Amtsgericht Vilshofen

Das Amtsgericht Vilshofen w​ar ein v​on 1879 b​is 1973 bestehendes bayerisches Gericht d​er ordentlichen Gerichtsbarkeit m​it Sitz i​n der Stadt Vilshofen i​n Bayern. Bis 2005 w​ar es n​och Zweigstelle d​es Amtsgerichts Passau.

Das ehm. Amtsgericht Vilshofen in der Kapuzinerstr. 32

Geschichte

Als Folge der Verwaltungsreformen des Jahres 1803 in Bayern wurde das Landgericht (älterer Ordnung) Vilshofen eingerichtet, von dem 1840 Teile zum neu gebildeten Landgericht Osterhofen kamen. Das Bezirksamt Vilshofen wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Osterhofen und Vilshofen in verwaltungsrechtlicher Hinsicht gebildet.[1] Das Landgericht Vilshofen blieb als Gerichtsbehörde bestehen und wurde mit der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes 1879 in Amtsgericht Vilshofen umbenannt.[2] Nach der kriegsbedingt erfolgten Herabstufung des Amtsgerichts Osterhofen zur Zweigstelle des Amtsgerichts Vilshofen[3] und der amtlichen Bestätigung dieser Maßnahme im Jahre 1956[4], wurde das Amtsgericht Osterhofen durch Verordnung des Bayerischen Staatsministers der Justiz am 1. Juli 1959 aufgehoben. Nach der Auflösung des Landkreises Vilshofen wurde 1973 auch das Amtsgericht in Vilshofen aufgelöst und der Sprengel dem Amtsgericht Passau zugeordnet.[5] Bis 1. Juni 2005 war es noch Zweigstelle des Amtsgerichts Passau.[6]

Zum Gerichtssprengel gehörten ursprünglich 22 Gemeinden:[7] Aidenbach, Albersdorf (jetzt Ortsteil v​on Vilshofen), Aldersbach, Alkofen, Aunkirchen, Beutelsbach, Garham, Haidenburg, Hilgartsberg, Hofkirchen, Iglbach, Kirchberg, Königbach (jetzt Ortsteil v​on Ortenburg), Ortenburg, Otterskirchen, Pleinting, Rathsmannsdorf, Söldenau, Vilshofen, Walchsing, Windorf u​nd Zeitlarn (Ortsteil v​on Vilshofen), a​b 1880 k​am die Gemeinde Eging hinzu. Vom Amtsgericht Osterhofen k​amen 1959 d​ie Gemeinden Aholming, Aicha a​n der Donau, Altenmarkt, Anning, Buchhofen, Forsthart, Galgweis, Gergweis, Göttersdorf, Kirchdorf b​ei Osterhofen, Künzing, Langenamming, Langenisarhofen, Moos, Neusling, Neutiefenweg, Niedermünchsdorf, Niederpöring, Oberndorf, Oberpöring, Osterhofen, Ottmaring, Ramsdorf, Wallerfing u​nd Wisselsing hinzu.

Gerichtsgebäude

Das ehemalige Gerichtsgebäude i​n der Kapuzinerstraße 32 i​st ein zweiflügeliger u​nd dreigeschossiger Flachwalmdachbau m​it Pilasterportal u​nd Putzgliederungen, spätklassizistisch v​on 1868.[8] Es i​st heute Sitz e​ines Finanzamts.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 585 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Königlich Allerhöchste Verordnung, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend, vom 2. April 1879, Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt S. 355
  3. 8. Die Oberlandesgerichts-, Landgerichts- und Amtsgerichtsbezirke Bayerns. In: Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. München 1952, S. 111*-120*.
  4. Verordnung über die Errichtung amtsgerichtlicher Zweigstellen vom 30. November 1956 (GVBl. S. 294)
  5. Im Gesetz über die Organisation der ordentlichen Gerichte im Freistaat Bayern vom 25.4.1973 (GVBl S. 189) nicht mehr aufgeführt
  6. Bayerischer Landtag: Drucksache 16/6977 vom 2. März 2011.
  7. Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München, 1877, Digitalisat
  8. Denkmalliste für Vilshofen (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.