Andreas Bourani
Andreas Bourani (* 2. November 1983 in Augsburg; aufgewachsen als Andreas Stiegelmair [1]) ist ein deutscher Popmusiker und Synchronsprecher.
Werdegang
Andreas Bourani wurde 1983 als Sohn vermutlich nordafrikanischer Eltern, die er nie kennenlernte, in Augsburg geboren.[2] Einige Tage nach seiner Geburt kam er in eine neue Familie[3] und erhielt deren Familiennamen Stiegelmair.[2] Er wuchs im Augsburger Stadtteil Bergheim mit zwei Schwestern[4] auf und wurde am musischen Zweig des Gymnasiums bei St. Stephan unterrichtet. Seine Mutter ist Lehrerin.[5] In seiner Kindheit war er Ministrant.[6] Inzwischen ist er jedoch aus der katholischen Kirche ausgetreten[6] und bekennt sich nun stattdessen zum Buddhismus.[7]
Die Schulzeit beendete er vor dem Abitur[8] in der 12. Klasse.[3] Neben dem Gymnasium besuchte er die private Augsburger Musikschule Downtown Music Institute, wo er auch Gesangsunterricht bekam.[3] Er lebte zeitweise in München und zog 2007[9] nach Berlin in den Ortsteil Prenzlauer Berg.[9]
2003 nahm er unter seinem Nachnamen Stiegelmair an der ZDF-Castingshow Die deutsche Stimme 2003 teil.[10][11] Um den Nachnamen seiner Eltern aus der Öffentlichkeit herauszuhalten, nahm er wieder seinen Geburtsnamen Bourani an.[7]
Nachdem er mehrere Jahre auf kleinen Bühnen gespielt hatte, erhielt er 2010 einen Plattenvertrag bei Universal Music. Er trat bei Touren des Sängers Philipp Poisel und der Musikgruppe Culcha Candela im Vorprogramm auf. Radiosender wie Bayern 3, Fritz, 1 Live oder SWR3 nahmen Bouranis Lieder in ihr Programm auf.
Im Mai 2011 spielte er im Vorprogramm von Aura Dione auf dem 33. Evangelischen Kirchentag. Im Mai 2011 erschien Bouranis Debütsingle Nur in meinem Kopf. Im Juni folgte die Veröffentlichung seines Debütalbums Staub & Fantasie, dessen Musik er zusammen mit Gitarrist Julius Hartog schrieb. Das Studioalbum spielten neben Bourani und Hartog der Bassist Ralph Rieker und der Schlagzeuger Jürgen Stiehle, beide von der Band Die Happy, sowie der Pianist Arne Augustin ein.
Im September 2011 trat Bourani beim Bundesvision Song Contest für Bayern an. Er sang das Lied Eisberg, das als zweite Single aus dem Album Staub & Fantasie ausgekoppelt wurde, und belegte den zehnten Platz. Im Oktober 2011 und im März 2012 ging Bourani mit seinem Debütalbum auf Deutschlandtournee. Im Dezember 2011 erhielt die Single Nur in meinem Kopf für 150.000 verkaufte Einheiten eine Goldene Schallplatte in Deutschland.[12]
Im März 2012 veröffentlichte Bourani den Titel Wunder als dritte und letzte Singleauskopplung seines Debütalbums. 2012 trat Bourani im Vorprogramm der Lichter-der-Stadt-Tour 2012 der Band Unheilig auf, mit der er im August 2012 das Lied Wie wir waren veröffentlichte. Im April 2013 war Bourani für den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA in der Kategorie Text Pop nominiert.[13]
Im April 2014 erschien seine fünfte Single Auf uns als Vorabveröffentlichung des Albums Hey, das im Mai 2014 erschien. Das Lied stieg auf Platz eins der deutschen Singlecharts ein und zählt zu den meistverkauften Singles in Deutschland. Die ARD machte das Lied im Juni zum WM-Song für ihre Berichterstattung von der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien.[14] Nach dem Sieg der deutschen Mannschaft im Finale wurde das Lied im Maracanã-Stadion gespielt und beim Empfang der Spieler nach der Rückkehr auf der Fanmeile in Berlin trat Bourani damit live auf.[15] Auf uns untermalt außerdem den TV- und Kino-Werbespot für 50 Jahre Aktion Mensch.[16][17]
Im September 2014 startete Bourani mit dem Lied Auf anderen Wegen zum zweiten Mal als Teilnehmer für Bayern beim Bundesvision Song Contest. Er belegte den sechsten Platz. Im Juli 2015 erschien die Single Ultraleicht, im August 2015 folgte eine gemeinsame Single mit Sido. Mit der Kollaboration Astronaut erreichte Bourani zum zweiten Mal Position eins der deutschen Charts. Im Oktober 2015 erschien mit Hey (Live) das erste Livealbum von Bourani.
