks das kurzlebige Bandprojekt The Lurchers.
1982 erschien ihre zweite EP, Back from Samoa. In ihren Texten kommen häufig Situationen und Bilder, die aus Horrorfilmen stammen könnten (Lights Out, Steak Knife), sowie absurde Situationen (They Saved Hitler’s Cock, I'm In Love With Your Mom) vor. Oftmals drücken sie ihre Abneigung gegenüber bestimmten Personen und Überzeugungen aus (Get Off The Air, Homo-Sexual). Die Musik ist schneller und einfacher Punkrock.
Nach Back From Samoa waren die Angry Samoans zunehmend unzufrieden mit den Zuständen innerhalb ihrer Musikszene und traten zunehmend seltener auf.[4] In dieser Zeit war auch die Zusammensetzung der Band häufigen Wechseln unterworfen;[5] auch Gründer „Metal“ Mike Saunders war kurzzeitig ausgeschieden. In dieser Zeit war Jeff Dahl Sänger und Gitarrist der Band.
1987 erschien Yesterday Started Tomorrow; eine Platte, deren Musik sich von den vorherigen stark unterschied.[1] Der bisher vorherrschende Punkrock war einem ruhigeren Garagen-Sound gewichen. Das letzte Album der Angry Samoans, STP not LSD setzte diese Entwicklung fort,[5] allerdings traten nun immer stärkere Konflikte innerhalb der Band, besonders zwischen Turner und Saunders auf. Homer verließ die Band 1988, sie löste sich schließlich 1991 vorläufig auf.[6]
Saunders und Turner veröffentlichten nach der Auflösung Soloalben; Turner wurde Lehrer für Mathematik an einem College in Santa Fe. Todd Homer gründete nach seiner Zeit bei den Angry Samoans die Band Mooseheart Faith (auch auf zwei Veröffentlichungen Mooseheart Faith Stellar Groove Band genannt)[7] Mitte der 1990er-Jahre, nach dem Erscheinen einer Sammlung aller Veröffentlichungen der Angry Samoans auf einer CD (The Unboxed Set) sowie einer Video-Dokumentation über die Anfangstage der Band auf VHS (True Documentary), gründete Mike Saunders für Konzerte eine neue Version der Band, die sporadisch zunächst nur samstags und nur in Kalifornien auftrat. Gregg Turner kommentierte diese „Reunion“ auf seiner Website äußerst kritisch.[6] 2008 spielten die Angry Samoans auch wieder einige Konzerte auf einer kleinen Tour ohne Gregg Turner in Deutschland.
Diskografie
- 1980: Inside My Brain (Bad Trip Records)
- 1982: Back from Samoa (Bad Trip Records)
- 1986: Yesterday Started Tomorrow (Triple X Records)
- 1988: STP Not LSD (Triple X Records)
- 1995: The Unboxed Set (Kompilation) (Triple X Records)
- 1999: The 90's Suck & So Do You (Triple X Records)
- 2006: Fuck the War (EP, Bad Trip Records)
Videografie
- 1995: True Documentary (Dokumentation, VHS, Triple X Records)
Weblinks
- Offizielle Website
- Angry Samoans bei Facebook
- Angry Samoans bei AllMusic (englisch)
- Angry Samoans bei Discogs
- Angry-Samoans-Dokumentation auf YouTube
Einzelnachweise
- Brian Coley: Angry Samoans come of Age. In: SPIN, Juli 1987, Jg. 3, Nr. 4, S. 12, ISSN 0886-3032
- Joe S. Harrington: Sonic cool: the life & death of rock ’n’ roll. Hal Leonard Corporation, 2002, ISBN 0-634-02861-8, S. 331
- George Hurchalla: Going Underground: American Punk 1979-1989. 2. Auflage. PM Press, Oakland 2016, ISBN 978-1-62963-113-4, S. 45.
- Joe S. Harrington: Sonic cool: the life & death of rock ’n’ roll. Hal Leonard Corporation, 2002, ISBN 0-634-02861-8, S. 381
- Georg Smith: STP not LSD. In: Spin, April 1989, Jg. 5, Nr. 1, S. 107–108, ISSN 0886-3032
- Citizinemag.com: Interview with Metal Mike of Angry Samoans (Memento vom 28. Juli 2013 im Internet Archive)
- Underground In: Spin, April 1989, Jg. 5, Nr. 1., S. 115, ISSN 0886-3032