2015 war Bourani als Coach in der fünften Staffel der TV-Casting-Show The Voice of Germany zu sehen. Teilnehmer aus seinem Team belegten nach Telefonabstimmung den zweiten und dritten Platz der Sendung. 2016 gewann er mit Tay Schmedtmann, einem Kandidaten aus seinem Team, die 6. Staffel der Sendung.[18] Danach übernahm Mark Forster seinen Platz als Coach in der 2017 folgenden Staffel. Im Jahr 2019 erschien mit Radio Song (MTV Unplugged 2) ein Feature mit Udo Lindenberg.[19]
Im Juli 2021 erschien Willkommen zurück, eine Single des deutschen Popsängers und Rappers Clueso, bei dem Bourani als Featuregast mitwirkt.[20] Für Bourani war es die erste Veröffentlichung nach zweieinhalb Jahren.
Tourneen
- 2011/12: Staub & Fantasie Tour
- 2014/15: Hey Tour
- 2017: Die Welt von oben Tour
Diskografie
Studioalben
Jahr | Titel Musiklabel |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen (Jahr, Titel, Musiklabel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | |||
2011 | Staub & Fantasie Universal Music (UMG) |
DE23 Gold (20 Wo.)DE |
AT27 (10 Wo.)AT |
CH22 (4 Wo.)CH |
Erstveröffentlichung: 10. Juni 2011 Verkäufe: + 100.000 |
2014 | Hey Vertigo Records (UMG) |
DE3 ×7 (135 Wo.)DE |
AT3 ×2 (81 Wo.)AT |
CH3 Platin (106 Wo.)CH |
Erstveröffentlichung: 9. Mai 2014 Verkäufe: + 750.000 |
Filmografie
Als Schauspieler
- 2018, 2019: jerks. (Fernsehserie, Folgen Seitensprung, Rausch)
Als Synchronsprecher
- 2014: Baymax – Riesiges Robowabohu (deutsche Synchronstimme des Fred)
- 2015: Hotel Transsilvanien 2 (deutsche Synchronstimme des Jonathan)
- 2016: Vaiana (deutsche Synchronstimme von Maui)
Als Gastsänger
- 2018: MTV Unplugged 2 Live vom Atlantik von Udo Lindenberg
Auszeichnungen
- Radio Regenbogen Award
- 2011: in der Kategorie Newcomer des Jahres
- 2015: in der Kategorie Song des Jahres (Auf uns)
- Bambi
- 2015 für Musik national
Weblinks
- Tonträger von Andreas Bourani im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Andreas Bourani in der Internet Movie Database (englisch)
- Andreas Bourani bei Discogs
- Anke Schipp: „Ich halte eine Rede und sage am Schluss prost“. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 11. Januar 2015, S. 37.
- Internetauftritt von Andreas Bourani
Einzelnachweise
- Interview mit Andreas Bourani. Der Sommer seines Lebens. Bonner General-Anzeiger vom 11. August 2014
- „Ich hab ein Foto mit allen Spieler'“. In: Stern, 6. August 2014, abgerufen am 19. Juni 2017.
- Katrin Schwarze-Reiter, „Ich hatte extrem viel Glück“, in: Magazin Schule Nr. 1, Februar/März 2015, S. 16.
- http://www.noz.de/deutschland-welt/medien/artikel/579034/andreas-bourani-vom-oben-ohne-model-zum-wm-star-10-fakten
- https://www.youtube.com/watch?v=B1-MtspBYhg
- Interview mit Andreas Bourani, auf www.speektable.de, abgerufen am 12. Juli 2016
- Dylan Cem Akalin: Interview: Andreas Bourani geht auf Tour und kommt nach Bonn. jazzandrock.com, 27. Mai 2017, abgerufen am 19. Juni 2017.
- https://www.youtube.com/watch?v=B1-MtspBYhg
- http://www.jupa-paderborn.de/meldung/andreas-bourani.php
- Musik-Album „Die Deutsche Stimme 2003“ mit dem Lied „König für eine Nacht“ von Andreas Stiegelmair
- Wiebke Brauer: Casting-Show im ZDF: Der Güte-Siegel. In: Spiegel Online, 19. September 2003.
- Liste Schallplattenauszeichnungen
- Kategorien und Nominierte. (Nicht mehr online verfügbar.) musikautorenpreis.de, archiviert vom Original am 14. Mai 2013; abgerufen am 27. Mai 2013.
- https://www.youtube.com/watch?v=B1-MtspBYhg Andreas Bourani: „Auf uns“ wird WM-Song der ARD, Renzo Wellinger, Musikmarkt, 6. Juni 2014
- Fußball-WM 2014: Meisterfeier mit Andreas Bourani und Helene Fischer (Memento vom 18. Juli 2014 im Internet Archive), Gunnar Leue, Musikmarkt, 15. Juli 2014
- YouTube: Aktion Mensch TV-Spot: 50 Jahre Aktion Mensch
- Aktion Mensch: Interview mit Andreas Bourani
- The Voice of Germany. In: www.the-voice-of-germany.de. 23. Mai 2013 (the-voice-of-germany.de [abgerufen am 19. Dezember 2016]).
- Udo Lindenberg feat. Andreas Bourani – Radio Song (MTV Unplugged 2). In: hitparade.ch. 1. Februar 2019, abgerufen am 14. Juli 2021.
- Credits / Willkommen zurück / Clueso. In: listen.tidal.com. 1. Juli 2021, abgerufen am 14. Juli 2021.